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Aphorismen und Zitate

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Klaus Zankl

Deutscher Aphoristiker

Als Individualist bin ich Herr meiner Persönlichkeit, nicht aber meines Magens. Beim Normalmenschen ist es genau umgekehrt.

Das wunderliche Verhalten wird zumeist als Dummheit gedeutet, im Wahne, man selbst sei von ihr nicht betroffen.

Das Motiv eines Studenten, Medizin zu studieren, ist nur selten ein ethisches oder moralisches.

Wer nie krank ist im Kopf, ist krank im Kopf.

Auch die Individualisten sind untereinander alle gleich.

Die gesamte Pflanzenmasse dieser Erde lebt von nur 0,03% Kohlendioxid in der Erdatmosphäre. Erstaunlich.

Treffen sich zwei Menschen, halten sie einander für Ärsche. Was sie nicht wissen: Recht haben beide.

Genau genommen dürfte der Pazifist nicht die Polizei rufen, wenn er bedroht wird, denn die Polizei könnte ja Gewalt ausüben.

Bis heute weiß ich nicht genau, ob die Normalmenschlichkeit eine kollektive Geisteskrankheit ist oder nicht.

Der Mensch glaubt, erkennen zu können. Aber schon den Umstand, daß er nicht wirklich erkennen kann, erkennt er nicht.

Auch die edelsten Könner eines Faches haben große Anfangsschwierigkeiten beim Erlernen eines neuen Faches.

Spätestens dann, wenn man bei der Arbeit ständig auf die Uhr sieht, um zu schauen, wann endlich Feierabend ist, sollte man sich eine neue Arbeit suchen.

Warum ist eigentlich immer nur die schlechte Wirtschaftslage stabil und nicht die gute?

Von einem geschickten Dummkopf lernt man mehr, als von einem promovierten Vollidioten.

Zum Niederreißen allgemein anerkannter, aber völlig falscher Dogmen bedarf es wieder einmal des Individualisten.

Gesegnet seien jene, die nur wenig sagen. Erwürgt gehören solche, die gar nichts sagen.

Bei nichts wird der Mensch aggressiver, als wenn er einem etwas erklärt und dieser es fortgesetzt nicht versteht.

Sage ich, ich sei klug, hält man mich für eitel, arrogant und versnobt. Sage ich, ich sei dumm, so glaubt es jeder.

Das eine oder andere wird dir der Mensch verzeihen, aber eines nie: Wenn du ihn verläßt, und das, obwohl er selbst nicht anders handeln würde!

Von der Arbeit

Wer folgerichtig und gegen seine Erfahrung denken kann, der ist wirklich intelligent und bewundernswert.

Es heißt, ich solle menschlich sein. Also gut, wen soll ich umbringen?

Die meisten Genies gibt es in psychiatrischen Krankenhäusern.

Es fällt mir schwer zu glauben, dass Gott nur gut und Satan nur böse ist. Zumindest fänden beide auf der bewohnten Erde kein adäquates Gegenstück.

Es gibt nur sehr wenige Menschen, die unabhängig von Lob und Tadel sind. Man nennt sie Individualisten.

Die mutigsten Männer der Weltgeschichte sind die ängstlichsten zugleich gewesen. Nur wer Angst hat und sie überwindet, ist mutig. Die Heldentat als solche, die völlig angstfrei ausgeführt wurde, ist kaum eine Notiz wert.

Moralisch und ethisch gesehen ist ein Leben unbezahlbar und mit Gold nicht aufzuwiegen. Im täglichen Dasein aber spüren wir nur den Wert, der uns von anderen beigemessen wird. Dieser ist absonderlicherweise denkbar gering.

Es gibt für jede Widrigkeit jemanden, der sie gut findet.

Anerkannt wird nur der, der den eigenen subjektiven Idealen und Werten entspricht, seien sie geistig oder nicht. So mag der Lehrer den guten Schüler, der Trainer den athletischen Sportler, der Meister den geschickten Lehrling, der Knacki den erfolgreichen Bankräuber und der Feldwebel den gehorsamen Soldaten. Eine allgemeine Anerkennung erlangt derjenige, der abgesehen von fachspezifischen Fragen keine weiteren stellt. Wehe dem, der diesen Idealen nicht entspricht!

Der Mensch ist so beschaffen, dass sein Handeln und Wirken zukunftsorientiert zu nennen sei. Daher darfst du ihm alles nehmen, aber nicht den Glauben und die Hoffnung, dass alles besser werde.

Die Abstraktion ist die Fähigkeit, Wesentliches von Unwesentlichem zu trennen. Was aber ist wesentlich oder unwesentlich?

Versuche ich mich selbst zu vergiften, so bekomme ich eine Zwangseinweisung ins Irrenhaus. Versuche ich meinen Feind zu vergiften, so bekomme ich einen guten Rechtsanwalt.

Es gibt wohl kaum ein Thema, das dem Menschen wichtiger wäre, als das der eigenen Klugheit, in welcher subtilen Form auch immer.

Immer werde ich, selbst bei Gelehrten und denen, die sich dafür halten, für klug befunden, wenn ich einen Gedanken äußere, der dem Gesprächspartner nicht eingefallen wäre, selbst dann, wenn er recht trivial ist.

All das, von dem der Mensch glaubt, er könne es nicht erreichen, wird von ihm verneint.

Von der Rache

Kleine Kinder lockt man mit Sahnebonbons. Erwachsene lockt man mit dem ewigen Leben.

Zum Glück nimmt der einem entgegengebrachte Respekt im Alter immer weiter zu. Man braucht dann die Leute nicht mehr so oft anzuschreien, um seinen Anspruch auf Wertschätzung zu dokumentieren.

Jeder will, dass ich bin wie er.

Wie oft unterstellt man dem anderen Egoismus und lehnt ihn daher ab, ohne zu bemerken, dass sich der Egoismus längst zutiefst in die eigene Struktur eingegraben hat.

Sieht jemand hässlich aus, ist dies ohne Zweifel schon eine schwere Bürde. Unglücklicherweise kommt irgendwann der erste, der ihm dies auch noch sagt, und der erste wird nicht der letzte gewesen sein.

Die Redewendung "Man sieht sich" ist wohl die eleganteste Form, dem anderen mitzuteilen, er sei einem gleich.

Gleich, welchen Gefallen ich den Leuten aus welchem wichtigen Grunde auch immer ausgeschlagen habe, alle dachten, ich wolle ihnen nicht helfen.

Zur Anerkennung bedarf es erstaunlicher Leistungen. Zur Ablehnung bedarf es gar nichts.

Wer ist wie er ist, und auch so bleibt wie er ist, ist nichts.

Das Bezeichnende für den Pazifisten ist oft, dass er erst nach einem schweren Krieg oder allerlei Gewalttaten, an denen er vielleicht sogar selbst teilgenommen hat, zum Pazifisten geworden ist. Er hätte schon davor ein Pazifist sein sollen, dann wäre nichts passiert.

Eine Größe ist nur deswegen groß, weil sie von bestimmten Gruppen subjektiv für groß gehalten wird. Über ihre tatsächliche Größe aber, und welche kann es nebst Moral und Geist noch geben, wird nichts Zwangsläufiges ausgesagt.

Überraschenderweise stören sich nur wenige Dummköpfe an ihrer Dummheit.


Klaus Zankl betrieb auch eine eigene Homepage unter klauszankl.space4free.net