Ein kleines Wörterbuch des lebendigen Wienerischen, aber kein Dialektwörterbuch. Mit speziellen Abhandlungen über ausgewählte Wörter und einem kulinarischen Spezialwörterbuch.
... erschuf Gott die Dialekte. Und alle Völkchen waren glücklich.
Nur für den Wiener war kein Dialekt übrig. Da wurde der Wiener traurig! Irgendwann sagte dann Gott: »Scheiss di ned au, Oida, dann redst hoid wia I!«
Wissen Sie, was eine Marille ist? Ihr Nachbar hat wieder einmal einen Fetzn und der Opa schwärmt vom Fetznlaberl?
Angela stammt aus Wuppertal und kannte die meisten der hier aufgeführten Begriffe nicht. Otto hingegen ist gebürtiger Wiener. Gemeinsam haben wie hier viele Wörter zusammengetragen, die man als »Wienerisch« bezeichnen könnte. Das heißt aber nicht, dass diese Wörter nur in Wien gesprochen und verstanden werden, eine Grenze zwischen »Wienerisch«, »Österreichisch« und »Süddeutsch« ist da schwer zu ziehen. Das »Wörterbuch des Wienerischen« ist also auch ein bisschen ein »Österreichisches Wörterbuch«. Allen Wörtern gemeinsam ist jedenfalls, dass sie in vielen Teilen des deutschsprachigen Raums - speziell, je weiter nördlich oder westlich man kommt - nicht verstanden werden bzw. dort nicht gebräuchlich sind.
Dies ist kein Dialektwörterbuch. Wörter, die nur durch Lautverschiebung (beispielsweise "a" zu "o" wie in "fohrn" für "fahren") oder Auslassungen (wie in "gehn" statt "gehen") entstanden sind, sind mit wenigen Ausnahmen nicht aufgenommen. Wir haben uns auf Wörter mit eigener Bedeutung beschränkt, wie beispielsweise "stibitzen" ("entwenden", "klauen", "stehlen"). Hochwienerisch, sozusagen.
Speziell, was Speis' und Trank betrifft, hat wohl jede deutschsprachige Region einen eigenen Wortschatz und ihre eigenen Spezialitäten. Dies trifft in besonderem Maße auf Wien zu. Dem haben wir Rechnung getragen:
Artikel:
Stehen ein Engländer, ein Franzose und ein Wiener zusammen und streiten darüber, wer die schwerste Sprache hat. Sagt der Engländer: »Unsere Sprache ist am schwierigsten, wir schreiben PLEASE und sagen PLIES!« Darauf der Franzose: »Ach nein, nichts gegen unsere Sprache, wir schreiben MADEMOISELLE und sagen tun wir MADMOSEL!« Darauf der Wiener: »Geh hört's auf, unsere Sprache ist mit Abstand die schwierigste, weil schreiben tun wir BITTE und sagen tun wir GEH!«
Kennen Sie ein heute gebräuchliches wienerisches Wort, das wir hier nicht angeführt haben? Kennen Sie eines der Wörter in einer anderen Bedeutung? Wissen sie mehr über die Herkunft eines Wortes? Wir sind an Ihren Beiträgen sehr interessiert!
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Beppo Beyerl, Klaus Hirtner, Gerald Jatzek
Wienerisch - Das andere Deutsch
Kauderwelsch-Sprachführer
Reise Know-How, Bielefeld, 2022, 144 Seiten
Petr Ahoner
Wiener Wörterbuch
Von Anserschmäh bis Zniachtl
Verlag Carl Ueberreuter, Wien, 2014, 128 Seiten
Robert Sedlaczek und Reinhardt Badegrube
Wiener Wortgeschichten
Von Platzhirschen und Winterschwalben
Haymon Verlag, Innsbruck-Wien, 2012, 248 Seiten
Astrid Wntersberger
Der kleine Wappler
So flucht und schimpft Österreich
Residenz Verlag, St. Pölten-Salzburg-Wien, 5. Auflage, 2012, 80 Seiten
Robert Sedlaczek
Wörterbuch des Wienerischen
Haymon Verlag, Innsbruck-Wien, 2011, 320 Seiten
Sigmar Grüner und Robert Sedlaczek
Lexikon der Sprachirrtümer Österreichs
Paul Zsolsany Verlag, Wien, 2003, 250 Seiten
Maria Hornung und Leopold Swossil
Wörterbuch der Wiener Mundart
Österreichische Bundesverlag, Wien, 1998, 808 Seiten
Wolfgang Teuschl
Wiener Dialektlexikon
Residenz-Verlag, 1990, 332 Seiten
Peter Wehle
Sprechen Sie Wienerisch?
Ueberreuter Verlag, 1980. ISBN 3-8000-3165-5
Mauritz Schuster
Alt-Wienerisch
Ein Wörterbuch veraltender und veralteter Wiener Ausdrücke und Redensarten
Österreichische Bundesverlag, Wien, 1951, 232 Seiten
Julius Jakob
Wörterbuch des Wiener Dialekts
Gerlach und Wiedlich, Wien und Leipzig, 1929, 233 Seiten
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