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Retroanalyse im Schach

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Stanislav Vokal

Aufgaben und Lösungen

9711 - Stanislav Vokal

Probleemblad, 1997, R008

[r1b1k2r/1pppp1p1/p4p2/5p2/3P4/P6P/1PPPP1P1/1RB2RK1] [r1b1k2r/1pppppp1/p43/5p2/3P4/P6P/1PPPP1P1/1RB2RK1]

12+12. Der letzte Zug war die Rochade. Darf Schwarz noch rochieren? a) Diagramm b) Bf6 nach f7

[r1b1k2r/1pppp1p1/p4p2/5p2/3P4/P6P/1PPPP1P1/1RB2RK1]
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Lösung

a) nein
b) ja

Lösung a)

Annahme: Ke8 und Th8 haben noch nicht gezogen und darf noch rochieren.

Weiß: Dd1 und Lf1 wurden auf ihren Ausgangsfeldern geschlagen und haben nie gezogen. Kg1+Tf1, Tb1, Ba2, Bd4 und Bh2 haben genau 6 mal gezogen. Die beiden weißen Springer wurden auf f6 und g7 geschlagen und haben minimal 7 mal gezogen. Weiß hat also minimal 13 Züge benötigt. Weiß kann auch eine gerade Anzahl von Zügen mehr benötigt haben, hat also 13, 15, 17, ... mal gezogen.

Schwarz: Dd8 und Lf8 wurden auf ihren Ausgangsfeldern geschlagen und haben nie gezogen. Ba6, Bf6 und Bf5 haben genau 4 mal gezogen. Die beiden schwarzen Springer wurden auf e3 und d4 geschlagen und haben minimal 5 mal gezogen. Schwarz hat also minimal 9 Züge benötigt. Schwarz kann auch eine gerade Anzahl von Zügen mehr benötigt haben, hat also 9, 11, 13, ... mal gezogen.

Jedenfalls hätten Schwarz und weiß gleich oft ziehen müssen. Da aber zuletzt Weiß gezogen hat, muss Weiß einmal mehr gezogen haben als Schwarz. Diesem Widerspruch kann man nur begegnen, indem man annimmt, dass eine schwarze Figur zusätzlich eine ungerade Anzahl von Zügen gemacht hat. Dafür kommen nur Ke8 oder Th8 in Frage; Schwarz darf also nicht mehr rochieren.

Lösung b)

Wie oben; Schwarz hat jetzt aber minimal 8 Züge benötigt und 8, 10, 12, 14, ... Züge gemacht. Schwarz hat einmal weniger gezogen als Weiß, also beispielsweise W:13 und S:12 oder W:15 und S:13. Das paßt; ein Zug des Ke8 oder Th8 kann nicht bewiesen werden. Schwarz darf also noch rochieren.