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Die Schwalbe, Heft 169, 02/1998
Erste ehrende Erwähnung Informalturnier 1998
13+11. Was waren die letzten 5 Schlagfälle?
[7b/pp2pP1p/4pppK/7B/p5r1/3PP3/1P1PkPP1/2BR2RN]
von Gerald Ettl
Der sLh8 macht Rückzüge wie Kh5,Kg5 praktisch unmöglich. Der wBf7 kann also nur über e6 reingekommen sein. Damit sind alle Schlagfälle von Weiß insofern geklärt, dass kein überflüssiger schwarzer Stein vorhanden ist. c2:Xd3 verbietet sich. Der Fluchtweg des sK wäre versperrt. Weil sich sonst nichts wesentliches anbietet, erfreut man sich zum Ausgleich an den leicht abzukoppelnden sTg4. Auf der a-Linie konnte nur ein wBa entschlagen worden sein. Eine weiße Umwandlungsfigur kam nicht in Frage. Ein wS konnte erst ab b5 von Schwarz entschlagen worden sein. In diesem wS besteht die einzige Hoffnung auf f3 oder g4 die Probleme zu lösen. Doch wie sich zeigt geht nicht einfach Sd45. Andere Entschlagfelder führen auch nicht zum gewünschten Ergebnis. Hat vielleicht der sTg4 keinen wesentlichen Einfluss auf die Zugnotaufhebung? Genau so ist es. Die Bedeutung des sT begreift man später. Der entschlagene wS geht gleich nach e1. Wenn der sK erst mal in Bewegung gekommen ist, geht es einfach. Interessant gestellt ist die Frage: Welches waren die letzten 5 Schlagfälle? b5:Ba4, c6:Sb5, c2:Ld3 und jetzt kommt auch der sT zum Einsatz. Dieser sT stammt von a8 und musste bevor d7:De6 kam zurückgespielt werden. Nachdem die schwarze Grundreihe sich immer mehr geschlossen hatte, war auch der 5. Schlagfall e6:Tf7 eindeutig. Der analytische Tiefgang wird durch den fulminanten bunten Strauß von verschiedenen Schlagfallfiguren voll und ganz ersetzt. Die letzten 5 Schlagfälle waren der Reihenfolge nach eindeutig: wB, wS, sL, wD, sT. Schwer eindeutig zu zeigen. Qualitativ hochwertige Aufgabe mit sehr interessant verknüpften Retroelementen.
Zurück: 1.- b5:Ba4 2.Tf1-d1 c6:Sb5 3.Sa3-b5 c7-c6 4.Sc2-a3 Kd1-e2 5.Se1-c2 ... sTg4 geht nach a8 und c2:Ld3, sL nach d8 und d6:De6 und e6:Tf7.