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Retroanalyse im Schach

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Die Schwalbe

Aufgaben und Lösungen

8003 - Jasper van Atten

Die Schwalbe, 1993

[2q1n3/pr1pp3/p4p1p/k6p/7b/r3P3/PPPKNPRP/RNBQ1B1b]

14+14. Beweispartie in 21.0 Zügen

[2q1n3/pr1pp3/p4p1p/k6p/7b/r3P3/PPPKNPRP/RNBQ1B1b]

Lösung

Welche Züge müssen geschehen sein?

Welche Züge hat Schwarz (ohne Tempoverlust) gebraucht, um die gegebene Stellung zu erreichen?

  [Bb7]:a6
  [Bf7]-f6
  [Bh7]-h5
  [Bg7]:h6
  [Lc7]-b7-h1
  [Lf8]-h6|g7-g5|f6-h4
  [Sg8]-f6-e8
  [Ke8]-d8-c7-b6-a5
  [Dd8]-c8
  [Ta8]-b8-b7
  [Th8]-g8-g3-a3

Dies macht genau 21 Züge.

Folgerungen

Weder [Sb8] noch [Bc7] konnten ziehen und wurden daher auf ihren Ausgangsfeldern geschlagen.

Es kann kein schwarzer Bauer umgewandelt haben, da dazu fünf Züge notwendig gewesen wären, was den vorgegebenen Rahmen sprengt.

Es kann keine Rochade stattgefunden haben, da diese die Anzahl der Züge um mindestens eins erhöht.

Weiße Bauernumwandlungen

Die beiden fehlenden weißen Figuren wurden von [Bb7] auf a6 und von [Bg7] auf h6 geschlagen.

a) Der [Bd2] kann nicht auf a6 geschlagen worden sein. Dazu hätte er drei mal schlagen müssen; es fehlen jedoch nur zwei schwarze Figuren. Auf a6 ist daher wD|wT|wL|wS geschlagen worden. Da noch alle in Frage kommenden weißen Figuren am Brett stehen, hat ein weißer Bauer umgewandelt.

b) Der [Bg2] kann nicht auf h6 geschlagen worden sein. Dazu hätte er von g5 nach h6 schlagen müssen; nur welche schwarze Figur? Es ist bereits bekannt, dass die beiden fehlenden schwarzen Figuren nicht auf h6 geschlagen wurden. [Bg7] hat daher wD|wT|wL|wS auf h6 geschlagen. Da noch alle in Frage kommenden weißen Figuren am Brett stehen, hat ein weißer Bauer umgewandelt.

Es hat daher zwei weiße Bauernumwandlungen gegeben; [Bd2] hat auf c7 und [Bg2] auf g8 umgewandelt.

Die ersten 12 weißen Züge

Welche Züge hat Weiß (ohne Tempoverlust) gebraucht, um die gegebene Stellung zu erreichen?

  [Bd2]-d4-d5-d6:(c7-c8)|(c7:b8)
  [Bg2]-g4-g5-g6-g7-g8
  [Be2]-e3
  [Ke1]-d2

Das macht insgesamt 12 Züge; fehlen noch 9 Züge. ([Sg1]-e2 darf nicht postuliert werden, da bekannt ist, dass zwei weiße Figuren auf a6 bzw. h6 geschlagen wurden.)

Die restlichen 9 Züge

Die restlichen 9 neun Züge lassen sich in vier Zugfolgen zergliedern:

Die Springer und der Turm brauchen zu viele Züge; sie scheiden daher aus den weiteren Überlegungen aus. Minimal-Zugvariante:

  [Lc1]-h6
  [Lf1]-a6
  [Lb8]-f4-c1
  [Lg8]-c4-f1
  [Sg1]-e2
  [Th1]-g1-g2

Dies macht genau neun Züge, geht sich also aus.

Es könnte auch möglich sein, dass eine umgewandelte Figur nochmals geschlagen wurde:

  [Lf1]-a6
  [Lb8]-f4-h6
  [Lg8]-c4-f1
  [Sg1]-e2
  [Th1]-g1-g2

Das macht insgesamt nur acht Züge; es bleibt sogar einer übrig!

Alle anderen Varianten brauchen mehr als 9 Züge.

Reihenfolge der Züge

Der [Ta8] muss a3 erreichen, bevor e3 besetzt wird. Der Lc1 muss von b8 nach c1 ziehen, bevor e3 besetzt wird. Der [Bd2] muss daher vor dem [Bg2] umwandeln.

Der [Lc1] muss sich sofort schlagen lassen, damit Schwarz [Lf8], S[g8] und [Th8] entwickeln kann (in dieser Reihenfolge!):

  1. Bd2-d4   Bh7-h5
  2. Lc1-h6   Bg7:Lh6

Während Schwarz [Lf8], S[g8] und [Th8] entwickelt, hat Weiß Zeit, den [Bd2] auf b8 in eine L umzu-wandeln und den L nach c1 zurückzuziehen:

  3. Bd4:d5   Lf8-g7
  4. Bd5-d6   Lg7-f6
  5. Bd6:c7   Lf6-h4
  6. Bc7:b8L  Sg8-f6
  7. Lb8-f4   Th8-g8
  8. Lf4-c1   Tg8-g3

Ke2 ist der einzige Zug, der Weiß noch bleibt, bevor e3 geschehen muss! Welch Wunder, der Turm erreicht gerade rechtzeitig a3, wobei das Feld e3 überquert werden muss:

  9.  Ke2-d2   Tg3-a3
  10. Be2-e3   Ta8-b8

Weiß öffnet den schwarzen Damenflügel und beginnt mit der Umwandlung des [Bg2] zu einem Läufer auf g8. Schwarz muss das Feld f7 so schnell wie möglich räumen, damit der Lg8 über c4 nach f1 abziehen kann:

  11. Lf1-a6   Bb7:a6
  12. Bg2-g4   Lc8-b7
  13. Bg4-g5   Dd8-c8
  14. Bg5-g6   Ke8-d8
  15. Bg6-g7   Sf6-e8
  16. Bg7-g8L  Bf7-f6
  17. Lg8-c4   Kd8-c7
  18. Lc4-f1   Kc7-b6

Der Rest ist Technik:

  19. Sg1-e2   Kb6-a5
  20. Th1-g1   Lb7-h1
  21. Tg1-g2   Tb8-b7