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Retroanalyse im Schach

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Die Schwalbe

Aufgaben und Lösungen

8001 - Ladislav Packa

Die Schwalbe, 1993

[r3k3/2p4p/p1np4/1pPnpPp1/8/P4P2/p1B1P1PP/R3K3]

10+12. Welcher der Züge w0-0-0, s0-0-0, Bc5:b6 e.p., Bf5:e6 e.p. und Bf5:g6 e.p. kann in keinem Fall zulässig sein?

Die Original-Frage lautete: Nach 1. Tc1 Ke7 und 2. Ta1 Ke8 ist die Stellung nicht mehr identisch mit der Diagrammstellung. Warum?

[r3k3/2p4p/p1np4/1pPnpPp1/8/P4P2/p1B1P1PP/R3K3]

Lösung

Beweis, dass Weiß nicht mehr rochieren kann

Der [Lf1] wurde auf f1 geschlagen, da er wegen Be2 und Bg2 noch nicht ziehen konnte. Der Lc2 ist daher ein umgewandelter Läufer; d.h. mit dem fehlenden Bauern identisch.

Es fehlen fünf weiße Figuren, deren Schlagort noch unbekannt ist: D, T, [Lc1], S, S.

Der Ba2 kann nicht [Bf7] sein. [Bf7] hätte fünf weiße Figuren auf weißen Feldern schlagen müssen; der [Lc1] kann aber nur auf einem schwarzen Feld geschlagen worden sein. Daher ist der Ba2 der [Be7] und der Be5 der [Bf7]. Gemeinsam haben Ba2 und Be5 alle fehlenden weißen Figuren geschlagen.

Der [Th1] ist daher nicht auf h1,g1,f1,f2 geschlagen worden. Damit er ins Spiel kommen konnte, muss wegen der intakten Bauernkette e2, f3, g2, h2 der [Ke1] bereits gezogen haben. Weiß darf daher nicht mehr rochieren.

Beweis, dass Schwarz nicht mehr rochieren kann

Die Bauernumwandlung hat auf einem weißen Feld stattgefunden. In Frage kommen a8, c8, e8 und g8.

Es fehlen vier schwarze Figuren. Mindestens zwei davon hat Bf5 verspeist. Bleiben zwei schwarze Figuren, deren Schlagort unbekannt ist.

Der fehlende [Bb2] kann nicht auf e8 oder g8 umgewandelt haben; dazu hätte er drei bzw. fünf schwarze Figuren schlagen müssen. Damit er auf a8 oder c8 umwandeln konnte, muss er mindestens einmal geschlagen haben.

[Bb2] kann nicht auf c8 umgewandelt haben. Dazu müßte er wegen des Bc7 von b8 nach c8 geschlagen haben. Dazu müßte er zuerst den Bb5 umgangen haben und hätte dabei zwei schwarze Figuren schlagen müssen. Insgesamt hätte er also drei schwarze Figuren schlagen müssen; mehr als zwei mal kann er aber nicht geschlagen haben.

Der [Bb2] hat also auf a8 umgewandelt und von b6 nach a7 geschlagen, als der Bb5 noch auf b7 stand.

Um auf a8 umzuwandeln, muss der [Ta8] dieses Feld bereits einmal verlassen haben. Schwarz darf also nicht mehr rochieren.

Beweis, dass Bc5:b6 e.p. nicht erlaubt ist

Der auf a8 umgewandelte [Bb2] und nunmehrige Lc2 muss a8 irgendwie verlassen haben. Dies konnte er nur über das Feld b7 tun. Der [Bb7] muss also sein Feld schon lange geräumt haben; jedenfalls nicht im letzten Zug. Bc5:b6 e.p. ist daher nicht möglich.

Beweis, dass Bf5:e6 e.p. nicht erlaubt ist

Wir wissen bereits, dass der Be5 von f7 gekommen sein muss; Bf5:e6 e.p. ist daher nicht zulässig.

Was ist mit Bf5:g6 e.p.?

Es spricht nichts dagegen, dass der letzte Zug von Schwarz Bg7-g5 war. Bf5:g6 e.p. ist also zulässig.