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Retroanalyse im Schach

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Probleemblad

Zeitschrift für Problemschach

R18 - Gianni Donati

Probleemblad, März 1998

[2rq1n2/p1k4p/1prp1Q2/3n1p2/8/3P3P/P1PP2P1/RNB1KBNR]

14+11. Beweispartie in 15.0 Zügen

[2rq1n2/p1k4p/1prp1Q2/3n1p2/8/3P3P/P1PP2P1/RNB1KBNR]

Lösung

Welche schwarzen Züge müssen minimal geschehen sein?

Zunächst einmal:

  Bb7-b6, Bd7-d6, Bf7-f5
  Sb8-d7-f8
  Sg8-e7|f6-d5
  Ke8-d8|d7-c7
  Ta8-c8
  Th8-8-6-b6

Welche schwarze Figur wurde auf d3 geschlagen? Nicht die beiden fehlenden schwarzen Bauern (konnten d3 nicht in 2 Zügen erreichen); nicht der schwarzfeldrige Lf8; bleibt der Lc8:

  Lc8-a6|f5-d4

Das sind jetzt insgesamt 15 Züge; Lf8, Bc7 und Bg7 konnte daher nicht ziehen und wurde auf ihren Ausgangsfeldern geschlagen.

Wie wurde der Bb2 geschlagen?

Der Bb2 konnte nur ein einziges Feld erreeichen, das laut Zugliste (s.o.) von einer schwarzen Figur betreten wurde:

  Bb2-b4-b5-b6:c7

Auf c7 wurde der Bauer vom schwarzen König geschlagen.

Wie wurde der Bf2 geschlagen?

Einzige Möglichkeit:

  Bf2-f4-f5-f6-e7

Auf e7 wurde der Bauer vom Sg8 geschlagen.

Wie wurden Lf8 und Bg7 geschlagen?

Lf8 und Bg7 müssen von der weißen Dame geschlagen worden sein. Beim Schlagen des Be7 muss der schwarze König bereits auf c7 und eine schwarze Figur auf d7 gestanden haben.

Was waren die weißen Züge?

  Bb2-b4-b5-b6-c7 
  Bf2-f4-f5-f6-e7
  Be2-d3
  Bh2-h3
  Dd1-g4-g7-f8-h6-f6

Das sind 15 Züge; Weiß darf sich keinen Tempoverlust leisten. Oder:

  Bb2-b4-b5-b6-c7
  Bf2-f4-f5-f6-e7-f8X
  Be2-d3
  Bh2-h3
  Dd1-g4-g7-f6

Das sind 14 Züge; Weiß darf (muss!) also noch irgendwo ein Tempo verlieren.

Zugfolge

Weiß muss so schnell wie möglich den schwarzen Königsflügel auf g7 unfd f7 öffnen; Schwarz hat keine Alternativen für seine Züge:

  1. Bf2-f4   Sg8-f6
  2. Bf4-f5   Sf6-d5
  3. Bf5-f6   Th8-g8
  4. Bf6:Bg7  Bf7-f5
  5. Bg7:Lf8L ...

Nur ein weißer Läufer auf f8 ist verträglich; ein Springer würde d7 für den schwarzen König blockieren; Dame oder Turm würden Schach bieten.

Schwarz muss jetzt den Turm nach c3 bringen, bevor der Bd7 nach d6 ziehen kann. Weiß muss den schwarzen Dameflügel öffnen.

  5. ...      Tg8-g6
  6. Bb2-b4   Tg6-c6
  7. Bb4-b5   Bd7-d6
  8. Bb5-b6   ...

Jetzt kann der schwarze König ziehen.

  8. ...      Ke8-d7
  9. Bb6:Bc7  ...

Jetzt muss Schwarz zunächst den Weg für den Lc8 freimachen. Weiß bleibt nur ein Zug mit dem Bh2.

   9. ...      Bb7-b6
  10. Bh2-h3   Lc8-a6

Weiß hat jetzt keinen Zug mehr und muss ein Tempo verlieren.

  11. Bc7-c8S! ...

Der Rest ist klar.

  11. ...      La6-d3
  12. Be2:Ld3  Kd7-c7 
  13. Dd1-e2   Sb8-d7
  14. De2:Be7  Ta8:Sc8
  15. De7-f6   Sd7'Lf8