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Retroanalyse im Schach

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Phenix

Zeitschrift für Problemschach

1941 - Michel Caillaud

Phénix 28, Dec. 1994

[1nbqkbn1/1p1pppp1/2p5/p1r4p/r7/2P5/1PKPPPPP/1NB2BNR]

14+15. Beweispartie in 9.0 Zügen (2 Lösungen)

[1nbqkbn1/1p1pppp1/2p5/p1r4p/r7/2P5/1PKPPPPP/1NB2BNR]

Lösung

Woher stammen die beiden schwarzen Türme und welche Wege haben sie genommen?

Der Ta4 kann nicht von a8 kommend um den [Ba7] herumgelaufen sein:

  Ba7-a5
  Bc7-c6
  Bh7-h5
  Ta8-a6-b6-b4-a4
  Th8-h6-c6-c5

Das wären insgesamt 10 Züge. Verbleiben zwei Möglichkeiten:

a) Der Ta4 stammt von a8 (und der Tc5 von h8) und der [Ba2] muss auf die b-Linie ausgewichen sein

b) Der Ta4 stammt von h8 (und der Tc5 von a8) und der [Bh2] muss auf die g-Linie ausgewichen sein

Lösung 1: Der [Bh7] weicht auf die g-Linie aus

Auf g6 und h5 müssen [Ta1] und [Dd1] geschlagen worden sein. Der [Ta1] erreicht beide Felder in 3 Zügen, die [Dd1] benötigt 2 Züge nach g6 und 3 nach h5. Letzteres erhöht die Zahl der insgesamt benötigten Züge auf 10 und scheidet daher aus.

Der [Ta1] muss c3 überqueren, bevor Bc2-c3 geschieht und die weiße Dame ausrücken kann. Schwarz kann in der Zwischenzeit nur auf dem Damenflügel ziehen:

  1. Ba2-a4  Ba7-a5
  2. Ta1-a3  Ta8-a6
  3. Ta3-h3  Ta6-c6
  4. Bc2-c3  Tc6-c5

Endlich kann die weiße Dame ausrücken und sich schlagen lassen:

  5. Dd1-c2  Bc7-c6
  6. Dc2-g6  Bh7:Dg6

Der Rest ist klar:

  7. Ke1-d1  Th8-h4
  8. Kd1-c2  Th4:Ba4
  9. Th3-h5  Bg6:Th5

Lösung 2: Der [Ba7] weicht auf die b-Linie aus

[Dd1] und [Ta1] wurden auf b6 und a5 geschlagen. Um diese Felder zu erreichen, sind 6 Züge notwendig, da der weiße Turm um den schwarzen herumlaufen muss. Mit Bc2-c3 und Ke1-d1-c2 macht das insgesamt 9 Züge; der [Ba2] konnte daher nicht gezogen haben und wurde (vom [Ta8]) auf a2 geschlagen.

Der [Ta1] konnte erst nach dem Schlagen auf b6 ziehen. Auf b6 ist daher die weiße Dame geschlagen worden, auf a5 der weiße Turm.

Die Weiße Dame muss schnellstens b6 erreichen. Schwarz zieht in der Zwischenzeit auf dem Königsflügel:

  1. Bc2-c3  Bh7-h5
  2. Dd1-b3  Th8-h6
  3. Db3-b6

Der Ba7 muss jetzt schlagen, damit der Ta1 so rasch wie möglich befreit werden kann:

  3. Ba7:Db6
  4. Ke1-d1  Ta8:Ba2
  5. Kd1-c2  Ta2-a4

Der Ta1 wurde gerade noch rechtzeitig befreit; Weiß hatte keinen weiteren Wartezug mehr. Der Rest ergíbt sich fast von selbst:

  6. Ta1-a3  Th6-c6
  7. Ta3-b3  Tc6-c5
  8. Tb3-b5  Bc7-c6
  9. Tb5-a5  Bb6:Ta5