Siehe auch: Wikipedia, Deutsche Biographie
Ein deutsches Rätselbüchlein
Verlag: | Erich Matthes Verlagsbuchhandlung, Leipzig / Hartenstein (Sachsen) / Hamburg |
Datum: | 1947 |
Seiten: | 30 |
Sechzig Rätsel von Friedrich Wagner-Poltrock
Verlag: | Bärenreiter-Verlag, Kassel-Wilhelmshöhe |
Datum: | 1934 |
Seiten: | 22 |
Die Werke von Friedrich Wagner-Poltrock sind noch nicht gemeinfrei, da deren Verfasser vor weniger als 70 Jahren verstorben ist.
Gemeinfrei ab 2032.
# | Erste Zeilen des Rätsels | ∞ |
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178 | Nudeldicke Dirn! Schädel ohne Hirn! Dreimal dreien |
# | ist die Nummer des Rätsels hier bei uns |
∞ | ist die Nummer des Rätsels in ist die Nummer des Rätsels in Neunundneunzig Kopfnüsse von Friedrich Wagner-Poltrock |
Wunderlich wechselt das Bild im Spiel seine Form und Betrachtung;
stellst du dich selbst auf den Kopf, scheint dir der ähnlich vertieft.
Viermal sucht es zu tarnen Gestalt, Gang, Kleider und Namen;
wenn die Verwirrung gelang, lupft es die Maske und lacht.
Einst war die Rätseldichtung, eine der ältesten Formen der gebundenen Worte, ernst und feierlich. Priester und Propheten bedienten sich ihrer bei heiliger Handlung. Dann trat das Rätsel ins Heldenlied, wie wir es von der Edda kennen, und erschien, prunkend im Gewande schöner Wortstickerei, vor dem Thron der Könige. Ja es gewann solche Bedeutung, wie es heißt, dass Krone und Hand der Königstochter dem rechten Rätsellöser winkten, während dem Törichten, der aus dem Irrgarten der Zauberwörter nicht herausfand, Tod und Verderben drohte.
Dann wurde das Rätsel bürgerlich und bäuerlich, hakte bei Scherz und Freude ein und zog mit diesen Genossen lachend in die traulichen Stuben heiterer Geselligkeit, immer noch angetan mit dem Farbenkleid schöner Bilder, zuweilen auch in Laune das Königsgewand des Lustspielers um die Schulter werfend. Buntes Gleichnis der Älltagsdinge, die uns umgeben, half es, selber aus dem Tiefenborn des Lach-Ernstes schöpfend, unsere schau der Umwelt vertiefen, indem es uns bald juckend, bald zwickend, bald neckend, bald beglückend, die komische Rückenseite der ehrbaren Geräte und ihr verwirrendes Zerrbild in kecker Gaukelei vor die Seele stellte. Solcher Art waren durch Jahrhunderte die von Geschlecht zu Geschlecht mündlich vererbten deutschen Volksrätsel, dem reichen Gemüt unseres Stammes entsprossen.
Erst in der Spanne des wortverflachenden Zeitungsschrifttums geriet auch das
Rätsel in unrechte Hände. Zum Kebskind der Spitzfindigkeit gemacht, hat man es
dem Blumengarten des Gemüts entwurzelt und in der Verstandesschublade
vertrocknen lassen. Also erbärmlich veranstaltet, konnte das Rätsel nicht mehr
fröhlich herzhafter Anschauung Dienst tun, sondern nur noch dem kläubelnden
Grübler den Weg weisen, wie 1 mit Ä verbrämt und 2 verkröpft mit B
irgendwelche Begriffe auf den Haufen werfen, oder durfte sich
spöttisch-geheimnisvoll spreizen, wenn ein Wort zweierlei Bedeutung hatte und
damit den Sucher auf den Holzweg leitete. Es ist hohe Zeit, sich von diesen
plattgedrückten Vernunfträtseln abzuwenden, da sie nur in die sandigen Gassen
fader Begriffsspaltereien führen und Wärme und Nähe der alten
Bildfreudigkeit vergessen machen.
Der folgende Rätselstrauß, den einige Jahre gepflückt und geflochten haben, will den Versuch machen, an die Überlieferung des guten schaufrohen Volksrätsels anzuknüpfen.
Vielleicht gelingt es ihm, an die Stätten heutiger Einsamkeit einen Schimmer
Freude Zu bringen, der jedem erblüht, welcher nach redlich knackender Mühe die
gnomige Stachelfrucht platzen und den blanken Nusskern der Lösung
herausspringen
sieht.
F. W.-P.
Rabenstein in Sachsen 1947.
Gemeinfrei ab 2032.
# | Erste Zeilen des Rätsels | ∞ |
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# | ist die Nummer des Rätsels hier bei uns |
∞ | ist die Nummer des Rätsels in Ein Schock Knackmandeln von Friedrich Wagner-Poltrock |