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Mit einem Anhange von Räthseln und Charaden Ph. Buttmann's
Dritte, vermehrte Auflage
Verlag: | Wilhelm Herz, Bessersche Buchhandlung, Berlin |
Datum: | 1883 |
Seiten: | 101 |
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FS ist die Nummer des Rätsels in Schleiermacher's Räthsel und Charaden (s.o.). Das Buch hat drei Kapitel; die Nummerierung beginnt in jedem Kapitel bei 1. Hier sind die Rätsel fortlaufend nummeriert: 101~199 sind die Rätsel aus Kapitel 1 und 201~299 die aus Kapitel 2. Kapitel 3 enthält keine eigenen Rätsel, sondern Textvarianten der Rätsel in Kapitel 1 und 2.
Einige Rätsel finden sich nicht in dem Büchlein, sondern stammen aus diversen Rätselsammlungen. Es kann sein, dass diese Rätsel in der zweiten vermehrten Auflage stehen, die wir allerdings nicht besitzen. Oder dass diese Rätsel fälschlich Schleiermacher zugeschrieben wurden.
JD ist die Nummer des Rätsels bei Jürgen Dahl, "Ich sag dir nicht, was ich Dir Sage"
UB ist die Nummer des Rätsels bei Ulrich Bentzien, "Der Rätselkasten"
VS ist die Nummer des Rätsels bei Volker Schupp, "Deutsches Rätselbuch"
Nr. 8 hat Jürgen Dahl fälschlicherweise Friedrich Schleiermacher zugeordnet; tatsächlich stallt dieses Rätsel von Friedrich Rückert (Nr. 42 bei uns).
Seit der ersten Aufführung von Schillers Turandot (30. Januar 1802) hatte in dem Weimarschen Kreise das Interesse an Rätseln sich dergestalt gesteigert, dass Goethe in dem vom 15. Februar 1802 datierten Aufsatz »Weimarsches .Hoftheater« schrieb: »So haben wir bei Turandot die angenehme Wirkung schon erfahren, dass unser Publikum sich beschäftigt, selbst Rätsel auszudenken, und wir werden wahrscheinlich Hei jeder Vorstellung im Falle sein, die Prinzessin, mit neuen Aufgaben gerüstet, erscheinen zu lassen« Die sechs Versuche Goethes in dieser Dichtart stammen größtenteils aus dieser Zeit. Er selbst lieferte für die zweite Ausführung des obigen Stückes ein Rätsel, und es ist bekannt genug, dass er noch im Jahre 1807, während seines Aufenthaltes in Jena, mit Zacharias Werner in Sonetten und Scharaden wetteiferte.
Diese von Weimar ausgehende Anregung belebte bald die anspruchsvolle Geselligkeit der Geistreichen aller Orten.
Dass Friedrich Schleiermacher in dem nahegelegenen Halle, wo er seit 1805 lehrte, den dortigen geselligen Verkehr, besonders im Reichardt'schen Hause, durch geistreiche Verwertung der »Mode« gewordenen Rätsel anmutig zu würzen bemüht war, ist nach der Art seines Wesens leicht zu begreifen. Derartige geistreiche dialektische Spiele waren im Ernst und Scherz stets seine Liebhaberei, vielleicht seine Lebensklugheit, später, im Drange der theologischen Meinungen sogar seine Rettung. Dem feinen Attizismus seines sokratischen Wesens war gerade diese geistige Belebung der Geselligkeit besonders gemäß, und es braucht als all- gemein bekannt nicht erwähnt zu werden, dass seine Rätsel-Improvisationen aus der kleinen Universitätsstadt sich über ganz Deutschland verbreiteten. Sein Ruf als geistreicher Rätsel- und Scharadendichter ersten Ranges war schon fest gegründet, als er 1807 dem Rufe nach Berlin folgte. In der Hauptstadt, wo er hochgeehrt und hochgefeiert bis zu seinem Tode den Mittelpunkt der »Aristokratie der. Geistreichen« bildete, war man eifrigst bemüht, den kleinen geselligen Impromptus in der ihm liebgewordenen Dichtart die weiteste Verbreitung zu verschaffen. Aber wenige nur sind den Nachlebenden erhalten in verschollenen Taschenbüchern und Musen-Almanachen, und noch wenigere durch mündliche Überlieferung.
Von den in der hier gebotenen Sammlung enthaltenen sind die ersten siebenundzwanzig Scharaden bereits gedruckt und authentisch, die übrigen apokryph. Die am Schlusse beigegebenen Varianten enthalten die früheren Lesearten, welche erst viele Jahre später die im Texte mitgeteilte Reduktion durch Schleiermacher selbst erfuhren.