Dr. Claudia Schittek (* 21. Aug. 1951 in Burgbrohl, Kreis Ahrweiler) ist eine deutsche Pädagogin und Mitarbeiterin im Landesmedienzentrum Rheinland-Pfalz.
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Was uns die Rätsel sagen
Verlag: | Carl Hanser Verlag, München und Wien |
Datum: | 1989 |
Seiten: | 231 |
ISBN: | [978-]3-4461-5401-8 |
Verlag: | M & P Verlag für Wissenschaft und Forschung, Stuttgart |
Datum: | 1991 |
Seiten: | 204 |
ISBN: | [978-]3-4764-5007-4 (Druck) |
ISBN: | [978-]3-476-04165-4 (Online) |
Ein Buch voller Rätsel
Verlag: | Eichborn Verlag, Frankfurt am Main |
Datum: | 1992 |
Seiten: | 290 |
ISBN: | [978-]3-8218-4095-6 |
450 Sprach- und Bilderrätsel
Verlag: | Sanssouci Verlag, München und Zürich |
Datum: | 1999 |
Seiten: | 152 |
ISBN: | [978-]3-7254-1150-6 |
Rätsel gehören, wie Zaubersprüche und Sagen, zur ältesten Überlieferung der Menschheit. »Heute aber«, sagt Claudia Schittek, »sind sie fremder als je; sind sie doch gerade diejenigen Formen der Sprache, die, zunächst einmal, keine Mitteilung zu machen haben, die zu nichts taugen, die nicht kommunikativ und effizient sind, sondern aus Prinzip bockig, unsinnig, unmöglich, irreführend, anders - und sind doch seit Jahrhunderten geduldet und sogar gepflegt worden.«
Über siebenhundert dieser widerspenstigen, magischen, fremdartigen Gebilde hat Claudia Schittek aus vielen Quellen gesammelt, getreu einem Motto von Theodor W. Adorno: »Wahr sind nur die Gedanken, die sich selbst nicht verstehen.«
Und es sind manche darunter, an denen man sich die Zähne ausbeißen kann, zum Beispiel: »Ein Nagel hält ein Eisen, ein Eisen ein Pferd, ein Mann ein Schloss, ein Schloss ein Land.« Niemand hat die Lösung gefunden. Für fast alle andern hingegen ist der Schlüssel im Anhang zu finden. Zu dem Vergnügen, sich in diesem Irrgarten zu verlieren, tragen auch die Illustrationen bei. Es sind Holzschnitte aus dem Jahre 1565. Unbekannt ist nicht nur der Künstler. Die Bilder haben bisher auch allen Versuchen widerstanden, sie zu entschlüsseln. Auch bei ihnen also handelt es sich um ungelöste Rätsel.
Was sind Rätsel, warum gibt es sie, was leisten sie, wie funktionieren sie und welcher Art ist die Erkenntnis, die in ihrem Zentrum steht? Diese Fragen treiben die vorliegende Untersuchung an, die sich in der These zusammenfassen lässt, dass es in den Rätseln um ein Wissen geht, das einzig in dieser umwegigen, verstellten, verwirrten und verwirrenden Weise angstfrei zu haben ist; dass es gerade die Rätselform ist, ihre sich in Widersprüchen, Bildern und Anklängen artikulierende Form, die es ermöglicht, in Bereiche vorzudringen wie Leben, Tod und Sexualität, die Namen der Dinge und die Beziehungen des Lebendigen. Die Rätsel suchen, in diesen riskanten Gefilden eine Orientierung zu finden, Erfahrungen zu strukturieren, sie mitteilbar zu machen, sie in ihren Formen selbst zu notieren.
Die Untersuchung gibt einen Überblick über die Geschichte der Rätsel sowie über die Forschung, konzentriert sich jedoch auf die Analyse einer Reihe ausgewählter Beispiele, anhand derer die These konkretisiert und veranschaulicht werden kann.