Eduard Heinrich Franz Albert Prosch (* 14. Aug. 1804 in Ludwigslust; † 30. Jan. 1878 in Breslau) war ein deutscher Verwaltungsjurist und Intendant der großherzoglichen Sammlungen in Mecklenburg-Schwerin..
Siehe auch: Wikipedia
Räthsel-Gedichte von Eduard Prosch
Verlag: | Alexander Duncker, Berlin |
Datum: | 1856 |
Seiten: | 170 |
Räthsel-Gedichte von Eduard Prosch. Neue Folge.
Verlag: | Alexander Duncker, Berlin |
Datum: | 1861 |
Seiten: | 185 |
Antiquarisch erstandene Bücher. Die Werke sind gemeinfrei, da der Verfasser seit mehr als 70 Jahren tot ist.
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# | Erste Zeilen des Rätsels | ∞ |
---|---|---|
# | ist die Nummer des Rätsels hier bei uns |
∞ | ist die Nummer des Rätsels in Sphinx von 1856. |
Ich lade ein zum Rätsel-Spiele
Und wünsch, Euch locke der Gewinn;
Ich geb’ Euch auf der Fragen viele,
Und Ihr erforschet ihren Sinn.
Verlust könnt Ihr dabei auch haben,
Verlust der Mühe und der Zeit,
Wenn Ihr mit Euren Geistesgaben
Doch nicht zum Ziel gelanget seid.
Doch mehr Gewinn möcht’ ich verkünden,
Das Denken ist an sich es schon;
Das Rechte suchen und es finden
Erfreut den Finder, ist sein Lohn.
Doch ich — beginn’ das Spiel mit Zagen,
Ich spiele hoch, um Eure Gunst.
Ach, möchtet Ihr am Schlusse sagen
Dem Dichter Beifall und der Kunst!
Was täglich bietet uns das Leben,
Missachtet leider Mancher oft;
Man mag nur dem Bedeutung geben,
Was selten kommt und unverhofft.
Man trachtet nach dem lichten Scheine,
Das Große wird zumeist verehrt;
Und doch enthält auch oft das kleine
Bedeutungsvolle großen Wert.
So schwinden täglich manche Worte
Der Rede unbeachtet hin,
Die, prüft man sie am and’ren Orte,
Verbergen einen tiefern Sinn.
Als Widerspruch in sich erscheinet
Manch Wort auch auf den ersten Blick,
Das, wie es wirklich ist gemeinet,
Nur Geist enträtselt mit Geschick.
Verschieden kann man manches lesen,
Verschieden wird es auch betont;
Dann ist es gar ein zwiefach Wesen,
Was in demselben Worte wohnt.
Das Rätselhafte in der Sprache,
Die Wahrheit mit dem falschen Schein,
Der Widerspruch in Wort und Sache,
Sie laden uns zum Forschen ein.
Durch Übung der Verstandesnormen
Ergründet man den tiefsten Sinn.
Es leitet in verschiednen Formen
Das Rätsel-Spiel zum Denken hin.
Das Rätsel nimmt das Wort gerade,
So wie es ist, für sich allein;
In Silben teilet die Charade
Sich erst das Ganze wieder ein;
Im Palindrom muss man betrachten
So vor- wie rückwärts jedes Wort;
Im Logogriph ist zu beachten
Der Zeichen Wechsel hier und dort.
Sie alle dienen einem Ziele,
Sie üben alle den Verstand,
Und kleiden zu dem heit’ren Spiele
Sich in ein dichterisch Gewand.
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# | ist die Nummer des Rätsels hier bei uns |
∞ | ist die Nummer des Rätsels in Sphinx, Neue Folge von 1861 |
Bis ich, die Sphinx, vor wenig Jahren
Der Rätsel viele schickt' ins Feld,
War zweifelnd ich ob meine Scharen
Bestehen würden vor der Welt.
Mir war zugleich davor auch bange,
Dass ihre Form getadelt würd',
Ich bin ja Neuling im Gesange;
Gott Lob! ich habe mich geirrt.
Zwar ist auch die Kritik gekommen
Mit ihrem scharfen Richterschwert,
Hat alles gründlich durchgenommen
Und mich mit ihrem Spruch beehrt;
Doch war sie milde stets und schonend
Ja, lobend war ihr Urteil oft.
Mein Unternehmen wurde lohnend,
Weit mehr als wie ich je gehofft
Das gab mir Mut zu neuem Wagen,
Die zweite Folge ist bereit,
Ich geb' sie hin mit minder Zagen,
Mit Hoffnung auf Gerechtigkeit.
Allein ich weiß, solch neues Spenden
Ist stets ein neues Wagestück;
Nur Nachsicht kann, sie mög' es wenden
Zu meinem und des Dichters Glück.
Seid Ihr nach so viel Rätselplagen
Zum Schlusse glücklich angelangt.
So will ich Lebewohl Euch sagen,
Für Eure Mühe meinen Dank.
Doch möcht' ich gern ein Wort noch reden
Von meiner eigenen Person,
Für manchen nötig, nicht für jeden,
Ich denke, das Verzeiht Ihr schon.
Wer prüfend seine Blicke wandte
Schon vorne auf mein Konterfei,
Fand anders dies als das bekannte,
Und dennoch beide sind getreu.
Mein früh'res Bildnis sollt' verkünden
Wie einst die Griechen mich gekannt,
Was jetzt ich zeige ist zu finden
Noch heute im Ägypter Land.
Den Griechen musst' ich Furcht bereiten,
Durch schwere Rätsel quält' ich sie;
Am Nil fehlt mir in alten Zeiten
Verehrung frommer Menschen nie.
Geheimnisvoll war dort mein Wesen,
Ein heilig Rätsel jener Zeit,
Das niemand konnt' von selber lösen,
Den nicht sein Forschen eingeweiht.
Nur wer sich gerne übt im Denken,
Der findet stets den rechten Kern.
Ach, möchtest meinen Rätseln schenken
Ihr solche Mühe gut und gern.
Verschmäht das Stichen im Verzeichnis!
Erforscht die Lösung mit Verstand!
Mein Bildnis ist des Rätsels Gleichnis,
Durch Forschen wird sein Sinn erkannt.