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Rätselgedichte, Rätselreime

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Sphinx (1856)

von Eduard Prosch

Das Rätselwerk von Eduard Prosch ist sehr umfangreich, daher haben wir jedem Werk eine eigene Seite gewidmet: Sphinx (1856) und Sphinx (1861).
 

Sphinx

Räthsel-Gedichte von Eduard Prosch

Verlag: Alexander Duncker, Berlin
Datum:
Seiten: 170
Das Buch enthält 150 Rätsel von Eduard Prosch mit Lösungen. Viele der Rätsel sind zuvor in diversen Zeitungen erschienen.
 

Quellen und Copyright

Antiquarisch erstandenes Buch. Das Werk ist gemeinfrei, da der Verfasser vor mehr als 70 Jahren verstorben ist.

Rätsel aus Sphinx (1856) von Eduard Prosch

# Erste Zeilen des Rätsels
13503 Wahrlich, ein trefflicher Mann, der rückwärts lautet wie 17
13514 Wie meine Sinne gehen, Teu'res Mädchen, hin zu Dir; 8
13525 Seh' ich, mein Kind, Dein freundlich' Wesen, Der 46
13536 Ich zierte einst des Königs Stirne Und war des Weisen 93
13547 Wer nur zum Nutzen, zum Gewinne Das Wort von 81
13558 Man ehrte schon im Altertume, Was ich bedeute, was 150
13569 In der Ersten, in der Dunklen, Siehst Du in Brillanten 127
13580 Das alles, was in Dir vereinet Dein inn'res Wesen wahr 99
13581 Ich ruh' in meiner dunklen Klause, Fern vom Getreib der 67
13592 Auf dem Ersten möcht' ich wohnen, Auf dem Ersten ist 140
# ist die Nummer des Rätsels hier bei uns
ist die Nummer des Rätsels in Sphinx von 1856.

Prolog

Ich lade ein zum Rätsel-Spiele
Und wünsch, Euch locke der Gewinn;
Ich geb’ Euch auf der Fragen viele,
Und Ihr erforschet ihren Sinn.

Verlust könnt Ihr dabei auch haben,
Verlust der Mühe und der Zeit,
Wenn Ihr mit Euren Geistesgaben
Doch nicht zum Ziel gelanget seid.

Doch mehr Gewinn möcht’ ich verkünden,
Das Denken ist an sich es schon;
Das Rechte suchen und es finden
Erfreut den Finder, ist sein Lohn.

Doch ich — beginn’ das Spiel mit Zagen,
Ich spiele hoch, um Eure Gunst.
Ach, möchtet Ihr am Schlusse sagen
Dem Dichter Beifall und der Kunst!

Einleitung

Was täglich bietet uns das Leben,
Missachtet leider Mancher oft;
Man mag nur dem Bedeutung geben,
Was selten kommt und unverhofft.

Man trachtet nach dem lichten Scheine,
Das Große wird zumeist verehrt;
Und doch enthält auch oft das kleine
Bedeutungsvolle großen Wert.

So schwinden täglich manche Worte
Der Rede unbeachtet hin,
Die, prüft man sie am and’ren Orte,
Verbergen einen tiefern Sinn.

Als Widerspruch in sich erscheinet
Manch Wort auch auf den ersten Blick,
Das, wie es wirklich ist gemeinet,
Nur Geist enträtselt mit Geschick.

Verschieden kann man manches lesen,
Verschieden wird es auch betont;
Dann ist es gar ein zwiefach Wesen,
Was in demselben Worte wohnt.

Das Rätselhafte in der Sprache,
Die Wahrheit mit dem falschen Schein,
Der Widerspruch in Wort und Sache,
Sie laden uns zum Forschen ein.

Durch Übung der Verstandesnormen
Ergründet man den tiefsten Sinn.
Es leitet in verschiednen Formen
Das Rätsel-Spiel zum Denken hin.

Das Rätsel nimmt das Wort gerade,
So wie es ist, für sich allein;
In Silben teilet die Charade
Sich erst das Ganze wieder ein;

Im Palindrom muss man betrachten
So vor- wie rückwärts jedes Wort;
Im Logogriph ist zu beachten
Der Zeichen Wechsel hier und dort.

Sie alle dienen einem Ziele,
Sie üben alle den Verstand,
Und kleiden zu dem heit’ren Spiele
Sich in ein dichterisch Gewand.