Das Rätselwerk von Gustav Pfizer ist sehr umfangreich, daher haben wir jedem Werk eine eigene Seite gewidmet: Gereimte Rätsel aus dem Deutschen Reich, Gereimte Rätsel aus dem Nachlaß.
Als Manuskript gedruckt
Verlag: | W. Kohlhammer, Stuttgart |
Datum: | 1891 |
Seiten: | 204 |
In Vorbereitung.
# | Erste Zeilen des Rätsels | ∞ |
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# | ist die Nummer des Rätsels hier bei uns; |
∞ | ist die Nummer des Rätsels in Gereimte Rätsel aus dem Nachlaß von 1876 im Format Kapitelnummer-Rätselnummer. |
Im Zwielicht träumerisch an der Drehbank sitzen,
Aus Hölzern mancher Gattung Rätsel schnitzen,
In des Weltwesens orbis pictus blättern,
Mit Bildern, Zeichen spielen und mit Lettern,
Nach Seifenblasen, Schmetterlingen haschen,
Von neck'scher Phantasie Schaubroten naschen,
Der Dinge und der Namen Reich durchfliegen,
Mich auf des bunt'sten Wechsels Wellen wiegen,
Vom Wirbelwind getrieben der Gedanken
In blaue Höh'n, in schwarze Tiefen schwanken,
Den Stimmen der entschwund'nen Zeiten lauschen,
Mit unvergess'nen Schatten Reden tauschen,
Frei, hoch, von keinen Wünschen angefochten,
Nicht mehr ins irdische Gewühl verflochten
Erspäh'n das myst'sche Band, das diese Welt
In Lust, Bedürfnis, Streit zusammenhält —
Das ist's, was mir, der Welt halb fremd schon jetzt,
Arbeit, Gespräch, Schmaus, Wand'rung, Spiel ersetzt,
Den halbgestumpften Geist zwar nicht erfreut
Doch mit harmlosem Blendwerk ihn zerstreut,
Bis ich, anlangend am ersehnten Ziel,
Wegwerfend das armsel'ge Kinderspiel,
Zertrümmernd schillernder Gedanken Scherben,
Darf um des reinen Lichtes Weihkuss werben,
Bis reif ans Licht sich das Geheimnis drängt,
Beschwingt der Falter seine Larve sprengt.
Der Rätsel schwerstes, Allen aufgegeben,
Das keiner löst - und jeder — ist das Leben!