Das Rätselwerk von Alfred Neumann ist sehr umfangreich, daher haben wir jedem Buch eine eigene Seite gewidmet: Delphi, Rätseldichtungen, Rhodus, Sais und Tunkal.
Verlag: | Saturn-Verlag, Wien |
Datum: | 1935 |
Seiten: | 201 |
Wir veröffentlichen die Rätsels Alfred Neumanns mit freundlicher Genehmigung von
Alfred Kim Guggenheim
675 North Bundy Drive
Los Angeles, California 90049, USAMail: kimguggenheim(at)gmail.com
dem Inhaber der Autorenrechte an den Werken von Alfred Neumann:
Die besonders freundliche Aufnahme, die Publikum und Presse meinem Rätselbuche »Sais«zuteil werden ließen, hat den Verlag veranlasst, die Herausgabe auch des vorliegenden Werkes zu übernehmen.
Die neue Sammlung selbst folgt in ihrem systematischen Aufbau in der Hauptsache ihrer Vorgängerin, die Aufgaben selbst sind — wenigstens meinem Empfinden nach — zum größeren Teil schwieriger zu lösen als es in meinem ersten Buch der Fall gewesen ist.
Andererseits habe ich mich jedoch bemüht, auch leichtere und leicht lösbare Probleme — insbesondere bei den Scharaden, Buchstabenrätseln und Palindromen — zu finden und in dichterische Form zu kleiden, da ich — im Sinne des Mottos, das ich meinem Buche voranstelle — für das Lösen der Rätsel, die das Leben bietet, auf spielerische Weise sozusagen Vorübungen bieten möchte und der Meinung bin, dass man hierbei schon in früher Jugend beginnen soll. Aber wie man einen Anfänger im Klavierspiel nicht gleich mit den 24 Etüden Chopins [Wikipedia], sondern wohlweislich mit den Fingerübungen Czernys [Wikipedia] beginnen lässt, so will auch ich meinen jungen Lesern nicht gleich zu schwer kommen, sondern ihnen mit leichten Aufgaben Liebe zum Rätsellösen einflößen. Die schwereren Probleme setzen eine geistige Entwicklung voraus, zu der man erst in reiferen Jahren, nach Absolvierung der Lehr- und Wanderjahre des Lebens gelangt.
Dank sei an dieser Stelle meiner Frau, Marianne Neumann, abgestattet, namentlich für die erfolgreiche Bemühung, durch Herbeischaffung von immer neuem Rätselmaterial meine Arbeit zu fördern.
Dank weiters dem Verlag, insbesondere meinem Freunde Dr. Fritz Ungar, für die Sorgfalt, die der innern und äußern Ausstattung des Buches gewidmet wurde.
Dr. Alfred Neumann
Des Menschen kurzes, mühevolles Erdenleben
Ist eng von
einem dichten Rätselwald umgeben,
Drum wurde unser Los das Rätsellösen.
Euch drin zu
üben, wollt zu meinem Buch Ihr greifen
Und durch die buntgeblümte Rätselwiese
streifen,
In guten Lebensstunden, wie in bösen!
A. N.
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# | ist die Nummer des Rätsels hier bei uns; |
∞ | ist die Nummer des Rätsels in Tunkal von 1935. Die Rätsel sind kapitelweise nummeriert: R-xx (Sinnrätsel), H-xx (Homonyme), S-xx (Scharaden), Si-xx (Scharadoide), Sx-xx (Verdopplungsscharadoiden), L-xx (Logogriphe und Steigerungsrätsel), F-xx (Füllrätsel), A-xx (Anagramme), P-xx (Palindrome), K-xx (Kernrätsel, von Neumann als Kapselrätsel bezeichnet) |
Mit seinem ersten, sehr anregenden Rätselbuch »Sa'is«, auf das an dieser Stelle hingewiesen wurde, hatte der Wiener Autor Alfred Neumann starken Erfolg. Weil es den Bedürfnissen einer Zeit und einer Generation entgegenkommt, die notgedrungen am Abend wieder häuslich ist und eine erschwingliche Unterhaltung bevorzugt: Musik, Radio, Schach und Lesen. Oder den wieder mehr und mehr in Mode kommenden geistigen Sport, das Denk- und Bildungsspiel des Rätsellösens.
Das Buch »Sa'is« war für diese Beschäftigung eine Vorbereitungsschule für Anfänger. Wer sie mit gutem Erfolg bestanden hat, auf den wartet der Kurs für Fortgeschrittene im Kopfzerbrechen, sozusagen die hohe Schule der Rätselgeläufigkeit.
Man braucht in dem viel umfangreicheren Buche mit seinen hunderten Aufgaben nur ein bisschen zu blättern, um sofort zu erkennen, dass es nicht ganz leicht ist, diese Schule zu absolvieren. Man muss schon ein gewisses Rätseltalent besitzen, Kombinationsgabe, einen größeren Wortschatz, auch Kenntnis fremder Sprachen und sonstige allgemeine Bildung, um die Auflösungen zu finden. Der Verfasser versichert zwar im Vorwort, dass sein Buch auch leichter lösbare Probleme enthält, und dies trifft bei den Scharaden, Buchstabenrätseln und manchen der Ziffernfüllrätseln zu. Alfred Neumann, ein begabter Übersetzer ausländischer Lyrik, hat viele in eine sehr reizvolle Versform gebracht, die das spielerische Vergnügen an solchen Dingen wesentlich erhöht.
Sicherlich ein Buch, mit dem man bei geselligen Zusammenkünften oder an verregneten Weekend- oder Urlaubstagen eine Gesellschaft der drohenden Langweile entreißen und ein, zwei Stunden sehr angenehm unterhalten kann. Aber die ganz schweren Aufgaben des Buches, und deren gibt es ziemlich viele, darf man da nicht stellen, denn die sind schon für geeichte Rätselspezialisten bestimmt, nicht für durchschnittliche Zerstreuung. Vor manchen aber, die in der Länge, im Aufbau und in der Problemstellung etwas reichlich kompliziert sind, steht man völlig ratlos, wie vor einer Wand.
Deshalb vermisst man auch diesmal, noch mehr als bei dem ersten Buch, am Schluss die Auflösungen, die nur für die Ziffernfüllrätsel geboten werden. Wenn es auch in der Rätselliteratur nicht üblich sein mag, die Auflösungen zu verraten, so wäre es doch richtiger, zeitgemäßer, mit diesem alten Brauch zu brechen. Wenn man sich eine Stunde lang vergeblich geplagt hat, möchte man wenigstens die Antwort wissen. Und der Bedarf an Rätseln ohne Lösung ist durch das heutige politische und wirtschaftliche Leben wirklich hinreichend gedeckt ....
Man staunt und bewundert: Vor kaum einem halben Jahr erschien, aus der Feder desselben Verfassers, ein Rätselbuch »Sa'is« und schon liegt ein neuer Band Rätsel vor — 350 Scharaden, Homonyme, Anagramme und wie sie sonst alle heißen; durchwegs amüsant, elegant in der Form und voll nicht nur von spielerischen, sondern geradezu dichterischen Reizen: Alle Rätsel, von welcher Art immer, über 200 Seiten, sind kleinere oder größere Dichtungen, sichtlich von der Hand eines Künstlers geformt. Man fände des Staunens kein Ende, wüsste man nicht, dass der Verfasser, der hier — mit der linken Hand gleichsam — Rätsel schreibt, seine Dichtkunst oft schon in Übersetzungen aus dem Französischen, Englischen und Italienischen erprobt und erwiesen hat. Diese Tatsache erklärt die sonst unverständliche Erscheinung, dass hier ein Rätselbuch und ein Gedichtbuch in einem vorliegt: des Rätsels Lösung liegt darin, dass sich der Witz durch die Form in Geist verwandelt.
Mit vollem Recht darf Alfred Neumann sein neues Buch »Rätseldichtungen« nennen. In der Hochflut der mehr und mehr mechanisierten Rätselformen, an die wir uns gewöhnt haben, stellt dieses Buch eine durchaus vereinzelte Erscheinung dar: wegen seines Inhaltes und seiner Form. Die Rätsel sind mit großem Ernst ersonnen, aber zugleich auch mit einer inneren Anteilnahme geschrieben, und das ist es, was sie für den Leser und Löser so besonders reizvoll macht. Im übrigen sind die »Rätseldichtungen« eine bewusste Weiterbildung des vor einigen Monaten erschienenen Buches, das Neumann »Sai's« genannt hatte. Er folgt in seinem neuen Buch der inneren Struktur des letzten Werkes, nur sind hier die Rätselbilder und Figuren schon weiter ausgesponnen, also schwerer zu entwirren als in seinem Erstlingswerk. Es kommen jedenfalls wieder alle klassischen Rätselformen, wie Homonymen, Scharaden, Scharadoiden, Palindrome usw. zum Wort, aber der Verfasser hat hier immer auch Eigenes zu bieten, und es gelingt ihm, den Leser nicht nur in oberflächlichem Sinne zu zerstreuen, sondern auch wirklich zu geistiger Tätigkeit anzuregen.
Nach dem Rätselbuch »Sais«, das einen schönen Erfolg hatte, ist nun vom gleichen Autor, Alfred Neumann, ein zweites Buch im Saturn-Verlag herausgekommen: »Rätseldichtungen«. Durchweg in Versform, geistreich in der Gedankenführung, wenden sich die 350 Rätsel an alle, die Sinn und Zeit für diese köstlichen Gedankenspiele haben. Manches ist leichter, manches schwerer zu lösen; es findet sich eben für jedermann etwas; da gibt es allerlei: Homonymen, Scharaden, Scharadoiden, Palindrome, Anagramme, Ziffernfüllrätsel usw. Jeder, den es freut, möge zu dem Buch greifen und »durch die buntgeblümte Rätselwiese streifen, in guten Lebensstunden wie in bösen«, wie es im vorangestellten Motto heißt.
Im Saturn-Verlag, Wien, erschien ein Band »Rätseldichtungen« von Alfred Neumann. Der Autor, den Freunden des Denksportes durch sein im Vorjahr erschienenes Buch »Sai's« wohlbekannt, hat in diesem Buch 350 neue Rätsel zusammengestellt, die alle Gebiete des Versrätsels umfassen. In auserlesener dichterischer Form erscheinen Homonymen, Scharaden, Scharadoiden, Palindrome usw. Eine neue, vom Autor konstruierte Rätselart, das Ziffernfüllrätsel, beschließt das Buch. Wenn auch einzelne Rätsel dem geschulten Löser keine Schwierigkeiten bereiten werden, so dürfte doch der weitaus größte Teil viel Kopfzerbrechen verursachen. Konzentriertes, logisches Denken, liebevolle Vertiefung in die Materie, allgemeine Bildung und bei einzelnen Problemen sogar Kenntnis verschiedener Weltsprachen, sind unbedingte Erfordernisse für den, der sich mit diesen Rätseln beschäftigen wird. Wir glauben, die Rätsel von Neumann nicht besser würdigen zu können, als dadurch, dass wir sie denen von Brentano, Arnold, Wolff und Richter an die Seite stellen.