Siehe auch: Lexikon Westfälischer Autorinnen und Autoren
aus dem Wuppertale, in Verbindung mit mehreren zu einem wohlthätigen Zwecke, herausgegeben von F. W. Lucas
Letztes Kapitel der Dichter-Garben mit Rätseln von Carl Coutelle
Verlag: | Bädeckersch'e Buch- und Kunsthandlung, Elberfeld |
Datum: | 1854 |
Seiten: | 206 |
Den Titel »Agrionien« hat man für Sammlungen von Rätseln aus dem Griechischen entlehnt. Unter andern, und – vielleicht zuerst – wurde dieser Titel von Theodor Heil angewendet, der ihn den Rätselspenden in dem von ihm herausgegebenen »Taschenbuche zum geselligen Vergnügen« beilegte. Der Name rührt von einem Feste des Alten Griechen her, das nach einem Beinamen des Bachus Agrionia hieß, der nachts von den Frauen gefeiert wurde und mit einem fröhlichen Mahle endete, an dessen Schluss gewöhnlich Rätsel aufgegeben wurden.
Siehe auch Wikipedia, Vollmer (Zeno), Pierer (Zeno)
Die Werke von Carl Coutelle sind gemeinfrei, da deren Verfasser vor mehr als 70 Jahren verstorben ist.
# | ist die Nummer des Rätsels hier bei uns |
∞ | ist die Nummer des Rätsels in Agrionien in Dichter-Garben von Carl Coutelle von 1854 |
Vereinte Liebe trug diese Garben der Poesie zusammen, um Elend zu mildern, das eine äußerst brave und liebenswürdige Familie schwer betroffen, die durch Trug und Härte der Menschen, durch Misswachs und Nahrungslosigkeit im verarmten Gebirge, aus dem Wohlstande gerissen wurde, und die dennoch gefasst zum Helfer in der Not aufblickte und ihm vertraute.
Seine wunderbare Fügung veranlasste einen Freund der Familie, sich an den Herausgeber dieses Buches zu wenden. Er schilderte ihm die trostlose Lage der Unglücklichen, wie der alte Vater (ein ehemaliger verdienter, mit Orden geschmückter Offizier, der in den Freiheitskämpfen dem Vaterlande treu gedient), ergraut und entkräftet sei vom unverschuldeten Elende; wie die Mutter, eine geistig hochbegabte Frau, ehemals ausgezeichnet als Lehrerin, den Gatten so treulich pflege und aufrichte; wie sich treueste Schwesterliebe erbarme der unmündigen Kinder; er schilderte ihm dies alles in warmen Freundesworten, bittend, dass er als naher Freund dieser Unglücklichen irgendwie eine Unterstützung hervorrufen möge.
So wagte es der Herausgeber, im Vertrauen auf die Hilfe Dessen, der die Herzen lenkt, herauszutreten an die Öffentlichkeit im Vereine mannigfacher lieblicher Gaben der Poesie unseres schönen Wuppertals, und siehe, Gott segnete das Werk durch überraschend reichliche Teilnahme!
So wolle denn, lieber Leser, diese Geistesfrüchte freundlich hinnehmen, und findest Du hier eine Blume, dort eine volle Ähre in den so treu vereinten Garben, so wird Dein Beifall eine frische Saat hervorrufen, wird ein Band sein, das die Herzen der Sänger in treuem, rastlosen Streben zu einem schönen Ziele stets vereinen möge!
Elberfeld, im März 1854.
Der Herausgeber.