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Rätselgedichte, Rätselreime

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Alois Cobres

Uns sind keine verlässlichen biographischen Daten von Alois Cobres bekannt, außer dass er zumindest zeitweise in Augsburg und Landsberg gelebt und vier Büchlein mit Rätseln verfasst hat.

Das Rätselwerk von Alois Cobres ist sehr umfangreich, daher haben wir jedem Werk eine eigene Seite gewidmet: Autorenseite, Heft 1, Heft 2, Heft 3, Heft 4.

Charaden, Wort-, Sylben- und Buchstaben-Räthsel

zur angenehmen Unterhaltung in Ruhestunden

3. Heft

Verlag: Auf Kosten des Verfassers gedruckt bei Karl Heinrich Kirchner, im Selbstverlag des Verfassers, Landsberg
Datum:
Seiten: 112
Das Buch enthält 50 Rätsel aus der Feder von Cobres mit Lösungen.
 

Quellen und Copyright

Die Hefte sind frei im Internet bei Google als PDF verfügbar (für alle, die Fraktur lesen können): Heft 1, Heft 2, Heft 3, Heft 4.

Die Werke sind gemeinfrei, da der Verfasser vor mehr als 70 Jahren verstorben ist.

Rätsel aus dem 3. Heft

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# Erste Zeilen des Rätsels
1133 Wenn des Waldes Sänger uns verlassen Schon die 2
1142 Man legt dem Mädchen bei der Taufe Das Rätselwort als 3
1149 Nach dem Ersten greift am frühen Morgen Wenn es kaum 4
1156 Es nahm die Speisen, die Getränke, Ja selbst das 5
1168 In den Hütten, wo an kahlen Wänden Kein Gemälde, selbst 6
1176 Es war in einer kleinen Stadt, Doch nein, sie ist von zweiter 7
1188 Du kannst mit des Wortes vier kräftigen Zeichen In jeder 8
1197 Diebe, die sich andre auszurauben, Schlechte Mittel sich, 9
2116 Springen mit dem Dolche, mit Pistolen Mörder aus dem 13
2121 Will sich ein Freund hinweg begeben Von dir, und ist er gar 31
2130 Freund! zernichten böse Menschen schadenfroh dir deine 50
2139 Als wie die Zweite ist die Erste, So weiß, wie frisch 44
2150 Deine Wissbegierde hoch zu spannen, Will ich schildern 20
2154 Einen Vogel will ich dir beschreiben, In Europa darfst du 34
2185 Ein junges Mädchen trug ein Kind, Am Arm? wer wird so 10
2189 Es ist auf dieser Welt des Menschen ganzes Leben Nichts 30
2193 Greift das Erste eilend zu den Waffen, Spricht es trotzig 47
2198 Mit Vernunft begabter Mensch! erröte, Dich beherrscht 25
3118 Das Erste ist ein Element, Das Zweite liebt der Bräutigam, 21
3134 Kannst du an heißen Sommertagen Kaum mehr den 33
3160 Folge mir; die Erste aufzusuchen, Nimm den Wanderstab 45
3179 Scio wird der Nachwelt es beweisen, Was der sittenlose 29
3195 So sehr die Erste übel kleidet, Und keinen man um sie 16
3211 Armer Mensch! der Musik-Harmonien, Der Gesang, der 41
3232 Scheußlich ist das Wort, es auszuüben Sucht Gelegenheit 27
3253 Soll ich jahrelang vergebens warten Meister Jakob! auf 15
3276 Es lässt das Erste sich vergleichen Sehr wahr mit dem 26
3299 Stets im Widerspruch, und nie zufrieden, Ist der 11
3305 Wo man Kakadu, und Elefanten, Löwen, Tiger, und 32
3327 Der Prediger am Predigt Stuhle, Der Vater in der Kinder 19
3402 Es ist das erste Wort, wer wird es wohl bestreiten? Wo es 49
3425 Das erste Wort ist dir bekannt Als eine nur geringe Zahl 35
3452 Ertönen aufs neue die künstlichen Lieder Der Wälder 39
4410 Der Arme speise an Sommertagen, Wenn ihm ein guter 12
4415 Verachtung ist das Los bei allen Nationen, Womit man 23
4432 Herbei ihr Stutzer! dumme Laffen! Herbei zu einem 37
4446 Ein Wort, das alle Menschenklassen Der Bettler, wie der 28
4453 Babette trug die schönsten Tassen Von einer großen 58
4560 An der Spitze seiner Kameraden Ruckt der tapfre General 38
4576 Wenn ein Mädchen in des Lenzes Jahren Sich vor Jugend 22
4589 Es wird das erste Wort von Allen Sehr viel gebraucht 24
5615 Sei aufmerksam studierte Jugend! Ein Wort, bald gut, bald 46
5639 Wo man, in der Kälte auszuharren, Sich mit Pelzen gut 36
5705 Ein Rätselwort will ich besingen, Ihr Musen! schenkt mir 14
5753 Man teilt nicht immer den Talenten, Und dem Verdienst 40
7211 Man muss, das Rätselwort zu finden, Das ziemlich viele 1
7224 Prächtig ziert das Rätselwort den Garten Auf Latein, allein 43
7269 Ein Doktor griff dem Patienten, Der alt, und sehr 42
7287 Auf die Fürsten Tafel es zu bringen Sucht das erste Paar 18
7315 Es reizt zum Besuche das liebliche Wort Den müßigen 17
# ist die Nummer des Rätsels hier bei uns
ist die Nummer bei Cobres.

Vorrede zum 3. Heft

An die Herren Rezensenten, Kritiker und Leser dieser Gedichte verschiedenen Inhalts

Endlich Leser! geht doch auch zu Ende
Der Scharaden nicht geringe Zahl,
Füllen sie schon nicht gelehrte Bände,
Zeigt ihr Inhalt doch Satir', Moral.

Der Botaniker, die Moralisten,
Mediziner, selbst der Philosoph,
Anatomen, gut' und schlechte Christen,
Jeder findet, viel zu rächen, Stoff.

Von dem Bettler hin bis zum Regenten
Ist ein Rätsel jedem angepasst,
Doch auf sich die Winke anzuwenden,
Ist wohl eine Sache, die man hasst.

Schwelger, faule Müßiggänger sehen,
Wie in einem Spiegel die Gestalt,
Die, sie mögen sie; wie immer, drehen,
Hassenswert, und grell ihr Laster mahlt.

Bald ein Tier, bald eins der Elemente
Folgen auf einander ans den Fuß,
Jetzt erscheint ein Fisch, nun eine Ente,
Späterhin die Gans, darauf ein Fluss.

Wie die Gegenstande, ist verschieden,
Kürzer, länger, auch das Silbenmaß,
lauter Jamben würden nur ermüden,
Auch Trochäen liefern manchen Spaß.

Zweimal gab ich mich den scharfen Rügen,
Zweimal schon der Leser Kritik preis,
Mancher las M Sammlung mit Vergnügen,
Mancher aber gab sich allen Fleiß.

Sie aus vollem Halse zu verschreien,
Den Verfasser leite nur ein Hang
Zu Moralisieren, und es stehen
Die Scharade größtenteils zu lang.

Wohl zu lang für den, der von Gedichten
Dieser Art nur Zeitvertreib verlangt,
Ohne auf Satir' den Blick zu richten,
Immer steif an alte  Formen hangt.

Soll es denn nicht eine Ausnahm leiden
Von er Regel, wenn man Rätsel schriebt?
Nicht erlaubt sein, selbe so zu kleiden
Wie die Mode jetzt ihr Wesen treibt?

Ohne neue formen sind sie trocken,
Bieten wenig Interesse dar,
Und der Dichte läuft, gar bald zu stocken
Mit dem ew'gen Einerlei, Gefahr.

Bilder müssen Leser stets umschweben,
Wechsel ist es, was ein jeder liebt,
Die Erzählung gibt dem Rätsel Leben,
Da es den Verstand des Leser übt.

Gibt es mancher Stände schlechte Seite
Dem Gelächter, der Verachtung bloß,
Trift den Dieb, das Freudenmädchen heute.
Morgen den Verschwender dieses Los.

Schämt der blasse Neid sich seiner Blöße,
Die dem Leser es vor Augen stellt,
Teilt es aus nicht sanfte Rippenstöße,
Die der Geiz, der Wucherer erhält.

Denke: die Satiriker erkennen
Wenn sie schreiben, ihres Amtes Pflicht,
Denn, wem ist es unbekannt? sie nennen
Wohl den Stand, doch die Personen nicht.

Fände sich von ihnen auch getroffen
Harpagon, so ist er still und schweigt,
Weil man, würde er beschämt verhoffen,
Überall mit Fingern auf ihn zeigt.

Will der Stolz sein freches Haupt erheben,
Blickt er andre mit Verachtung an,
Schildert jener ihn ganz nach dem Leben,
Geißelt dessen lächerlichen Wahn.

Frei und kräftig wählt mit grellen Farben
Schonungslos des Lasterhaften Bild
Kühn der Dichter, und enthält die Narben
Schlechter Herzen, wo es Wahrheit gilt.

Öfter trifft mein Tadel euch ihr Schönen,
Denn ich liebe Schmeicheleien nicht,
Doch ihr werdet euch mit mir versöhnen,
Euer Leb auch meldet mein Gedicht.

Sieht man euch die Treue frech verletzen,
Seid ihr zänkisch, liebt ihr Klatscherei,
Welcher Ehrenmann wird euch dann schätzen
Ohne unverschämte Heuchelei.

Doch der Tugend schone Muster würzen
Dieses Lebens kurzen Aufenthalt,
Fromm und häuslich sind sie, und verkürzen
Sich die Zeit mit Arbeit jung, und alt.

Treu der Wahrheit treffen meine Pfeile
Oft der Laster teuflisches Geschlecht
Unparteiisch, denn so manche Zeile
gibt dem Dichter selbst nicht immer Recht.

Nun, verehrter Leser! eine Bitte:
Mich von dir zu trennen ist bestimmt,
Allgemein, und löblich ist die Sitte, 
Dass man von einander Abschied nimmt..

Darf ich sie, die kleine Bitte wagen,
Die mir aus des Herzens Tiefe fließt?
O, dann wird sie dir das Blümchen sagen,
Das mein dritt- und letztes Heft beschließt.

Landsberg, im Monat März, 1828.