Uns sind keine verlässlichen biographischen Daten von Alois Cobres bekannt, außer dass er zumindest zeitweise in Augsburg und Landsberg gelebt und vier Büchlein mit Rätseln verfasst hat.
Das Rätselwerk von Alois Cobres ist sehr umfangreich, daher haben wir jedem Werk eine eigene Seite gewidmet: Autorenseite, Heft 1, Heft 2, Heft 3, Heft 4.
zur angenehmen Unterhaltung in Ruhestunden
1. Heft
Verlag: | Auf Kosten des Verfassers Gedruckt und zu haben bei Joseph Rist, Augsburg |
Datum: | 1822 |
Seiten: | 80 |
Die Hefte sind frei im Internet bei Google als PDF verfügbar (für alle, die Fraktur lesen können): Heft 1, Heft 2, Heft 3, Heft 4.
Die Werke sind gemeinfrei, da der Verfasser vor mehr als 70 Jahren verstorben ist.
# | ist die Nummer des Rätsels hier bei uns |
∞ | ist die Nummer bei Cobres. |
An die Herren Rezensenten, Kritiker und Leser dieser Gedichte.
Der Juwelier hat Edelsteine
An Werth verschieden, große, kleine.
Er ist besorgt für jeden Stand.
Der Eine findet an Rubinen Vergnügen,
einem aber dienen
Topase nur, ein Brillant.
Die Fürstin wählt sich Diamanten,
Die Dirne aber den bekannten
Kristall aus Böhmen emsig aus;
Es nehmen Reiche, Standspersonen,
Und viele, die das Geld nicht schonen,
Zum Prangen Perlen mit nach Haus.
Der Jaspis findet seine Leute,
Der Amethyst macht vielen Freude,
Und manche schätzen den Achat.
Ein jeder wählt nach seinen Launen,
Und pflegt behaglich anzustaunen
Nur das, was er am liebsten hat.
Das Mädchen hat an den Korallen,
Der Mann am Chrisolit Gefallen,
Und jedes nimmt, was ihm gefällt.
So geht's dem Dichter bei Gedichten:
Er weiß nach allen sich zu richten,
Wenn er den Stoff zu selben wählt.
Dem Bösen muss er durch Satiren
Das Laster zu Gemüte führen.
Der liebt den Witz, der die Moral.
Er ist bemüht in allen Arten
Von Formen Lesern aufzuwarten
Und sorgt für jedermannes Wahl.
Der Eine liebt nur, was erhaben.
Und groß gedacht ist, der die Gaben
Des leichten Vortrags, Flüssigkeit:
Den Dritten freut es, wenn im Stile
Die frohe Laune herrscht, und viele
Vertreiben nur damit die Zeit.
Als wie die Blumen in dem Garten
Auf Hände, die sie pflücken, warten,
So wagt bescheiden sich ans Licht
Die Blumenlese von Gedichten,
Und ist (auf Lob muss sie verzichten,)
Zufrieden schon, missfällt sie nicht.
Soll auch der Leser der Narzissen,
Der stolzen Rose Pracht vermissen,
So pflückt er das Vergissmeinnicht,
Dem es nur wuchernd an den Bächen,
An Garten Blumen sich zu rächen
An Reih, und Schönheit nicht gebricht.
Nicht Tulpen nur, und Hyazinthen,
Das Veilchen, die Primellen finden
Verehrer auch in großer Zahl.
Es zieren nicht allein der Großen
Gepflegte Garten Tuberosen.
Es prangt mit Blumen auch das Tal.
Ein jedes Blümchen macht Vergnügen,
Mag es am öden Wege liegen;
Denn es verrät doch immer Kunst
Nun Leser trachte auszuwählen,
Und schenke, dieses soll nicht fehlen.
Mir deine Nachsicht, deine Gunst.