STRASSBURGER RÄTHSELBUCH
Die erste zu Strassburg ums Jahr 1505 gedruckte deutsche Räthselsammlung
NEU HERAUSGEGEBEN
von
A. F. BUTSCH.
Strassburg, K. J. Trübner, 1876
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Anmerkungen des Herausgebers
Das Original dieses Buches ist 1876 erschienen und folgt der damals gültigen Rechtschreibung («daß«, «Litteratur«, «Räthsel«, usw.). Wir haben die Rechtschreibung den heutigen Gepflogenheiten angepasst – mit einigen Ausnahmen: Zum einen die Titel anderer Werke und zum anderen Zitate, die schon damals nicht der Rechtschreibung entsprochen haben und vom Autor absichtlich in Original belassen wurden.
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Im Original g e s p e r r t gesetzte Wörter haben wir kursiv gesetzt.
Zur Herausgabe des gegenwärtigen Büchleins veranlasste mich ein Zufall, welcher mich in den Besitz des sehr seltenen Originales führte. Es ist dieses ein Quartbändchen, 24 Blätter stark und führt den Titel:
Wolohem an kürtzweill thet zer-
rinden. Mag woll disz tuchlein durchgrynden.
Er findt darin vill fduger ler. Von Rettelsch
gedicht vnd vill nüwer mer.
Letztere Zeilen sind in Zahl, Linien und Orthographie genau, nach dem Originale. Unter dem Titel befindet sich ein Holzschnitt in viereckiger Form der Elsasser Schule angehörend, welcher einen mit Gras und Blumen bewachsenen Hügel vorstellt, auf dem drei weibliche und zwei männliche Personen in Unterhaltung begriffen scheinen. Am Schlüsse des 24. Blattes steht nur: »Getrückt zu Strassburg.« Die Angabe der Jahreszahl und des Druckers fehlt. Es hat bis jetzt kein Bibliograph diese Ausgabe zitiert, denn die bei Panzer [1] erwähnte zu Strassburg gedruckte und ebenfalls nicht datierte, ist mit der vorliegenden nicht identisch.
[1] Zunütze pag. 25 Nro. 104c
Eine nähere Untersuchung und die Vergleichung mit andern gleichzeitigen und späteren Ausgaben führte mich zu dem Schlusse: dass die hier mitgeteilte die erste und ihr Erscheinen ungefähr ins Jahr 1505 zu setzen ist. Wir haben es somit, da eine frühere Veröffentlichung einer deutschen Rätselsammlung nicht bekannt ist, mit dem ersten im Drucke erschienenen deutschen Rätselbuche zu tun.
Dass selbes, gleich andern Volksbüchern von großem Erfolge begleitet gewesen, dafür sprechen die vielen im Laufe der nächsten Jahre sowohl im Elsass als in andern Teilen Deutschlands erschienenen Wiederdrucke. [2] Nach einem solchen [3] brachte schon W. Wackernagel in Haupts Zeitschrift [4] eine Auswahl von 60 Rätseln. Wenn derselbe jedoch dabei bemerkt, dass die bei Panzer (s. oben) erwähnte Ausgabe von der Augsburger verschieden sei, so ist das wohl nur in Bezug auf Dialekt zu verstehen, denn beide Ausgaben enthalten die nämliche Sammlung, nur ist die Augsburger dialektisch abgefärbt. Nach Wackernagel bringt wieder Friedreich [5] 25 Nummern dieser Rätsel.
[2] Alle Ausgaben sind selten und meine Nachfragen bei mehreren öffentlichen deutschen Bibliotheken nach solchen blieben erfolglos. Selbst die so reiche Münchner Hof u. St. Bibliothek besitzt keine.
[3] Augsburg, Joh. Froschauer o. J. in 13°
[4] III. Bd. S. 24 u. ff.
[5] Geschichte des Räthsels. Dresden, 1860 in 8 §89. Das Rätsel Nro. 1 erwähnt derselbe unter den Neckrätseln S. 150 besonders, als in einer zu Köln ca. 1550 gedruckten Ausgabe befindlich.
Um zu unserm Büchlein selbst zurückzukommen, so ist dasselbe zu Ausgang des 15. Jahrhunderts in alemannischem Dialekte mit elsässischer Färbung geschrieben. Wer demselben einige Aufmerksamkeit schenken will, wird so viel Eigenartiges darin finden, dass sich Einem fast unwillkürlich die Überzeugung aufdrängt: Ein nicht geringer Teil dieser Rätsel fand seine Entstehung im Volksmunde des Elsasses und seiner Nachbarlande. Ich sage: ein nicht geringer Teil, denn auch eine Anzahl anderer wohl allgemein verbreiteter volkstümlicher Rätsel, deren Entstehung wie deren heimatliche Herkunft sich nur schwer nachweisen lässt, läuft mit unter.
Zuvörderst möchte ich aufmerksam machen auf die Rätsel, welche statt des gewöhnlichen Wortes: »Rat« (Rot, Rodt) eingeleitet werden mit: »Ein Frag.« Diese Art Rätsel, deren Auflösung durch konventionelle Willkür bedingt wird und größtenteils in Wortspielen, neckenden und sogenannten »schlechten« Witzen besteht, kommt hier zum ersten male vor [6] und kann daher füglich ihre Entstehung ins 15. Jahrhundert gesetzt werden. Wir finden sogar (bei Rätsel Nro. 110) eine Auflösung in macaronisch deutscher Poesie. Ich erwähne dies um so lieber, als bis jetzt eine so frühe Anwendung derselben nicht bekannt war und Goedeke [7] wörtlich sagt: »Das älteste Macaronisch in Deutschland gab Murner im Ketzerkalender: [8] »Galgibus in hangis Kreiorum nagere beinis.« Wir haben sonach bis auf Weiteres die erste Anwendung macaronisch deutscher Poesie als in unserm Rätselbuche befindlich zu verzeichnen.
[6] Vgl. Haupts Zeitschr. III. Bd. 8. 24.
[7] Grundriss der deutschen Dichtung Buch 4. §167. 1
[8] Frankfurt a.M. 1527.
Es wäre hier wohl am Platze mich über das Rätsel im allgemeinen und das deutsche Rätsel im besonderen auszulassen. Da jedoch meine Absicht nicht war eine eigene Abhandlung darüber der gegenwärtigen Edition anzufügen, auch der dazu vorgestreckte Raum nur knapp bemessen war, so beschränke ich mich darauf, kurz Folgendes zu bemerken.
Das Rätsel ist uralt, seine Bedeutung [9] hinreichend bekannt, und wenn unsere Literaturhistoriker sich auf die Bebauung des ebenso interessanten wie voraussichtlich ergiebigen Feldes des Rätsels noch nicht mit so viel Lust und Liebe geworfen, als der Gegenstand es verdiente, so lässt sich gleichwohl die Anwendung desselben historisch bis in die ältesten Zeiten verfolgen und wir wissen, dass das Rätsel in allen Kulturepochen eine nicht unbedeutende Rolle gespielt hat.
[9] Das Rätsel ist die Umschreibung eines nicht genannten Gegenstandes, um das Nachdenken des Lesers oder Hörers zum Auffinden desselben anzuregen. (Friedreich, Geschichte des Räthsels, Dresden 1860. §1)
Versinnlichung des Geistigen, Vergeistigung des Sinnlichen, Personifizierung des Unpersönlichen, verschönende Erhebung alles Dessen, was alltäglich vor uns liegt, alles das gehört zum Wesen des Rätsels etc. (W. Wackernagel in Haupt's Zeitschr. III. p. 24.)
Die einfachsten Naturanschauungen sind darin ausgedrückt und nur durch die Frage rätselhaft gewandt. Diese Form ist noch gegenwärtig eine der beliebtesten beim Volk und bei Kindern. Die Zeit der Geistlichen scheinen die Rätsel zu verraten, in denen die Frage durch heilige Bilder ausgedrückt wird, wie z. B. die Vergleichung Christi mit dem Weine. (Letztere bei uns Nro. 1.) (Goedeke, Grundriss §89.4)
Aus grauer Vorzeit dringt zu uns die Sage von dem, berüchtigten Rätsel der Sphinx und das Kind in der Schule liest schon in der biblischen Geschichte, wie die heidnische Königin Saba Salomo mit Rätseln versuchte, und von dem Rätsel, das Samson den Philistern aufgab. Wem sind sie nicht bekannt, die rätselartigen Aussprüche des Dreifuss-Orakels zu Delphi u. s. w. '
Gerade bei den alten Griechen erfreute sich das Rätsel die griechisch großer Beliebtheit, namentlich war es ein häufiges Unterhaltungsmittel bei der Tafel. Klearchos von Soli schrieb schon ca. 350 v. Chr. eine Abhandlung über die griechisch (griechisch) und so mehrere Andere. Ebenso bekannt ist Homers Rätsel von den Läusen. Auch den Römern war die Anwendung der Rätselform bekannt, wenn auch bei ihnen weniger beliebt und in Übung. Quintüian nennt das Rätsel ein »genus obscurius allegoriae« [10] etc.
[10] Vgl. H. v. Plötz, Sängerkrieg. S. 31 u. ff.
Rechnet man Coelius, Firmicius Symposius der im vierten Jahrhundert n. Chr. eine Sammlung von ca. 100 lat. Rätsel dichtete, noch zur alten Zeit, so tritt im Mittelalter der angelsächsische Bischof Aldhelm, welcher ca. 656 geboren und 709 gestorben ist, als ältester lateinischer Rätseldichter auf. Er hinterließ eine Sammlung von ca. 1000 lateinischen Rätselversen. Eine schöne Auswahl derselben findet sich in Mones Anzeiger [11] in 38 Nummern. Eine weitere Sammlung von 94 mittelalterlichen ebenfalls lateinischen Rätseln, nach alten meistenteils Klosterhandschriften bringt der genannte Forscher im Anzeiger 1839 [12], denen er eine Anzahl altdeutscher, niederländischer, französischer, italienischer und spanischer Rätsel folgen lässt, wovon die meisten noch heute im Völksmunde leben, endlich auch eine ziemliche Anzahl solcher, welche sich, zum Teil in oft anderer, erweiterter mitunter witzigerer Fassung in gegenwärtiger Sammlung vorfinden. [13]
[11] 1838. S. 32 u. ff.
[12] 1839. S. 217 u. ff.
[13] Man vergleiche folgendes niederländische Rätsel bei Mone: Anzeiger 1838. S. 266. No. 255: »Welche is de stercste lettcr van den ABC?« R. »De 0, want de voermans 0 roepende, doen alsoo hun peirden stille staen« mit No. 327 unseres Büchleins.
Die häufigste Form der alten Rätsel war die rhythmische, und nach Mone's Ansicht war sie die älteste, wie denn auch die Rätsel die derselbe in obgenannter Zeitschrift gebracht hat mit nur wenigen Ausnahmen diese Form haben. — Auch die Minnesänger befassten sich gerne mit Rätseln, welche sie »Hafte« oder besser: »Hefte« nannten, [14] Sie streifen oft sehr nahe an die Parabel. Durch die ganze mittelalterliche Poesie überhaupt dringt ein rätselhafter geheimnisvoller Ton, dessen Resonanz sich vorzüglich im Sagenkreis bemerklich macht und eine gewisse Sucht nach Verborgenem und Rätselhaftem verrät.
[14] Proben von Minnesängerrätseln bei Kurz, Lit. Gesch. I. S. 83, 91, 118, 119, 132, 156, 57. b. Mone's Anzeiger 1838. S. 373-82.
Fast immer aber weist das Rätsel auf volkstümlichen Ursprung hin. Das Traugemundslied, dessen Abfassung ins 13. Jahrhundert fällt und aus einer Reihe volkstümlicher Rätselreime besteht, ist rein deutschen Ursprungs und manche darin enthaltene Rätselaufgaben sind heute noch im Schwung.[15] Nicht nur zu epischer und lyrischer Poesie, auch zu Fastnachtspielen boten Rätselfragen den Stoff. [16]
[15] Man vgl. Rätsel 95 mit folgendem im Traugemundslied:
Nu sage mir meister Trougemuntu
zwei und sübenzig lant die sint dir kunt:
Waz boumes birt äne bluettl
waz vogel söiget sine junge
waz vogel ist äne zunge?
waz vogel ist äne mage?
Kanstu mir des iutziut gesagen,
so wil ich dich für ein weidelichen knappen haben.(Antwort.)
Des hestu gefraget einen man
der dirs in ganzen triuwen wol gesagen kan:
Die queckolter birt äne bluot
der Store ist äne zunge
die fledermus söiget ire jungen
der smarbe ist äne magenlf etc.[16] Vgl. Kurz, Lit. Gesch. I. 712. — Keiller: »Ein S'pil von einem Kaiser und einem Apt.« Keller, Fastnachtspiele etc.
Bei den neuern Dichtern, vornämlich bei jenen des 16. und 17. Jahrhunderts, kommen ebenfalls Rätsel vor und zwar häufig mit Epigrammen vermischt, so bei Logau, Owen etc. In Scaligers Poemata [17] findet sich eine Sammlung von 146 lateinischen Rätseln in Versen und an deren Schlüsse eine: Excusatio aenigmatum. Es sollen dies lediglich Beispiele sein, ohne in irgend einer Richtung erschöpfen zu wollen, weshalb ich auch von den Rätseln und deren Sammlungen neuester Dichter hier füglich schweigen kann.
[17] (Genevae) 1574
Nicht nur im Volke war das Rätsel jederzeit gang und gebe, sondern auch bei Hofe, namentlich im 15. und 16. Jahrhundert war dasselbe ein gesuchtes Unterhaltungsmittel, und dass es dabei mit dem Anstände nicht immer allzu genau genommen wurde, zeigt uns in einem ganz eklatanten Beispiele die »Zimmerische Chronik« [18]
[18] I. S. 712.
Unzüchtige Vergleiche in Rätseln kommen überhaupt zu jener Zeit sehr häufig vor. Auch unser Büchlein ist in solcher Beziehung nicht heilig zu nennen, und hätte ich dasselbe salonfähig machen wollen, so wäre eine ziemlich strenge Zensur vonnöten gewesen. Zur Wahrung der Originalität des Ganzen unterließ ich eine solche.
Um nochmals zum Rätsel zurückzukommen, so bezieht sich das über dasselbe Gesagte auf die eine Hauptart desselben, — das Worträtsel und dessen verschiedenartige Einteilung.[19] Wir haben eine zweite, nicht minder wichtige Hauptart des Rätsels: das Bilderrätsel oder den Rebus. Darüber noch in Kürze Folgendes:
[19] Diese selbst ist bei Friedreich, Geschichte des Rätsels. Dresden 1860. erschöpfend behandelt.
Der Rebus ist ebenso alt, ja vielleicht noch älter wie das Worträtsel. Seine natürliche Entstehung ist in den Hieroglyphen der alten Ägypter zu suchen. Auch die Sitte im Altertume Embleme auf Münzen zu schlagen, aus denen sich der Ort oder das Land der Prägung erkennen Hess, gehört in die Sphäre dieser Art Rätsel. Obwohl sich nun der Rebus schon in alten Handschriften findet, so wird doch dessen Anwendung erst häufiger, seit man durch Erfindung der Kupferstech- und Holzschneidekunst in den Stand gesetzt wurde, Zeichnungen auf mechanischem Wege beliebig zu vervielfältigen.
Es wurde seit dieser Zeit (der Mitte des 15. Jahrhunderts) der Rebus ein häufiges Unterhaltungsmittel und seine Anwendung findet sich nicht nur im Profanen, sondern auch im Ernsten und Heiligen. So ist derselbe schon in alten französischen (gedruckten) Gebetbüchern (Livres d'heures) zu sehen. [20] Ich habe mehrere solche zu Gesichte bekommen, welche dem 15. Jahrhundert angehören, und neuerdings verdanke ich dem Buchhändler Herrn Edwin Tross in Paris [21] die Mittheilung eines Büchleins in 12°, welches in Kupfer gestochen, etwa in die achtziger Jahre des 15. Jahrhunderts fällt und auf ca. 80 Blättern die ganze Bibel mit Ausnahme des Psalters in Rebus enthält. Seine fernere Anwendung ist hinreichend bekannt.
[20] Neuerdings kam ich sogar in den Besitz von: Laurentii VaXlae de lingua latina. Fol. Paris, Jean Petit, 1509, einer Ausgabe, deren Titelblatt bordurenartig mit 4 in Holz geschnittenen französischen Rebus verziert ist.
[21] Der verdiente Mann ist leider jüngst gestorben.
Schließlich bemerke ich noch, dass ich dem Büchlein außer einem möglich vollständigen Sachregister am Schlüsse noch ein Wortverzeichnis beigefügt habe, welches die schwierigem Ausdrücke, namentlich die des elsässischen Dialekts erklärt. Bei deren Verwandtschaft mit dem Mittelhochdeutschen habe ich die letztere Bezeichnung, soweit Solches möglich, nach Lexer's Wörterbuch mit angegeben.
Indem ich nun um freundliche, besonders aber um nachsichtige Aufnahme der kleinen, aus Liebe zu unsrer alten Sprache und Literatur, aus Begeisterung aber auch für unser neugewonnenes, so altes Stammland, das teure Elsass, unternommenen Dilettantenarbeit bitte, brauche ich nicht zu sagen, dass ich auf Unfehlbarkeit keinen Anspruch mache und daher für jede freundliche Berichtigung gewiss dankbar sein werde.
AUGSBURG an St. Michaeli 1875.
A. F. Butsch
Hotnib es ist von oben herab kommen j hat vill leydens an 1 sich genommen j von hitz keltd vnd beschneyden j noch vill meer müsst es leyden. j hot nit lang doheym gesogen j in die frembt wardt es gezogen | mit fiech vnd leütten so es het | sein leger waren nit linde bet. lust noch freid es nie begert. | xxx pfenning was es wert. | verkaufft gefangen gebunden, ward es hart geschlagen | gezogen gefurt manch fart, ein kreutz gemacht, daran ge-spert | niemand ward funden der do wert. | sein seit verwondt vnd ander glidei. nirgent geschont hoch oder nieder | darauss flössen heilsam bronnen | in der finster gantz on sonnen. | eim yeden menschen zu gut | der sich dar zu schichenn thut.
Antwort ober Hobt baraufl. Ein weinfass das kompt vö bäum herab, leyt hitz so es gebrüit wirt in heissem wasser, vnnd auch kelt zu seiner zeit, vnd von dem bender geschnitten. Es saügt oder facht den wein nit lang an ein ort, sonder w.irt gefürt vnd gezogen in die fremdt von pferden vnd furleüten. sein leger ist hart, ein klein fass gilt 30 pfening. würdt gefangen so es die reyff hat. gebunden geschlagen, gezogen gefurt hin vnnd her das krütz vff dem legner mit schliessen gespert. Die wonden ist d' pont vnd die Zapfenlöcher, daraus fleüst der wein, eim yeden zu nütz der yn brucht. in der finster gantz on sonnen das ist in dem keller.
Potent all sampt gemeyn | ein ding sauber vnd rein. | darzu2 klein vnd bloss, j wölchs doch bedeckt gross | hat kein fuss od' • handt. | wirbt dennoch in alle landt. | die warheit meren | die lügen weren | verhüten hauwen vnd stechen | vnncl kann selbs nitt ein wort sprechen. | allein mit seim deüten | hilfft es landt vnd leutten. |
^.ntroort. es ist ein Siegel. —
Motenb es ist ein fremde sach j jm leben was es schwach | noch 3 dem tode wart es starck | macht manchen grossen marckt. | zu gut vnd böss ist es bereyt. einem schafft es freüd, dem andern leidt. | Antwort. Ein schreybfeder, de weil sie in der genss ist so ist sie schwach vnnd weich, noch der gens todt wirt sie hert vnd stark die brücht man zu gutt vnd böss etc.
Hot. Ich sach drey starcker waren fast gross. | yr arbeyt was 4 on vnderloss | der ein sprach: ich wolt das nacht' wer j der ander
des tages ich beger | der dryt es scy nacht oder tag | kein ruw ich nimmer haben mag.
^Utu). Die Son der Mon vnd der Wind.
5 Hot. leicht vnd schwer ist wider einand* | mit dem mag einer wol salbander | tausend oder meer bezwingen | das sie sein liet müssen singen.
£nt. ein Orgell hot windt vnd schwer gewicht vff den Beigen mit dem trttter oder bleser macht der organist die Pfeiffen lautten wie. er will.
6 Hottnt. es ist ein blatz von schöner bawm j yr frucht erquickt gerad vnd lam | die mag man niessen fru vnd spat | ob schon fasten sein gebot hat. |
Antwort, es ist ein Orgell.
7 Hotent. was ist das vor zeittn was ich verworffen nun dien ich Stetten vnd dorffen ich wardt gespant vnd gezogen, von mir seint fast vi 11 betrogen | gar wider wertig brücht man mich | das todt vnnd leben freuwen sich.
£lntn>ort. ein lautten seyt brücht man zu dantzen vnnd andern weit freiden. desgleichen auch in den pater nostern vor die seien vnnd sunst zu betten.
8 Hot. es ging einer durch vier krum strassen dar vff zwey sechs salb fierd sassen. | die worden all gar vertrieben. | doch etlich darneben blieben. | wölch man auch den andern noch schickt. | das keiner mer son noch mon anblickt. {
Antwort, der daüm zeit vff den vier fingern den Cisianum der hott 12 monat vnd yglicher 4 wochen vnd etlich tag die vergeen all.
9 Hot. Es hot vil wunden vnd ist hart gebunden vermant vns all zu der buss | greyfft 011 hendt vnd geet on fuss | vff vnd nieder | hin vnd wider. | yderman weist vnd leert | do von got wirt geert. |
^nttöort. ein schlag auwer ist mit "zweyen seilern gebunden, greifft die kerffen an dem radt noch einander, das gewicht vff vnd nieder die vnrug hin vnd heer. der zeyger weisst vnd lert.
10 Hotent jung vnd alt was das sey. es mags thun yederman frey. allein einer zwen oder drey. wo sie das selbig würden treyben | in der statt dörfften sie nit bleiben | müsten hinauss von kinden vnd weiben. |
Antwort, wann der kuw hirt sew hirt oder geisshirt in die hörner blassen | so müssen sie mit yrem fiech zu dem thor hinauss. das dörfften die andern nit thun. wie offt sie blassen.
11 Hot. Eins tregt mich, zwey füren mich, drey ziehen mich, vier geleitten mich, fünff berauben mich, also vergehe ich.
^.ntroort. ein sträng garns den drecht der stock oder seul zwey höltzer vber zwerch füren yn. drey finger mit dem strych bletz ziehen yn. vier spindeil geleyten ynn. die handt mit dem klüngel beraüpt yn biss er gar vergeet etc.
Hot. was ist das. do es lebt do speysst es die lebendigen | do 12 es todt was do beschirmpt es die lebendigen, es trug die lebendigen vnd ging vff den lebendigen.
Antwort, ein Eichbaüm der gibt sein frucht den seuwen | wan er abgehauwen vnd zu den heüsern gemacht wirt | beschirmpt er die menschen, oder so man schiff daraus macht, tregt er die menschen vnd geet vff den fischen. —
■Hot. Es ist mit grosser not herkommen | hot ym fewer scha- 13 den genommen | des sieht man es nacket vnd bloss | leyden vil wurff schleg vnd stoss gross | rufft vnnd schreyt seer on vnderlon | niemant wil mit jm erbermt hon.
Antwort. «Ein glock die wirt schwerlich vss der erden vnd fewer bracht desgleichen gehenckt etc.
Hot. in wölchem land ich was do nit wuchs laub oder grass. 14 es trug auch nicht leib oder leben, kundt "doch yederman sein gleich geben.
2Utttt)ort. ein Spiegel der gibt allen dingen sein gestalt. Hot.18) Alle 15 dem das vff erden ist. dem gib ich in kurtzer frist. was es begert noch seiner gestalt | leben todt. klein, gross, jung oder alt. vnd kan mir selbs geben nit. dass ich einem andern theill mit. Antwort. Ein Spiegell glas.
Hot. So man es herter an sich zeucht | so er ferer von eym 16 fleucht. | kompt doch als wider her vnd wider hin. | seyn arbeit vnd rüw gibt gleichen gewin:
^ntmort. glocken leüten so das seill herter gezogen wirt ] so es ferer vber sich get vnd Laut die glock gleich woll so der glöckner nit zeücht als wann er zeucht.
Hot. ein riss erzogen in eim waldt | gar starck schon gross 17 schnei vnd auch alt. | Reit er vssgeleittet manichfaldt | mit diener seiner nattüren. wiewol die kommen schnei vnd baldt | in manchem graüsenlichcn haldt. | noch fandt man keinen spor gestalt. Hier sag mir disse figuren.
^.ntHJOrt. Ein Segelbaum mit seinen gesellen ym schiff etc. Hot. Es was einer bescheiden zu kommen wan die bawren 18 zu ein würden geen. vnd die vnriebigen stil sten. wan die nassen trucken werden | vn die leüt vergessen jr geberden. | vnd so auch das lycht das schwer hebt. | vnd das todt dz lebendig vergrebt. | Antwort, die bawren so man. die disch zu sammen legt die vnrüwigen sein die dur zu gethon. das nass sein die drinckgeschir vergessen der geberden, das ist ym schloff, das lycht sein die federn ym bedt. das schwer die menschen dar vff liegen, das todt ist die eschen, das lebendig ist das fewer etc.
(Sin frag, was das sterckst vnnd das kleinste uff ertreich vnd 19 doch vnsichtbar sey.
^Utmort. Der leim zwischen zweyen starcken höltzern den sieht man nit vnd zeücht doch harter zusammen dan zehen bawrn thon möchten etc.
20 Hot.19 ein Nagel helt ein eysen. Ein eysen ein pftrdt, ein man ein schloss. Ein schloss ein landt.
21 Hat. ein zaiin wert vngeferlich drei jar. Drey zeün ein hundt, drey Hunde ein pferdt. Drei pferdt ein menschen, drey menschen ein sehne ganss, drey sehne genss ein hirtzen.
22 Hot. was ist dz. es ist nit vil grösser dan ein mauss. vnd Ziehens vier pferdt nit ein berg hinauss.
Antwort, ein klingel garns etc.
Hon ®ott.
23 (Ein frag, was Gott nit hab, der Babst selten vnnd der ge-meyn man deglich, Antwort. Gott hat kein der jm gleich oder vber yn ist etc.
24 Hot. wie heist Gott. 3-nt. er heist recht thun.
(Sin frag, wie vil vnser hergot duchs zu einem par hosen be-darff so der hymmel als die heylig geschrifft sagt sein Stull vnd das erdtreich sein fussschemmel ist.
25 Antwort, ein eile duchs ist genug einem armen menschen dan Christus spricht, was yr einem vss den minsten der meynen thut das habt yr mir gethon.
26 (Sin frag, wo sich vnser hergot gehalten hab dieweil er nit ym hymel oder vff dem erdtreich war.
$,nt. vff dem esel oder am kreütz vnnd in dem lufft do er zu hymmel für.
27 (Sin frag, was vnser hergot thet oder vbt do er zu ierusalem einreydt.
£nt. er ging nit sonder er reidt vff dem esseil.
28 (£in frag, was an christo das widerwertigst vnnd vngleichst sey.
#.nt. das er ein lew vnd ein lamp ist als die heilig geschrifft
sagt Der lew von dem geschlecht Juda hott vberwunden etc. Desgleichen auch. Nym war das Lamp gottes.
29 (Ein frag, wer sich vnsers hergots sterben am meisten gefreut hab. ^nt. Vnser frauwen brüder die vermeynten yn als jrn vettern zu erben.
30 (Ein frag, wölchs das gröst wunderwerck gottes sey.
#.ntn>ort. das er so vill menschen geschaffen hot vnd doch keins dem andern gleich ist etc.
(Sin ju fragen. Ob er auch vor vnsers hergots seil bit j vnd 31 er antwort nein mag man ym sagen, der wöl dem teüfell sein sei lassen wölch doch vnsers hergots sey.
(Etn jn fragen. Ob er vnsers hergots kind sei vnd so er ant-32 wurt jo. mag man beweren das er tin basthart sey, dan vnser hergot hot kein natürlich kindt. Sagt er aber er sti nit vnsers hergots kind, so ist er des teufels.
(Ein frag, wöllchs wunderwtrck gottes sich die menschen am 33 meysten geflissen haben nach zu thonn.
^ntroort. wasser zu wein machen, als man dan vor zeitten bey den vntreüwen wirten vnd weinschencken erfarn hott, aber sie sein nunmer all frum.
(Ein frag, was got nit geschaffen vnd die natur nicht geben hab. 34 £ntn». das der man nit ein weip ist, vnd das weip nit ein man ist.
€0 begevt der Herr vom Knecht vmb das götlich recht das 35 er jm zu geben thet das er selbs nicht het das dan der knecht thet. ^ntro. Christus begert von Johannes dem teüffer den tauff etc.
Von ticn I)c9110cn.
(Sin frag, wölchs der höchst heilig ym himmel sey. 36
Antwort. Johannes ewangelista als der adler fleügt er vber sie all.
(Ein frag. Weichs die edelsten vnd achtbarsten heyligen sein. 37 Antwort. Sant Martin vnd sant Jörg die reitten, müsen die andern zu fuss geen.
(Ein frag. Wölchs der geringst oder der leychst heylig sey. 38 ^Uitroort. Sant Quinten, der geen 4. vff ein lot. (Ein frag. Wölcher heilig der gröst fäller sey. 39
£nt. Johannes ewangelista, dan so einer so wol getruncken hatt. das ym die zung sein bein vnd ander gelider versagten, Dan-noch müss er sant johannes segen drincken etc.
(Ein frag, wölchs heiligen tag am angenemsten vnd am er-40 schrocklichsten sey. ^ntnmrt. sant Martin vnd ander daruff zinss vnd gult fallen do sein die ynemmer vnd die bezaler nit gleichs gemuts.
(Ein frag, wölchs die vnruwigsten oder arbethsamsten heili-41 gen sein.
Antwort. Johannes der taüffer oder ander so sich das volck auss eim hauss in das ander thon muss.
(Ein frag, wan die guten den bösen, vnd die todten den lebendig 42 gen nachfolgen.
Antwort. In der fasten so sich die heiligen verbützen das den leütten an der fastnacht verkert gewest ist. —
Don irem 0cbct.
43 (Sin frag, wölchs das vnfriedsamst verliehst oder erschröcken-lichst gebett sey.
Antwort, so man vber disch geet das benedicite spricht sun-derlich' zum beschluss das perducat ym Deus Charitas so ziehen alle menschen von leder yre messer do mit zu fechten.
44 Hot. wölchs ist der kleinst dranck vnd der höchst danck. auch der seil nützer dan dem leib, als feglich pflegen man vnd weip.
$,nt. so man gessen vnd gebet hot drinckt man das gratias ein wenig, vnd ist doch das lob oder danksagung gottes. angesehen das es gott geschieht vnd billich. Darumb auch ein Babst
' viertzig tag abloss darzu geben hot etc.
45 (Sin fraß, was in der kirchen noch dem kirieleyson gebet vnd gesungen werdt. £lnt. das Christe eleyson.
46 (Ein frag. Wölchs das mittelst im psalter sey.
Antwort, ein verss do jnn Stadt ex hoc in hoc. do wirt er durch die zwey wort geteilt.
47 (Ein fraß, wo der psalter lern was ein yeden tag in der wochen zu essen sey.
Antwort Psalmo VIII. Domine dns. noster sagt der sybendt verss. du host ynen all ding vnderworffen schoff vnd rinder etc. Item der sontag hot sein frevheit fisch vnd fleisch. Item vff den montag die schoff. Am dinstag die ochssen. vnd Am mitwoch ander wilde thier des felds. Am dornstag die fögel. Am freytag vnd am samstag die fisch des merss.
48 (Ein frag. Wölchs das mittelst jm pater noster sey.
^ntnmrt. die Schnur daran es gefasst ist. —
49 (Ein frag. Wölchs das köstlichst sey vnder dem Pater noster oder vnder dem Ave Maria, oder dem glaubem.
^Utnrnrt. das aue Maria, vrsach. es wirtt mit den glocken ge-leüt die kosten vil vnd den glöckner zu halten, aber das Pater noster haben die kremer von holtz gemacht vnd von anderer geringer matery faill, desgleichen den Glauben brauchen die kauffleüt mit schlechten worten etc.
50 (Ein frag, wofür die bawern vnsern hergot am meysten bit-tent. .JUtnmrt. Für die Reisigenpferdt dan wo die selbigen abgingen so würden die edelleüt die bawren mit sporn reytten.
Von Gaffer.
51 (Ein frag. Wölchs das breitzst vnd das dünst wasser sey.
^ntniurt. der taw.
52 Hotent. Was hot das vor ein macht | das do schneller in der nacht 1 laufft wan des tags | weistus so sags.
^Lntmwrt tiaruff. die fliessenden wasser als arestotiles sagt etc. Hot. das lauffen stat still | das weich ist hart | das schwach 53 ist starck | vill ist wennig.
Antwort, ein lauffendt wasser | so das gefrewert Stadt es still, ist vorhin weych vnnd schwach | wirt nun starck vnd hartt. sein vorhin vil tropffen oder teilt, werden nun wenig vnnd nür eins, so es gar vber freüwert | vnnd ist doch als Wasser etc.
Hot. was ist das. Rtgents so ist es nass schneitzs so ist es 54 weiss | gefreüwerts so ist es eyss.
#,nt. ein sehe oder ein ander still steen wasser. das ist gewiss so es regnet so ist es nass, so es schneyt so wirt es weiss, vnd so es gefrewert so wirt es hart etc.
Jttcm so ainer xxx meill zu einem gutten fründt het vnd solt55 in zweyen stunden oder dreyen das sy beyd yr hendt vss eim wasser waschen | vnnd die selbigen an einer matery truckenten. Ist die frag wie das geschehen mög. —
,2lnttöurt. des morgen in dem taw zu weschen vnnd in dem windt zu truckenen etc.
Hot. was vbergint das Wasser vnd drinckt nit. 56
Antwort, ein küw schell, etc.
Hot. Weichs sein die fünff köstlichen vnd besten wasser. 57 der tauff. dz weywasser wasser so man für die sundt weynt | das wasser der weynenden kindt so man sie strofft vnd das wasser so die muln treybt etc.
Hol. In welchem wasser sein die hertsten stein. 58
Antwort, in dem harn daran manch mens stirbt. (Sin frag, wölchs das gesündst wasser sei, kranckheyt zuuer-59 hutten vnd allermeyst den yhennen die das nit bruchen.
Antwort, das wasser so man bei einem dantz oder sunst vff die erden geüst den staub zu legen das yn die menschen nit durch den mundt vnd die nass an sich ziehen, kranck darvon werden das thut einer allein vnd keiner der andern so dobey sein brücht das wasser vnd hilfft yn doch allein.
Hot. Wo muss man das wasser am deüresten kauffen. Antwort. bey den wirten vnd weinschencken, so wasser vnder wein 6o mischen, oder bey den apoteckern so schlecht wasser vnder ge-brenttem wasser verkauffen. als einer in welschen landen am todt bet verjehen hot gethon haben, sich dem teüffell befollen vnd also gestorben.
€in frag. Wölchs das bezüglichst wasser sey. 6i
^nt. das die frawen weynen offt geschieht die man do mit zu bewegen vnd ein anders mein dan sie zuuersten geben.
Hot. welchs ist etlichen leüten das nutzst wasser das doch 62 kein mull dreybt od' fisch geyt.
£nt. Der harn oder wasser der krancken ernert die ertzt. Hot. wölchs wassers erschrickt der gemeyne man am hertzsten. 63
JXnt. Das yin in die schu gct vcrmant yn die selbigen zu bessern oder neüvve zu kauffen. —
64 (Ein frag, wie viel ziiber vol wassers in dem meer sein, ^ntroort. Wan
mehr etc.
65 €in frag. Antwort.
Wolcher stein am meysten ym Rhein ligent. Der nassen.
Von b r c ck.
66 (Ein frag. Wolcher dreck gut zu essen sey.
Vcn der bien das ist das honig.
67 (Ein frag. Wolcher dreck sich der grösten weyssheit vnd ge-meynen nutz sich fleiss.
der ym kirschmonat vff der gassen leyt so regnet wescht er sich selbs ab lösst die kirsskern ligen manchem leckerhafftigen gesellen zu beyssen.
68 (Ein frag, wie vil stein ein grosser dreck mit kirsskern ge-spigt hab.
wie vil der yhen so gefragt wirt. Rot oder nent soll der erst als sprechen es beyss bass.
69 (Ein frag, wolcher dreck ein landt schad sey.
£lnt. den die kuw in das wasser fallen lösst der kan das erdtreich nit dunchen oder bessern etc.
70 (Ein frag, wie einer seu reytten wolt dz sie yn nit byss. ^Int. er nem ein dreck in sein mundt, so dan die saw den
reucht sieht sy vber sich den zu essen vnd beisst den reüter nit.
71 (Ein frag, welcher dreck reden kann.
^Ut. der kw dreck so er von seiner mutter feldt spricht er schlap schlap.
72 (Ein frag, so man ein alt hauss ab bricht wie vil jar es gestanden.
£lnt. feg das heymlickeit vnd so vil leg oder hauffen kirsskern darinn findest also vil jar yss alt.
73 (Ein frag, was tugendt ein fürtz hab.
Antwort, zwo, die erst er raümpt jm den leip. die ander er reücht ym in die nass vnd danckt ym der herberg etc.
74 (Ein frag. Wölchs das best vnd gesünst seytten spyll sey. Antwort. Feysten das kempt vonn den dermmen darvss man
die seytten macht. "
75 (Ein frag, wie zeücht ein kleiner dreck ein grossen. Antwort, meüss dreck der ist klein dar vss macht man sup-
einer gross genug wer so dörfft man keins
positoria das sein die ztpflen so der mensch die vnden zu jm thut, bringen sie stulgang vnd ziehen sein dreck hinauss gross klümpen die einer nit woll vbergien mecht zwen eder drey ess schüssel vol.
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(Sin frag. Welcher dreck verreücht am wenigsten. 76
Antwort, der katzen dreck so baldt sie den fallen lassen drechendt oder scherren sie yn zu bedecken das nit ein ieglicher lecker sein nass darüber henck vnd ess yn vff heb.
Hot. wölcher dreck stinckt am vbelsten oder am hertsten77 vnder den grossen heren oder bauwerdreck.
der herren dreck, dann sie essen köstlich gewürtzt lecker, saftige speiss do von sie meher stincken dan der bauwern dreck die so schlecht suppen vnd ander gering kost essen.
(Ein frag, womit die leüt am meysten dreck machen. 78
Antwort, mit essen vnnd trincken.
(Ein frag, was ein mensch am hertsten beschwer. 79
sein dreck so der recht zeytig ist mag er yn nit lenger tragen, der ess oder drinck dantz oder pfeiff so muss er abladen. Hot. ist hunds mist artzney oder yss dreck. 80
2lnt. wan es gedört vnd puluerisirt würdt so iss artzney so es aber noch vff der erden vndern füssen leydt so yss dreck.
Hot. auss was vrsach der menschen kot oder dreck so vn-8l gleich sein an substantz vnd der färb etlich als weich man möcht yn durch ein rörlein suppen oder den mund mij: schwencken als dan vff ein zeit geschehen ist. der ander als hart das einer daran zu beyssen hat vnd do mit der böln spielen möcht woll mit den läppen durch zu schlagen wer.
«Äntnmrt vnd vrsach vnderscheids des drecks ist die nach dem der mensch speyss gute bisslein gessen hat, etlich weich laphafftig als suppen vnd weinsauffen darnach wirt die matery des drecks auch, einer .Scheidt sich gladt, abfeit sauber von der ess aber der ander nit.
(Ein frag, wan senff senff sey, oder senff dreck sy. 82
£nt. wan er vff dem disch stat so iss senff klept er am hembt iss dreck.
(Ein frag, wie viel drecks auss tim pfeningwert heuss werd. 83 $,nt. Iss heüss vill so isz drecks dester 111er. (Ein frag, so einer ein guten freünd vor seim hauss sucht vnd 84 nit zu jm komen möcht, doch ein zeichen hinder ym liess do bey in sein freünd kent ist die frag wie es zu thon sey.
wo es nit sehne mag er sein notdurfft do hin thon vnd dz angesicht darin trücken, so wirt es bekannt.
Hot. wer hat den ersten fürtz gethon. 85
^Ut. der hinder.
(Ein frag, so einer des nachts erwacht vnd zweifelt ob es vor 86 oder nach mitternacht scy, ist die frag wie ers erfar.
er kratz sich im Hinderen ye tieffer so besser reücht an die finger, reücht es nach kost so er gSssen hat so ysz vor mit-nacht, reüchts nach dreck so ysz vil noch mitnacht.
Also mag man auch wissen so einer in ein dorff geet vnd den
fan vff d' kirchen sieht ob die kirehwey anfah oder ein endt hab, der versuch die matery hinder den zeünen.
87 (Sin frag, wie von einem wisch des hindern ein gut essen zu machen sy.
£lnt. ein pfeffer vber ein kuwzung gemacht.
88 (Ein frag. Wan die küw am dicksten sey.
^.ntmort. wan sie sich jm hindern leckt so yss sie zweyfach.
89 (Ein frag. Wölches das meisterlichst vnd künstreichst thier sey. Antwort, ein sauw so die ein alten dreck ysst macht sie ein
jungen darauss.
90 (Ein frag, so einer uff ein bäum wolt den vil grimmiger seüw vmb leytt hetten. wie er von den vngeletzt hinuff kemmen möcht.
Antwort Er gee etwas von dem bawm vnd thu do hin sein noturff, ylen die sew dem dreck zu vnd essen jn die weil thut er sich hinuff.
91 (Ein frag, wie einer seuw jungen zu machen sey. das weder sind noch schand sey.
Antwort, er schneid oder stech yr zu sommer zeitten so es heiss ist ein wunden, darinn wachssen jung wurm oder maden etc.
Don oogcln.
92 Wie vil sindt vögel in vnsern landen das man vogel nent.
Antwort, sechsthalber vogel das ist ein kramets vögel, ein halb
vogel wirt vnder den kramets vögell verkaufft vnd ist doch kein kramets vogel. ein antfogell ein Eyss vogell. ein Broch vogell vnd der spry vogell der fleügt vber sie all.
93 Hot. Weichs ist der best vogell vnd der bösst brad.
Antwort, ein Bien.
Hot. welcher vogel ist d' gerechtst vnd doch der aller vn-sprechst, kan aber woll lang gedencken sein mantel noch dem windt hencken.
Antwort, ein storck der geyt den zehenden hot kein zung das er sing oder red. vnnd sucht die warmen landt noch der zeyt.
95 Hot. Ritter zehen vögel gut der erst vnder den hot kein mut. Der ander hott kein magen. Der drit mangelt des kragen. Der vierd hott kein zung. Der fünfft seügt sein jung. Dem sechsten gebrist auch sein gal. Der sybendt singt vber sie all. Der acht verkundt die kunfftigk zeit. Der neündt flüegt vor all ander weyt. vnd der zehendt ist so weyss, dass er isst drey jerige speyss.
£nt. Der erst ist die thürteltaub nach abgang yrs gemahels. Der ander ein habich oder keützlein. Der drit ein bien. Der vierd ein storck. Der fühfft ein fledermauss. Der sechst ein ewl. Der sybendt ein nachtgal. Der acht ein han. Der neünd ein schwalb. Der zehendt ein krametfogel isst weckoltern.
Es sein gewest propheten die nit gelernet hetten wurden von 96 arm vnd reich bekant zu yn gesant durch alle landt, do zuuer-künden, die warheit niemandt zu lieb oder zu leidt, wölchs dan nit yederman gefiel darum zu gericht wardt das spill, on angesehen yr trewlich werben müsten sie vnsuldiglichen sterben.
Antwort, das seint die han die das wetter verkündt haben zu zeitten regen das manchem missfallen hott, zu letzst sein sie gestorben.
Hot. Ein Vogel in dem lufft schwept seins gleychen vff erdt97 nit lept, sein flügell sein in der hitz gewachssen. wan yn hungert isst er siben ochssen.
Antwort. Der han uff der kirchen seins gleichen hot kein leben, sein flügel sindt ym fewer gemacht er hot nymer hunger. 98
Hot. es stet in dem taw als ein schöne junckfraw ist weiss als der sehne vnd grün als der klöe, der zu schwartz als der koll seint yr weiss yr rats woll.
^nt. ein specht der badt sich ym taw vnd hot die obbe-stympt farwen etc.
Hot. do du lebst do lept auch ich, du hast gern gefangen99 mich nun bistu todt vnd hast mich darumb ich sterb was hilffts dich.
2Ut. ein vogel tranck vss einen todten kopff eins weydt-mans gewest, do fiell d' köpf vnd bedeckt den vogel dass er also bleiben vnd sterben must.
Hot. ein schöne figur vnd ein leyne creatur wart yn d'jugent IOO beschnytten vnd hot vinb des menschen willen den todt gelyten, alt sein tag gieng er barfuss vnd ist den menschen ein gute buss, die leyen bruchen es selten vnd die priester teglich mit wein, rot was daz mag sein.
$lnt. die figur ein ey die creatur ein han wirt beschnitten vnd gessen.
Hot. es nist uff dui dechern hot lang rot bein, weiss gross 101 flügel, ein geln schnabel vud legt eyer.
2Ut. ein störckin.
Hot. Es hot weder fleisch noch blut, ist gott ehrlich vnd der 102 weit gut. ^ntiuurtt. ein bien.
Hot. Im winter auss im Sommer an. mein kindt zeücht ein 103 ander man. an meynem gesang kent man mich rott wer bin ich.
^.ntwmrtt. ein gütz gauch.
Hot. es lebt vnd leüfft ist vngeteüfft, vnd zwey mol geborn, 104 sein seil ist verlorn, vnd hot doch ein sollichs haupt, daran die gantz weit glaubt.
Antwort, ein han.
$ 0 it $ i f d} e it.
(Sin frag, wie vill fisch in vnsern landen bekant sein. 105
fünfft halbtr. Stockfisch, Rheinfisch, Meyenfisch, Wallfisch vnd Plateysslein nenen etlich halbfisch.
106 f™9» wölchs der best fisch sey. •
Antwort der herigk, speyst alle landt arm vnnd reich.
107 frag« Warum der herigk an der Stangen hang.
Antwort, umb den gradt.
108 fW0. es kam ein gast yns wirtz hauss do viel das hauss zum fenster auss vnd bleib der wirt ym gast.
$lnt. der gast ist ein fisch hammen oder garn, kompt in ein wasser, dz ist des fischs hauss | vnd das feldt durch den hammen zum löchern auss vnnd bleibt der fischs das ist der wirt in dem hammen.
109 Hot. Ich sach ein hauss do von man sagt, es sey schöne zierlich wol bekleydt, ich hör das hauss weyt vnd breyt mit gutem gestein vnd holtz gemeyt, etwan die gest in kurtzer beyt, floch es von mir on arbeyt, stunden die gest gar still, gar bald darnoch in kurtzer zeit, die gest auch flohen wider streit, einer noch dem andern weyt, her ich von dir d'antwort beyt.
$.nt. sein fisch im wasser.
110 (Ein frag, welchs dz best an den fischen zu essen sey.
2Uit. Salmeus in federis, rupis, hechtilisqz. in leberis Carpeus in zünglis iss alius jm mitel drommis stockfisch in blasiis krepsius in schwantzis barba meülein lecker biss.
Von j) u n b c n.
111 (Ein frag. Ob der hundt am schwantz hangt oder der schwantz am hund.
^Int. hebstu den hundt bey dem schwantz vber sich so hangt der hundt am schwantz hebst aber den köpf vber sich so hangt der schwantz am hundt. •
112 (Ein frag, wann die hundt am hertzsten erschrecken, ^.ntroort. am freytog in der Osterwochen meynen sie die fasten
wieder kommen sey, so man nit fleisch isst.
113 (Ein frag, welchs vnder hunden vnd katzen die frumsten kin-der hab.
£lnt. die hundt, vrsach sie geen zu kirchen das thun katzen nit. darum ir kind all bastart sein.
114 (Ein frag. Warumb die hundt gerne in die kirchen geen. ^Intnmrt. wan se die altar mit den weissen duchern gedeckt
sehen, meynen sie es sein disch man wöll do essen.
115 frag. Wann die hundt nit in die kirchen genn. ^Lntnjurt. am dem palmtag vnd vff vnser frawen liechtmess besorgen sie mit den palmen vnd kertzen als stecken geschlagen werden.
116 (Ein frag, worumb die hund nit wein trincken.
^ntnmrt. sie können in den Weingarten nicht arbeyten. sie förchten auch der wirt straff sie umb die örten.
(Ein frag. Worumb der messner die hundt auss der kirchen treibt. 117 ^Utroort. das sie nit opfern dar von ym sein theyll auch wurd. sunder wenn sie in die kirchen yr noturfft thun, Weichs dann der messner auss keren muss.
(Ein frag, womit sich der hundt liebell vnd früntlich ertzeygen. 118 ^Intnwrt. mit dem schwantz.
(Ein frag, warumm der hundt gerings wiss vmm laufft wann 119 er sich legen will.
^Intnmrt. er sucht noch einer bequemen statt sein ruwe zu haben.
(Ein frag. Wölchs die niitzsten hundt sein. 120
$.nt. die des hauss hütten vnnd bewaren aber die jag hundt kosten meh zu halten dan sie nutz schaffen desgleichen die kleinen hündtlein sein niergen zu gut dan in die stuben feysten vnd lecken in der küchen.
(Ein frag. Ob leidlicher wer das man nit priester het oder nit 121 hundt hett.
^Ultnmrt. es wer besser das man nit priester hett, vrsach auss schulern mag man priester machen das mit den hunden nit zuthun ist. jBes jjunbs namen jn crfaren. 122
Es schanckt ein klosterfraw einem edelman ein hundt, als aber der edelman eylent vnd heymlich von dannen musst vnd des hunds namen zu fragen vergessen hett, schickt er sein knecht wider hin-der sich in das kloster den namen zu erlernen, do er dan der frawen drey bey einander fand sprechen Ich frag euch all drey, ich weiss nit wölches sey. die mir mög sagen, wie heist das, sie weiss woll was. j die zwo verwunderten sich der frembden red. desgleichen stelt sich auch die recht schuldige, vnd sprach: Ich will den gauch abfertigen, ein dörecht red darff keiner weissen ant-wort | vnd sagt dem knecht. dir ist als mir, also heyst das, du weisst woll was, das sag dem, du weisst woll wem etc. Nun ist die frage wie der hundt geheissen hab.
«Antwort, angst, dan es was yn beiden, der gutten frauwen vnd dem gesellen angst.
(Ein frag. Wölchs die vier verleckten katzen sein.' 123
^Introort. der Fischer katzen, der Metzler katzen, wirts katzen vnnd der kloster katzen.
(Ein frag, welchs thier eim wolff am allergleichsten sey. 124 Antwort, die wölffin.
(Ein frag. Was den wolff vber den weg trag. 125
Antwort, die wölffin.
(Ein frag. Warumb der wolff nit hinder sich sehe so er laufft 126 oder trab.
Antwort, das er kein äugen im hindern hott etc. (Ein frag, so eyn ein wolff vbereyllt wie er mit guten Worten 127 von ym zu weisen sey.
2lnt. Lieber wolff beyss mich nit, beyss mein dreck.
128 (Sin frag. So einer den wolff gangen oder geritten hatt wie er sich das ledigen mög.
Antwort, er fug sich für ein pferrich, oder für ein hauffen schoff, vnd thu den hindern weyt uff gegen den schoffen, so dan der wolff yr sichtig wirt eylt er ynen zu vnd verlösst den.
So du gefragt wirst Ob dir lieber wer das dich ein wolff fress, oder ein schoff, geb die antwort. der wolff isst mir lieber ein schoff dan mich.
129 (Ein frag. Ob dir lieber der teüffell ym bauch wer. oder das gross kreütz in der kirchen.
«Äntroort. das gross kreütz ist mir nützer vnd lieber in der kirchen wann der teüffell ym bauch etc.
130 Hot. welchs sein die drey verschmechten kreütz.
^nt. das vff dem grab do bruntzen die hundt wider, das uff ein esel, do sitzt der Müller mit dem hindern vff vnd das der kirchen, do schmeissen die vogell vff.
131 Hot. vier bein erwüscht ein bein, do nam zwey bein drey bein, vnd warff vier bein mit drey bein dz vier bein ein bein ligen Hess.
$lnt. ein hundt nam ein stück fleisch mit eim bein, den warff der koch mit einem dreybeinichten Stull das er das bein fallen Hess.
132 (Ein frag. Weichs vnder eyer vnd kess mynder sündt sey am freytage zu essen.
£nt. der kess, dann so die kuw ein halb jar darvber sess zu bruiden, würdt dannocht kein kalb darvss, als ob dem ey ein huhn.
133 (Ein frag, wan man sich des galgens frew | vnd vnsers her-gots erschreck, vnd sich des brots schem.
$lnt. so man in ein flecken begert vnd den galgen siecht ist nit ferr mer hinein, vnd wan man vnsern hergot siecht in der kanten am boden, so ist der wein ausz, vnd so eim vber disch das brot am messer hang.
134 Hot. Von wan get ydes ding vnd wo hin geet es.
^Vntnjovt. auss der jugent in der jugent in das alter.
135 Hot. ein gut pferdt sol zehen eygentschafft haben, zwo von einem haszen, zwo von einem fuchs, zwo von einem wolff, zwo von einem essel, zwo von einer frawen. Nun ist die frag wellichs sollich eygenschafft sein.
Antwort, die erst von dem hassen, das es schnell sey bald lauff. die ander das es thetig sey leichtlich jm lauffen vff all seiten vnd wo not ist sich zu winden. Item von dem fuchs die erst, das es clar äugen vnd ein gut gesicht hab, die ander ein feinen schwantz. Item von dem wolff. die erst das es woll essen mag die ander das es sanfft trab. Item von dem Esseil. die erst das es gut starck hüfftt hab, die ander, das es das hör nit fallen loss etc. Item von der frawen, die erst das es hoffertig sey, ein stoltzen freyen gang hab, die ander das es tugendhafftig vnnd gehorsam sey etc.
Hot. Wölcherley sindt Rindere schvv. 136
3-nt. sie sein hören.
Hot. es flog ein vogel federloss vff ein bäum blatloss kam 137 die fraw mundtloss frass den vogel federloss.
£lnt. der sehne viel vff ein bäum on laub den verzert die son. (Sö schickt ein ritter vber rein sein liebste frauwen sein, gut- 138 ten wein on glass, vnd alle andere trinckfass, rot worin der wein was. Antwort, er schickt yr trauben, dar jnn hat sie den wein etc. Hot. Es ist ein kleines klösterlein, geet weder thur noch fen- 139 ster darein, vnd wechst doch fleisch vnd bein darinn, davon hott man manchen gewyn.
Antwort. Ein ey doruss ein hün schleüfft.
Hot. es ist halb leyne vnd halb schweine vnd hot ein hültzen 140 hertz, vertreibt manchen grossen schmertz.
^ntioort. ein bürst do mit man das haupt reiniget. Hot. was ist das ein rottes jm weiss see, sag wo das selbig 141 stee vnd zeünt on alle handt, vil geheber dan all eyssen band. ^Intmort. ein dotter ym ey.
Hot. so ein bäum vom andern strebt, so wirt mein baüch in 142 freydt erhebt, vnd hofft ym soll gelingen, seyt er vor leyd thut singen.
^Utroort. so man ein disch vff thut vnd decken wil so frewet sich einer zu essen.
Hot. was tregt fleisch vnd trinckt fleisch vnd ist selbs weder 143 plut noch fleisch.
Antwort, ein satell.
Hot. wo leyt krümp vff krümp. 144
^Utroort. es ist ein schlang vff einem hyrten stab. Hot. etwas ist nichts vnd nichts ist etwas, so nun nichts 145 etwas etwas ist, so muss etwas nichts sein.
2Ut. der schatte von der sonnen oder eins Hechts ist ein schein eins dings vnd doch an ym selbs nichts.
Hot. Regents düss so ist es nass aber dobei rot was nesser sei. 146 £nt öll.
Hot. was kreüsselt sich vnd maiisst sich vnd würfft sein kern- 147 len vber sich. — Antwort, ein rub.
Hot. vier thier geben das leben, die element vermerck mich 148 ebenn, sag mir yr vier namen wiltu dich nit schämen.
^ntarnrt. der hering lebt des wassers, mulwölff des erdtreichs, Camelian des lüffts vnd salamandra des feüwers.
Hot. wo steen vier Stangen die weder hymell noch erden er- 149 langen.
Antwort. ein eüvvter der kuw.
Hot. was leyt bey der wendt vnd hott weder drüm noch endt. 150 Antwort, ein Kügell.
Hot. was laufft vber den weg vnd hott weder blut noch speck. 151
Antwort, eiii kügell.
152 Hot. ein fesslein das ist voll gebunden fast geheb 011 hardt vnd on bandt hott auch kein reyff.
£lnt. ein ey.
153 Hot. es stat hoch ob dem hauss hot die gröss als ein mauss, ist weiss wie der sehne vnnd braün wie der klee, auch gryn wie das grass, sag gutter freündt was ist das.
Antwort. ein Baum nüss.
154 Hot. es geet in das holtz vnnd siecht hindersich.
Antwort, ein Beyhell vff des bawern achsseln.
155 Hot. Was ist gross als ein faust, vnd treibt ein gross heerdt fiechs heruss.
Antwort, ein bürst.
156 Hot. was hot sein busem voll steyn, vnd würt gefunden selten allein, hot auch ein rotes röcklein an, thet manchem nichts liess man es stan.
£lnt. hegen oder hipffen.
157 Hot. warumb beschneydt man den kess.
das er nit federn hot das man yn beropffen kan.
158 Hot. wo samlen sich die seck.
£nt. bey den bentlein.
159 Hot. seyt das p geet vor das g vnd das v vor das t so hot das v vnd das p solchs macht, das man weder g noch t acht.
^Uituiort. das p bedeüt den pfennig, das g gott, das v vntrew.
160 Hot. was ist das es geet als dreyn.
Antwort, das alter etc.
161 Hot. was hangt an allen dingen.
£.nt. der nam.
162 #trm Fisch oder fleysch zu saltzen, das es sich halt von einem jar in das ander.
saltz es am jars abend so bleibt es woll an den andern tag ist das neüw jar.
163 $trm vss eim sack voll korns so es genialen wirt zwen seck von dem meel zu füllen in gleicher gröss des ersten.
,&nt. stoss zwen seck in einander vnd thun dz mell darinn.
164 $tem ein tag XL kübell zu machen.
2lnt. Nym als vil züber schneidt yglichem ein handthab ab so hastu genant kübell.
165 $tem ein tag XL oder L par schuw zu machen.
Antwort. Nym als vil stiffel schneidt die ab so hoch du die schw haben wilt.
166 Hot. Es hot weder plut noch fleisch, tregt plut vnd fleisch, vnd geet ein weg den niemand spüren mag.
^ntroort. es ist ein Schiff.
167 Hot was ist die best würtz. Antwort, das saltz.
168 Hot. welches ist der edelst stein. 3-nt. der mulstein.
^/-k/Anlo Original from
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Hot. es geet durch alle landt vnd bleibt als in einer stett. 169 £lnt. Ein karchnab in eim radt.
Hot. So man mehr dar zu thut, so es kleiner wirt, so man 170 mehr dar von thut so es grösser wirt.
£lnt. ein nebiger oder ein börer, so der tieffer yns loch geet, so es kleiner wirt, oder ein ander gruben etc.
£tem. So ein seyden faden vmb ein bawm ging vnd du müst 171 vff den bäum kommen, doch nit dar vber oder dar vndern faden schließen, auch nit entzwey brechen.
£lnt. dreyg den faden vff, so schleuffstu darzwischen ein. Hot. So du es siehst so lösst du es ligen, siehst du es nit, 172 so hebstus vff.
«Äntnmrt. das loch an einer hasselnüss etc.
Hot. Von dem essenden ging auss die speyss, vnd von dem 173 starcken ist aussgangen die süssigkeit.
Antwort. die speyss was das honig in des fressigen lewen kiffels. vnd die süsse des honigs von demselbigen lewen den sampson zurriss vnd das honig auss seim kiffel ass, auch seim vatter do von gab etc. hec Judicium XIV.
(Ein frag, wan ein mensch in ein würtz kram oder gaden gee 174 was am ersten riech.
Antwort, des selbigen menschen nass.
$tem. Weichs ist ein waldt on laub, ein strasse on staub, ein 175 hauss on rauch, ein volck on gauch, ein landt on dieb, ein gesel-schafft on lieb.
Antwort, der waldt ist ein dannwaldt, die strass ist ein schiffreich wasser, das hauss ist das paradeyss, das volck ist enoch vnd helyas, das landt on dieb das ist der. hymmel, die geselschafft on lieb sein die in der hellen.
3tcm. was thier als ym hymmel sein. 176
^Ut. zwen lewen, ein ochss, ein schoff, ein adler vnd drey pferd die zwen lewen Christus vnd marcus, der ochss lucas, der adler johannes evangelista, das schoff oder lamp Christus, die pferdt apocalipsis etc.
(Ein frag. Wie offt einer sein bart geschoren hab. 177
^ntmort. ein moll, das ist zu dem ersten moll, das was der bart, hiernach seins als stümpff.
Hot. Worumb die frawen nit bart Schern. 178
2Ut Das sie nit schweigen mögen, so ein redt möcht man sie schneiden.
Hot. was ist des tags voll vnd des nachts holl. 179
£lnt. heffen kessel darin man kocht, des gleichen schuch. Hot. was ist des nachts voll vnd des tags holl. 180
Antwort, die meüssfallen.
(Ein frag. Ob eim nützer wer ein schiff mit Schleyer oder ein 181 schiff mit niederkleyder.
2
2Uttt)ort. die niederkleyder weren keüflicher vrsach so man sie gen franckfort oder in ein ander mess brecht gingen sie zu geleck hinweg eins vmb drey oder fier pfenning.
182 €in frag. So einer in eim gutten bet leg was er am meisten begert.
Antwort. das das bet geöffnet vnd er auss wer vff dem bet leg.
183 Hot. was geet vber wasser vnd netzt sich nit. $,ntn>ork es ist die Sonn etc.
184 Hot. Was geet vber die bach vnd lösst den bauch do heym.
Antwort, ein küssen ziech.
185 (Sin frag, was eim ein moll geben sey vnd nit mer geben wer dt. Antwort, das wesen.
186 (Sin frag, was gut zu flüssigen dingen als vom blut vnd andern gut zu stopfen sey.
£.nt. ein bandtmesser, domit die bender die fass stopfen dz do genaw halten muss.
187 (Sin frag. Wie windt in dem leyb zuuertreibe sein.
^Ut. Nym hassen vor den hunden vnd so die windt die sehen werden sie begirig den hassen noch zu eylen. sie zu fahen vnd verlassen dich.
188 (Ein frag, so einer den stein hett wie jm zu helffen sey.
^.ntniort. er nem ein handt vol puluers vor den hindern vnd
mit eim brenenden liecht oder stross wüsch angezünt, so geet er hinweg, ob er zweier feüst gross wer.
189 Hot. Es get vff dem kopff in das wasstr vnd erdrinckt nit.
Antwort. die negel an dem karch rad'u
190 Hot. Ich hon es nicht wünschst mirss' auch nit vnd nem nit gelt das ich es het, so ich es aber het, geb ich es vmb der weit gut nit.
^ntnrnrt. zwey haüpter.
191 Hot. Was ist das wann man es eüch schon nent, das jr es doch nit kent.
Antwort. Es ist die erst silb wan, ein futter wann etc.
192 Hot. Wan man es hört so erschrickt man vnd hörtz nit gern hotz doch je lenger ye lieber.
£nt. ein pferds eyssen so das ein reütter vff dem felde hört klappern das es abfallen will erschrickt er, vnd so er lenger hört so er mehr hofft das selbig in die herberg zu bringen.
193 (Ein frag, wie ein heller oder ein pfenig anzulegen sey das er acht tage ongeferlich ere vnd nutz schaffen möge.
^nttuort. kaufft schmer darumm schmir die schw mit do von werden sie schwartz erlich vor die leüt, darzu auch besser vnnd wiriger.
194 (Ein frag, was ein karch oder ein wagen ziehe.
£nt. die schleiff oder die knoff an den strengen.
195 Hot. es sein sechszerley leben, bscheidt jr mich der eben, ich werdt eüch danck geben.
«Änl. das erst ist ein wechszlichs leben, als laub grass, baüin vnd anders das do wechst, das ander ist ein entpfindtlich leben, als die thier vierfüssig dergleich fögel vnd fisch, das drit ist ein vernünftig leben das die menschen den got vnd yr natur yr ver-nunfft geben hot, das vierd ist ein selig leben, das sein die engel vnd heyligen bey got, das fünfft ist ein verdampt leben, als die in der hell wölche in der pein nimmer sterben mögen, das sechst sein die kinder wölch on taüff sterben die haben weder freyd noch ptin.
(Ein frag, worumb ein messer ein messer heyss. 196
Antwort, das es ein hefft hot, dan 011 das selbig hiess es ein lomell vnd nit ein messer.
Hot. Es ist gross vnd starck geet durch manch fremdt marck, 197 hot in jm seil vnd leip, es sey man oder weip, so geet es vff den lebendigen gar on mitleyden, auch vnder den lebendigen geen kan es nit meyden, darumb jm vernünfft ist not, zuuerhieten schnellen todt.
^Utrourt. eip schiff geet vff den fischen vnd vnder den menschen. Hot. Was ist das, ein lebendiger vff eim todten sass vnd als iq8 der todt lachen thet, starb der lebendig vff der stedt.
£lnt. der todt ist ein klümpen schmaltz in eim tiegell, der lebendiger ist ein brennender wich oder docht.
(Sin frag, womit die kirch gedeckt sey. 199
3lnt. sie ist nit gedeckt, wo sie gedeckt were, möcht man sie nit sehen.
(Sin frag. Wie einem in eim grossen waldt zweyer holtz zu 200 verbietten wem, das er darnoch nit nie fündt, domit er ein glass oder ein ey zerschlagen möcht.
^.ntroort. das gryen vnd das dür oder schlecht oder krump etc. (Sin frag. Wölchs die köstlichsten vnd vnnützsten kerbessen sein. 201 Antwort, die vber lang an der frawen klyder, die sie vff der erden in dem kot auss hoffart nochschleiffen das manche lcintbet-teryn oder ander arm zu einer grossen noturfft bruchen möchten. (Sin frag, wölchs das getreüst thier sey. 202
^.ntw. ein laüss die lösst sich mit eim hencken bleibt bey jm biss in todt.
(Sin frag. Wo treibt der todt den lebendigen auss seinem nest. 203 ^.ntnmrt. vff dem haupt der strell die lauss oder bürst etc. Hot. wor vmm die glocken in d'höe vnd nit in der nider hangen. 204 Antwort sie hangen vmb den Schwengel.
(Sin frag. Wölchs die vngewisten streich oder schlegel sein. 205 2lnt. die an'den schiffen rugeu in das wasser thun trifft selten eyner an das vorig ort.
Hot. man thut hundert centner schwer dar zu vnd wirt dar 206 von nit grösser vnd so man so vil darvon thut so wirts nit dester kleiner.
2*
2lnt. ein schiffreich wasser.
207 Hat. wan ein sack vol ist was er am nottürfftigisten sey, wan man von dannen wil thun.
,&nt. das man yn zu strick das nichts do von fall.
208 Hat. Was mag der sack am minsten enbern. Antwort, des bendels.
209 Hot. Es ist voll also schwer als ob es lere wer vnd leer also schwer als ob es vol wer.
£Uit. Ein blassbalck der muss vil luffts in ym hon das er eines zenteners schwer werdt.
210 Hot. Thut mans so geschichts, thut mans nit so geschichts aber, ^nt. wasch die hende vnd trücken sie nit sie werden selbs
trucken.
211 Hot. Es leyt in einer kurtzen kisten vnd mag in einer wagen eysen nit ligen.
2lnt. ein armbrost, oder ein haspell etc.
212 Hot. es leyt in einer engen wagenleisen vnd mag nit in ein weytte kisten oder trog.
&nt. ein langer spiess.
Von Iren ^attMnurcken.
213 Hot. Vnder wölchem handtwerck seind am meysten schalck.
2lnt. vnder den barttscherern sitzt mancher schalck.
214 jftrm zu fragen wölcher vnder eim roller vnd dem hencker der frümst sey.
der hencker, vrsach. der selbig furt das leicht böss volck vss der statt von den leütten, so fürt sie der roller hinein.
215 (Stn frag. Wölchs der best vnd nützest werckzeüg sey der Schumacher.
yr zen domit strecken vnd ziehen sie das leder auseinander.
216 (Sin frag. Wölchs das vffrichtigst redlichst handtwerck sey do am wenigsten betrüg zu verbergen sey.
Antwort ein hencker oder nochrichter der thut sein werck frey offenbar das yederman sehen mag.
217 €in frag. Wölches handtwerck oder künstreich vbung das allergröst vff erdtreichst sey.
$.nt. die artzney dan schir all menschen artzet sein selten eins, es kan etwas sagen das do gesunt oder vngesunt sey, selb roten vnd verbieten etc.
218 (Sin frag. Weichs hantwerck einander am gleichsten in der matery vnd doch in der vbung am widerwertigsten sey.
$,nt. der messner vnd der hencker die brauchen beyd den hanff, aber einer vndersich der ander vbersich.
219 (Sin frag. Wölchs hantwerck am meysten vorgebens arbeyttet.
£nt. die sehneyder, die schuster, kürszner, seckler, vnd sev-densticker, die stechen vil löcher vnd fällen sie mit faden wider auss, das mancher des abents keins oder wenig zeigen möcht. 220 (Sin frag, welchs den frawen das nützst vnd best hantwerck sey. £nt. die woffenschmydt die machen beyhel oder axst domit man das holtz hewt das sunst villeicht die man vff den bösen weybern entzwey schlugen.
(Sin frag, welchs hantwerck die natur nit genugsam versehen 221 oder begobt hab.
^Ut. den schneidern hott ynen eins augs zu wenig gtben, dan wo sie mit zweyen äugen als ein ander mensch gesettiget weren dörfften sie nit des dritten vnder dtr neüwen benck do das heymlich duch einfeit, vnd sprechen es sy yn nit also viel vber-bliben als in yrem aug lyg do möchten noch zwo oder drey eilen hinein.
Hot. Wölches hantwerck am aliermeysten stilt. 222
Antwort, die löffei macher vnnd die kessler an den pfannen machen vil still etc.
(Ein frag, wölchs das reinklichst hantwerck sey. Antwort, ein haffner so die vff das heymlickait geen wollen 223 den bauch lern so weschen sie die hendt vorhin.
(Ein frag, wölchs hantwerck stin kinder am geringsten acht. 224 £nt. die Moler vnd bildhawer verkauffen zu zeitten eins vmb zwen oder drey Schilling so sunst manchem sein kindt vmb tausend gülden nif feill ist.
<Rin frag. Wölchs hantwerck die frauwen am wenigsten notürff- 225 tig sein.
£lnt. ein Moler bildhaüwer seydensticker etc. wiewol die nit frawen haben machen sie dannocht tag vnd nacht kinder.
(Ein frag, welchem hantwerck der teuffeil am meysten helff. 226 2Ut. den molern so sie den molen gilt er yn gelt zur merung jrer narung.
(Ein frag. Wölchs hantwerck die wenigsten vergebens arbeit. 227 2lnt. die Moler so yr einer ein engel verhönt oder verderbt so macht er ein teüfell darauss.
Hot. der es macht der darffs nit, der es kaufft der wils nit 228 der es brücht der weiss nit. 2lnt. ein dotten lad.
Hot. welcher vnderm bartscherer oder vnder eim meder der 229 das grass abschneidt die grösst freyheit hab.
Jlnt. der meder mag vff sein stümpf hofiren oder sein noturfft thun das wirt dem scherer nit zugelassen.
Hot. ob besser wer das die mull brenn oder das frawen hauss. 230
besser das frawen hauss do lieffen die seck selbs herauss etc. (Sin frag, wölchs der reynlichst sey vnder eim lautenschlaher 231 oder pfeiffer.
$lnt. ein lautenschlahcr mag vff holtz schuen gen so geet der pfeiffer im dreck.
232 Hot. Wer die gewaltigsten in der statt sein.
2lnt. die scherer die greiffen eim in den mundt vnd an bart das will von andern nit gelitten werden etc.
233 Hot. welchs hantwerck vnsern herrn christo als er vff erdt-reich gewest ist am meysten missfallen hab.
2Ut. die fischer wie wol etliche halten das er sie wm yr frümkeit geliebt vnd zu fischern der menschen gemacht hab dar-gegen mag man sogen, wem sie frum gewest vnd het ym ir handel gefallen er hett sie nit dar von genommen dan er spricht selbs die gesunden dörffen keins artzt, und er sey kommen die sünder selig zu machen.
234 (Ein frag. Mit wölchem wunderwerck Christus als er vff erdt-reich was etlich menschen eins hantwercks am hertzsten erschreckt hab.
Antwort, in dem brot brechen erschrocken die messerschmydt sie besorgten sein jünger würdens ym noch thun, also das yr lösung vnd narung der nider leg etc.
235 (Ein frag, an wölchem hantwerck man die dieb nit henckt.
^nt. die muller vrsach, solt man die diep hencken wer zu
besorgen wir musten lang on brot sein.
236 (Ein frag, worum die storcken nit vff der mull nisten.
Antwort. sie förchten der muller stel yn die eyer.
237 (Ein frag, was das best in der mull sei.
£lnt. das die seck nicht schreyen kör den, sie würden sunst den muller offt zu schänden machen.
238 (Ein frag, was das freydigest in der mull sey.
£Ut. des mullers hembdt es erwüscht am morgen ein diep beym halss feilt yn frey vnuerzagt an.
239 (Ein frag, wo der muller am frumsten sey.
$.nt. in dem hindern do blesst er allein von ym, vnnd sunst zeücht er als zu ym etc.
240 (Ein frag, wan der diep in der muln vnd der muller hinauss sey.
£nt. so der muller in der muln an eim fenster stett vnd die
hendt vor das fenster hinauss.
241 (Ein frag, wölchs hantwerck oder arbeyt das götlichst sey.
die do ackern vnd das feit bawen vrsach Christus sagt das sein vatter ein ackerman sey. —
Von fccm $t)mmcll.
242 (Ein frag, wie hoch oder wie vill tagreyss, in den Hymmell sein.
2lnt. ein halb tagreyss, dann Christus für zu mitag hinuff, wer
jm merh zeyt not gewest er hets nit verzpgen.
243 (Sin frag. In wölchem landt ist der hymmel nur drey ein langk.
$,nt In einer pfitzen oder lachen, in sollicher gröss wirt er also gesehen.
&in frag. Wie hoch vom hymmel herab sey. 244
£nt. das weisst niemant dan gott vnd der teüfell der hott es gemessen, vnnd mag nit wider hinuff kommen.
(Ein frag. Wie vil feyrtag in dem jar sein. 245
#,nt. sechs, drey Ostern feyrtage, vnd drey Pfingst Feyrtage. sunst all ander haben sunder namen.
(Ein frag, welcher tag den heiligsten abent hab. 246
2Ut. san steffens tag ist der nehst noch dem Christag. (Ein frag, welchen tag man feyer vnd vast doch sein abendt247 allein feyer vnnd nit vast.-
j&nt. den Pfingst mitwochen ist die fronfast etc.
(Ein frag. Wölches die lengsten tag ym jar seindt. 248
£nt. wölch die kürtzsten nacht haben.
(Ein frag, wie vil tag jm jar sein. 249
2lnt. sechs, sontag, montag, dynstag, dorstag, freytag, sampstag. (Ein frag, wie vil wochen ym jar sein. 250
2Ut. fünff, als die karwoch, die kreützwoch, die ablosswoch, Corporis Christi, die Osterwoch, die Pfingstvvoch.
Hot. In wölcher wochen yst man nit mer dan die feyrtag fleisch. 251 2lnt. In der kreützvvochen, den sontag vnnd vnsers herrn vffarts tag.
(Ein frag, welch zeyt die best zu lachen sey. 252
^Lnt. der april oder sust so es regnet werden viel lachen oder pfitzen.
Hot. zu welcher zeyt einer in ein statt kommen wolt die 253 weder tag noch nacht hiess. $.nt. vff ein mitwoch.
Hot. Was ist vier wochen vor pfingsten vnd gefeit vff den 254 Oster abendt.
#,nt. Der sampstag.
Hot. ein bawm hott dreyzehen öst vnd yglicher hot IV nester, 255 vnd in yglichen nest syben jungen, der hot yglicher seinen namen besonder.
2lnt. das jar hot xij monat, iiij wochen, die wochen yr tag.
$oti imtt crMrcid) tnib ^antun.
(Ein frag, wo dz ertreich am höchsten sey. 256
$lnt. in dem hymel in der menschheit christi auss den iiij dementen.
(Ein frag, wo das gröbst erdreich sey. 257
£nt. in den landen do die grossen meylen sein dan des groben kaufft man vil mehr vmb ein pfenning dan des reinen.
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258 (Ein frag, in wölchen landen die höchsten berg sein.
&nt. Do die tieffen deler sein etc.
259 (Sin frag, in wölchem landt man nit ess oder drinck.
£lnt. in dem elsess do zeret man, morgen zeren, zu ymss zeren, vesper zeren, abendt zeren.
260 (Sin frag, in wölchem landt kein pferdt sey.
in schwoben do sein ross.
261 (Ein frag, so einer zu dem ersten mol gesehen wirt wie er zu erkennen vnd eygentlich zu wissen sey, wos sein nam auss was landt er sey, vnd wo sein hauss stee.
2lnt. wo man ein Schnecken sieht des selbigen lands ist er. sein hauss hot er vff dem rück, syn namen weisst er vngefragt.
262 Hot. welch stat die art hab so ein man darin kom dz er gemeinlich in die hosen bruntzen muss.
2lnt. Cöln, do setzt man lang krüg in die kammern heissen köllisch hosen do man den gesten als iürsten vnd andern den wein einschenkt.
263 (Ein frag, wie ferr von tim ort der weit an dz ander sy.
$lnt. ein tage reiss, als die son bezeügt mit yrem vffgang des
morgens vnd nidergang des nachts.
264 (Ein frag, was in der kürtzsten zeyt oder weyll von eim land ins ander wander.
3lnt. des menschen mut oder gedencken, das ist yetz an den ort von.stundt an zu end der weit.
fcett «fUenfdjctt.
265 (Ein frag, was das best an eynem menschen sey.
$lnt. die haüt die hebt und helt ein schalck bey einander.
266 Hot. was ist in einem menschen vnd in eim esel ein ander am gleichsten also gar gleich, so es In zweyen schüsselen vff den disch für gesetzt würd, das nit woll vnderscheidt do ist.
$.nt. das plüt vnd was einer oder welch glider er an den esel rett vnd nent, der erst der die frag gethon hot all mol sagen es ist noe darby solang biss gordent wirt. —
267 Hurt radten was ist das, es ist trücken vnd nass, darzu auch jung vnd alt, schön vnd hesslich gestalt, zwantzig hörner stond ym woll es vollkommen sein soll.
£nt. der mensch ist vsswendig trücken, yn wenig nass, in jugent schön, ym alter hesslich. xx. hörner sein die negel an den henden vnd füsseti.
268 (Ein frag, welchs das frölichst volck vff erdtreich sy.
$,nt. die geistlichen in den Clöstern vnd Stifften, die singen tag vnnd nacht.
269 (Eilt frag, welchs die fröhlichsten frawen sein.
die yhennen so die kinder seügen singen offt so ander leüt schloffen, als man spricht, wolcher ein seügen kindt hott der hott ein singenden fraw etc.
(Ein frag, was einer Beürin am gleychsten sey. 270
£nt. ein dorff fraw die nit edell ist. —
(Ein frag. Wölchs die geschicksten vnd vngeschicksten men-271 sehen sein.
Adams kinder.
(Ein frag, was all hübschen frawen begern. 272
£nt. des heimlickeits oder sprochhauss yr noturfft zu thon. (Ein frag. Welcher sündigist mensch gestorben vnd nit erfault sey. 273 £nt. die haussfraw Loths wardt in ein saltz sull verwandelt. (Ein frag. Wer gestorben vnd nit geboren sey. 274
2lnt. Adam vnd Eva.
(Ein frag. Wer geboren vnd nit gestorben sey. 275
£UlL Enoch vnd Helyas leben noch in dem paradeyss. (Ein frag. Wer geboren sey ee dann sein vatter vnd mutter. 276 2Ut. Adamskinder.
(Ein frag. Wer nit vatter vnd mutter hab gehabt. 277
2Utnmrt. Melchisedech, da saget die schrifft nit von wem er kommen sey.
(Ein frag, wer heilig gewesen sey ee er geboren wardt. 278 ^Ut. Christus Maria Johannes der tauffer vnd Hieremias. (Ein frag, welche mit einander gestriten oder sich gezankt 279 haben ee dan sie geborn Warden.
Jacob vnd Esaw die hielten einander in mutter lyb in der zeit der geburt.
(Ein frag. Wer ein mutter gehabt hab vnnd kein vatter. 280 Änt. Christus,
(Ein frag, wer nach seim todt gessen hab. 281
&nt. Christus»
(Ein frag, wer da leb vnd nit geborn sey. 282
2Ut. die engel.
(Ein frag, wer in eim menschen zehen tausent erschlagen hab. 283 David als der Goliam ertödt sagten die Jsraelitischen. Sampson hat tausent erschlagen, aber David zehen tausent.
(Ein frag. Welcher Mensch hat ein gantz vierteill der weit 284 getödt oder vmbracht.
2lnt. Chayn erschlug seinen bruder Abel, daruon lebt nye-mandt dann sie zwen vnd jr eitern Adam vnd Eua.
(Ein frag, wer geschryen hab das die gantz weit hört. 285
^nt. der Esell in der Archen Noe.
(Ein frag. Welcher das gots wort erfült hab vnd verdampt286 worden sey.
£Ult Judas, als Christus zu jm sagt am abendessen, wz du thust dz thu baldt etc.
287 (Ein frag. Wer zu got schrey on zungen.
2lnt. der gerecht so er vnschuldigklich getödt wiird etc.
288 (Sin frag. Wer die schedlichsten sünd gethon hab.
^nt. Eua als sie die red gots vmkert vnd gelogen hatt darvss als vbel der gantzen weit erwachssen ist.
289 (Ein ju fragen. Ob der bart ee gewesst sey, oder der man ee.
^nt. der bart ist ee gewesen, dann die geiss vnd ander thier
sein vor dem menschen geschaffen worden.
290 (Ein frag, so ein schöne junckfraw stüend nichts vmb oder an hat dan ein bloss hembd vnd dz har zu ruck, auch sonst nichts bey ir het von kleynetten oder ander geschmück, vnd solt einer von jren lyb nemen drey oder vier lot schwer dz nit schandt oder vnzucht, sonder erlich on alle schänden oder schmehe were.
£nt. Er soll ir zu der ader lassen vnd so vil bluttes von ir nemen.
291 (Ein frag. Welch frawen den mannen am nützsten und am hilfflichsten sein.
j&nt. die reichen die bald sterben.
292 (Ein closter fraw küsst ein jungen gesellen, darumb sie von iren obern gestrafft ward, sie entschuldigt sich sagendt, er ist mein gesipter fründt, sein muter lag in meiner muter lyb. Nun ist die" frag wie nah er ir verwandt gewesst sy.
$lnt. Er waz ir sun.
293 (Ein frag, welchs die fürsichtigsten in der statt sein.
die münch machen kutten vnd röck an einander mögen sie ee auss vnd an thon wann der gemain man.
294 (Ein frag. Wer den ersten ochssen gemacht hab.
£Ut. Der pawr oder ein annder dem farren verschnytten hat, die ku macht den farren desglychen ist auch von eim kaphon zu fragen etc.
295 Hot. einer der ein aug hot, vnd ein ander der zwey äugen hot, welcher siecht d* meyst.
$lnt. der ein aug hot sieht zwey äugen an dem andern, vnd der selb mit me dan eins.
296 «Stctn Ein zu fragen, Ob er wolt ein wünsch der yn beyden nütz wer, spricht er jo, so wünsch du das er ein saw vnd dein wer, das kern dir zu nutz. Dan gebstu der sew eichlen oder winckel-würst zu essen das wer yr gut.
297 (Ein ^awer berümpt sich vier ding oder gnaden so er hett, wölchs von seinem nochbawrn fast hochverkert wardt, wölchs er doch bewert. Zu dem Ersten sagt er sein pferdt wer vernünfftiger dan yr pferer jm dorff. Zum andern sprach er hot hundert gülden an ein ort geleit die man jm nit stelen möcht. Zu dem Vierden redt er, vnser herrgot wittert wie er wölt nun ist die frag wie er sollichs auss geleyit vnd zu uersehen geben hab.
^Int. von dem pferdt das was gewend in die drenck zu lauffen,
vnd so es gesetigt ward ging es allein vngefüert heim, das was dtm pfarrer offt vnmüglich, so er sich in des wirtes hauss den wein vberwinden Hess musst man in heim fiieren.
Zu dem andern, die hundert betreffen die hett er vmb gots willen geben die möcht jm nyemant nemmen.
Zu dem dritten, von dem hymelreich vnd der hell, das was st in alter blinder vatter an dem mocht er verdienen oder verschulden Weichs er wolt.
Zu dem Vierden. Das vnser hergot wittert wie er wolt sprach er, wie vnser hergot dz wetter mecht nass trucken kalt oder warm, also wolt erss auch haben.
Hot. Was ist das. Es ist heut vnd nymmermer. 298
^nt. eine junckfraw die jr junckfrawschafft verleurt bekumpt sie nymmer wider.
(Sin frato sprach zu einem gesellen sol ich, do fiagt er bin299 ich. sie antwurt ja, do sprach er nayn, die anntwurt vff dise frag, die fraw hett dem selbigen gesellen ein kindt geborn, fragt ob sie es tödten sollt, do fragt er hon ich und maynt ein son, die sprach ya, do sagt er nayn.
(Sin frag. Wie einer mög ein burger vnd ein pawr sein. 300 ^nt. Er mach ein galgen vff ein statt mavver henck sich daran, so in der windt in die statt treib, so ist er ein burger, vnd herauss ein pawr etc.
Hot. Es ist hübsch vnd woll gemeyt, vnd speysst die gantzen3üi crystenheit, vnd würt weder gebratten nftch gesotten vnd jm doch alltag sein speyss gebotten.
£lnt. die brüst einer frawen seügen ir kindt.
(Sin frag, wie zwentzig junckfrawen von einem apffel genert302 möchten werden, das der apffel danno.cht gantz blyb.
,21 nt. den apffel in ein kandt voll weins gethon den junckfrawen dauon schencken zu driticken.
#türnben so vil frawen fein, als dropffen sein jm rhein. vnd303 wer dir vff gesetzt zu buss, sie hinüber zu fürn truckens fuss, 011 brücken, schiff, steg, karch odrr wagen, ich lob dich frey kanstu mir es sagen.
^nt. Geb ir yegleich ein dropffen vff die zung so blybt kein wasser mer da.
Hatt. Ein junckfraw noch nit eins tags alt, nam ein man gar 304 schön vnd wolgestalt, ee dann vergieng ein jar sie jm ein kindt gebar, vnd starb ee dann sie ward geborn, vnd kompt wider noch vber morn. #.nt. Eua.
Hatt. Es giengen zwen man, den begegen zwo frawen die 305 sprachen zu sammen, da kommen vnser mann, vnd vnnser mutter mann, vnser vatter, wir hören zu sammen, ist die frag wie sie einander verwant gewesst sind.
die zwen man hatten zwo döchtern, vnd nach abgang der selbigen gemelter man frawen nam yeder des andern dochter zu der Ee.
306 (Sin frag. Welcher vff seiner mutter holtz gehawen hab.
£Ut. Adam vff dem erdtreich darauss er kommen vnd gemacht ist.
307 ftatt. es hett ein mann drey sün mit einer frawen, do was der erst vnd der letst sun eelich, vnd der mittelst nit eelich, nun ist die frag wie das geschehen sey.
£lnt. den ersten sun hat er mit einer ltdigen Dirnen gehabt, nach dem selbigen hat es einander zu der ee genommen, bey der leben hat er aber ein sun mit der ersten gehabt, vnd nach abgang der ee frawen hat er den dritten sun mit der ersten gehabt, vnd sie doch auch geelycht, da ist der erst vnd der letst sun eelich worden, aber der den mittein als ein eemann getzeügt hatt nit mögen eelich sein.
308 $tem so du mit eim wünschen wilt, vnd was yeglicher wünscht das es dem andern halb gebür, sey du nit der erst, lass ihn anfallen, wann ers dan nit verstat so wünscht er jm zu gutt nichts böss, vnnd so er drey wünsch gethon hat, thu du auch drey. Den ersten das sein äugen zwei lichter seyen so ist das ein dein, den andern das sein nasslöcher zwo meüssfallen seyen, so gebürt dir ein. Den dritten, das sein arm zwen dreschpflegell weren, so ist auch einer dein etc.
309 jDurd) seulen gesogen'ist herren betregen des dochter ich was, des müter bin ich worden, ich hab meiner muter ein schön man getzogen.
j\nt. Es was ein gefangener hungers zu sterben den seügt sein dochter durch ein loch .einer seüln vnd ernert yn.
310 (Ss begert einer eine zu der ee. do sprach sie kanstu mir geben das ich nicht hab du auch nicht hast, vnd nit vber kompst, so wil ich dich gewern, ist die frag was sie gemaint hab.
#,nt. das sie schwanger würdt vnd milch gewün das kindt zu seügen.
311 $tem zwen vätter vnd zwen sün fingen drey hassen küen das yedem ward einer vnnd mangelt keiner.
$lnt. Es was ein vatter vnd ein sun vnd der selbig het auch ein sun das waren drey person, zwenn vätter vnd drey sün wardt yeglichem ein hass.
312 (Sin frag. Warumb die sün den vättern nach vnd die döchtern den mütteren vor geen.
#,nt. die müetter wissen das die döchter ir sein. Aber die vätter wenen es vnd müessens glauben.
313 (Sin frag. Warumb die priester die frawen vnd die wölff die schaff vna die dornhecken die kleyder an sich ziehen.
es was ein scheffer als der sterben solt macht er sein
testament, vnd satzt sein schön liebe hauss fraw zu ergetzung treü vnd gutheit in beweyssen dem pfarer gut tag bei jm zu haben. Item sein schaff satzt er den wolffen, angesehen das sie sein vorhin geschont vnnd ym keins genommen hetten. Item sein kley-der satzt er den dornhecken die yn offt vor regen, sehne, vnd sonnen bedeckt vnnd beschawert hatten etc. Als aber er starb gedacht die erber fraw yre ere, vnd wolt nicht zu dem pfarer be-hilt auch bey jr die schoff vnd kleyder. Also das testament nicht volstreckt wardt. Darum die priester des gleichen die wolff vnnd die dorn hecken sollichs zu yn ziehen als yr erbtheill etc.
3tcm drey frawen worden verwandelt in blumen vff dem feldt3l4 sten, doch der eyne mocht yn jrem hauss sein sprach vff ein zeyt zu yren mann als sich der tag nehet widerumb zu iren gespilen auff das feld kommen vnd ein blum werden musst, so du heüt vor mittag kompst vnnd mich abbrichst werd ich erlösst vnnd für-ter bey die belybenn, als dann also geschach.
Nun ist die frag wie sie ir mann gekennt hab, so die blumen gantz glych vnd an jm selbs kein vnnder scheydt was.
$lnt. die weil sie die nacht in jrem hauss vnnd nit vff dem feldt was fiel! der taw nit vff sie als vff die andern zwo dabey sie der mann kant etc.
(Ein frag, welchs vnder den Münch vnd Pfaffen die grösten3l5 freyheit haben.
2lnt. die pfaffen vrsach, die reytten, die münch, die verschnyt-ten pferdt vnd nit widerumb die münch die pfaffen.
(Ein frag. Wann das gemain volck den priestern die höchst 316 gehorsam beweisen.
2Utt. so die prediger zu beschluss sprechen. Steet auff als maria magdalene, vnd die priester am altar zu endt der mess den segen geben wollen singen oder lesen. Geet hin etc. So dringt das volck mit gewalt zu der kirchen hinauss vnd seind der thüren offt zu wenig.
(Es würt von yedermann begert vnd ist doch also gar vnwert, 317 so man es vmb ein heller kauffen möcht, keiner bald das selbig zu thun gedächt
£.nt. das alter yederman begert sein, liebt doch mer die juget.
(Es ward einem frondienst vffgeleyt das er sich spert vnnd 318 sagt er wer des pfaffen mutter des halben nichts schuldig zu thunn. Nunn ist die frag wie der pawr des pfaffen mutter gewesst sey.
^Lnnt. des pfaffen mutter hett sonder freyheit in dem dorff vnnd eygen leüth der einer der pawer auch was. darumb sagt er er wer des pfaffen mutter.
(Ein frag, was eim zu eng, zweyen gerecht, vnd dreyen zu weit. 319
2lnt. so ein mensch ein gross sach oder heymlich anfechtung hott, darinn er radt haben muss ist jm not ein vertraüter gutter freündt der mag jm höfflich sein vnd solchs verschweigen, so es
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aber ferrer als an den dritten reicht bleibt es selten bey den dreyen allein.
320 (Ein frag, was du an eim menschen begeren magst dir zu geben das er niemer thun kan.
£lnt. ein jungkfraw zu der Ee begern die mag dich einmal beweren vnnd nyerner mehr.
321 Hot. es was ein frommer biderman der badt ein schnöden bösen man vmb ein gab die was besser dan hymel vnd erde vnd er gabs ym.
#.nt. joseph badt pylatum vm Cristum als er am kreütz hing.
322 Hot. Ers war nie geborn von weybs leip, vnd leyt begraben in seiner mutter leip, vnd nam sein son seiner altmutter den magthum.
£.nt. adam ist von keinem weip sondern von der erden kommen, darein er auch begraben wardt vnd nam sein son abel seiner altmutter den magthum, das ist die erdt darin er als der erst gestorben mensch begraben ist.
323 Hot. was ist des mans liebster vnnd getreüwester freündt, vnd wer ist sein ergerster freundt. 20)
J3lnt. sein weip noch dem die woll oder vbell will.
324 (Ein frag, welchs der freydigest man gewest sey, wer die grösst that welch vor nit gescheen ist gethon hot.
£nt. Lamech nam zwey weyber das ym mancher vngern noch thet etc.
325 (Ein wasser badt vff ein berg zu tragen in einer fisch reüssen das selbig wermen mit dem besten vnd köstlichsten holtz dem beder ein fisch schicken auss allen wassern, den selbigen sieden mit dem lengsten vnd schmelsten holtz, ym den Fisch für getragen in einer schüsseln gemacht auss allen blumen do bey brodt on brosem. desgleichen wein on fass oder geschyr, der knecht der des bederss wardt, ein man von allen sprochen.
J&nt. sehne oder eiss das bad, das holtz ist Weinreben, der fisch auss dem meer, das holtz ist epfhew, die schüssel dz ist wachss das brodt ist ein hostia oder offladen, der wein ist trüben, der knecht ein stum der ist von allen sprochen dan er hott yr kein etc.
Von freit PudjfUbfit unb grifft.
326 Hot. Ein wunder ding das ich glauplich hab vernommen, es sein achtzehen frembd geselln yns landt kommen, zu mol schön vnd seüberlich, doch keyner dem andern gleich, sie haben aller ding kein gebrechen, dan das yr keiner ein wort kan sprechen,
vnd so man sie dan sol verstan, müssen sie fünff dolmetschen hon, on welchs sie man nit verstatt ein wort, sein der weit zu mol ein grosser hört.
£lnt. die achtzehen buchstaben consonanten, die fünff dolmetschen sein die fünff vocales.
(Ein frag. Wölchs die stercksten buchstaben seindt. 327
das o, vnd das e, mit dem o helt einer wagen vnnd pferdt, das e bindt zwey menschen zusammen die weill sie leben. (Ein frag, wölcher buchsten der meysten sein. 328
£lnt. der krommen sein mehr dan der schlechten. Hot. Ein schöner acker woll gesehet, gar mancher bawer do329 fürgeet, nit weyss was man do gesehet hot.
2lnt. ein bapyr oder buch das do geschriben ist.
(Ein }VL fragen. Wölches der mittelst buchstab ym A. b. c. sey. 330
£nt. das b.
Hot. Wo vff Stadt der cristen glaub. 331
£lnt. vff einer kalbs heüt, oder vff alten lumpen das ist bapyr. Hot. Wölchs die nützlichsten vnd schedlichsten buchstaben seindt. 332 £lnt. m. 1. d. e. v. x. die seint manchem in der rechnung nütz vnd eim andern dargtgen schad.
Hot. Es ist an allen orten hübsch vnd schön on ym arss iss finster. 333 ^nt. ein buch ist sehen ausswendigk die buchstaben seindt finster vnd geben kunst die heyst ars.
Hot. Es gingen zwölff in ein hauss, vnd es gingen ir eylff334 wieder heraus, vnd der zwölfft mocht nit herauss kommen die thür wer dan zu.
2lnt. die ersten zwölff buchstaben in dem Abc die geen in ein menschen durch sein verstentnyss, aber sie wieder auszusprechen durch den mundt als die thür die muss zu dem zwölften als dem m zugethon seyn.
Hot. v. vnd v. vnd i. me der fünffzehendt buchstab in dem 335 Abc. der erfrewet den man, nun dilg den fünfftzehenden vnd schreyb ein N. Rot was erfreüwet dan den man.
^nt. der fünfftzehend buchstab p ist das weip, so er aber ab-gethon vnd das N. gesetzt wirt bedeüt den wein der macht manch frölich hertz.
Hot. wie die Maulwelffen in den garten vnd in den wyssen33ö oder matten zuuertreyben syndt.
$.nt. blester oder besetz die selbigen mit steinen so schaffen sie neützt mehr do. et cetera.
^/-k/Anlo Original from
Abtritt 272.
Ackern 241.
Adam und Eva 274.
Adams Kinder 271. 276.
Adler 176.
Alter 134. 160. 317.
Antvogel s. Ente.
Apfel 302.
Apotheker 60.
April 252.
Arche Noah 285.
Armbrust 211.
Ars 333.
Arznei 80. 217.
Auge 295.
Ave Maria 49.
B. (Buchstabe) 330.
Bändel 158. 208.
Bandmesser 186.
Barbier 213. 232.
Bart 177. 289.
Bartscherer s. Barbier.
Bauer 297. 300.
Bäuerin 270.
Die Bauren 18.
Beil 154.
Benedicite 43.
Berge (die höchsten) 258.
Bett 182.
Biedermann 321.
Biene 66, 93, 95, 102.
Bildhauer 224, 225.
Blasbalg 209.
Blut 266.
Bohrer 170.
Brachvogel 92.
Brüste der Frau 301.
Buchstaben 326 , 327 , 328 , 332 , 333, 334, 335.
Bürger 300.
Bürste 140, 155, 203.
Christe eleyson 45.
Christus 176, 234, 278, 280, 281.
Cöln 262.
Cölner Hosen 262.
Därme 74.
Daumen 8.
David 283.
Dreck 66, 67, 68, 69, 70, 71, 72, 75, 76, 77, 78, 79, 80, 81, 82, 83, 84, 86, 87, 89. Ei 100, 132, 139, 152.
Eiche 12.
Eidotter 141.
Elsass 259.
Eng, gerecht und zu weit 319.
Engel 282.
Enoch und Elias 275.
Ente 93.
Efeu 325.
Erdreich (das gröbst) 257.
Erdreich (das höchst) 256.
Esel 26, 27, 135, 285.
Essen 78.
Eule 95.
Eva 288, 304. S. a. Adam.
Faden 171.
Feiertag 245.
Feisten 74.
Fische 104,105, 106, 107, 108,109,110
Fischer 233.
Fischhammen 108.
Fledermaus 95.
Fleischäalzen 162.
Frau 323.
Frauen 61, 201, 269, 291, 314, 324.
Frauenkleider 201. Fuhrmann 214.
Furz 73, 85.
Galgen 133, 300.
Garnknaul 22.
S. Georg 37.
Gerechte (der) 287.
Glocke 13, 16.
Glocken 204.
Gratias 44.
Habicht 95.
Hafen 179.
Hafner 223.
Hahn 100, 104.
Hand 210.
Häring 105, 106.
Harn 58, 62.
Haselnuss 172.
Hasen 311.
Haspel 211.
Häupter (zwei) 190.
Haut 265.
Heimlichkeit 72.
Hemd 181.
Henker 214, 216, 218.
Herrendreck 77.
Herrgott 133.
Himmel 175, 242, 213, 244, 256.
Himmelreich 297.
Hintere 239.
Hölle 175.
Holz 200.
Honig 66, 173.
Hopfen 156.
Horn 136.
Hufeisen 192.
Hund, Hunde 111-122, 131.
Hundsmist 80.
Hundsnamen 122.
Jacob und Esau 279.
Jahn 255.
Jeremias 278.
S. Johannes 36, 39, 41, 278.
Judas 286.
Jugend 134.
Jungfrau 290, 298, 304, 320.
Jungfrauen 302.
Kain 284.
Kalbshaut s. Pergament.
Kamm s. Strehl.
Kapaun 294.
Karrennabe 169.
Käse 132, 157.
Katzen 123.
Katzendreck 76.
Kessel 179.
Kinder (ausserehel. u. ehel.) 307.
Kirche 199.
Kirschkern 67, 68, 72.
Kissenzieche 184.
Klosterfrau 292.
Knöpfe 194.
Krametsvogel 92, 95.
Kreuz 26, 130.
Kübel 164.
Kuckuck 103.
Kugel 150, 151.
Kuh 69, 88.
Kuhdreck 71.
Kuheuter 149.
Der Kuhhirt 10.
Kuhschelle 56.
Kuhzunge 87.
Kürschner 219.
Lamech 324.
Lamm 28.
Laus 202.
Lautenschlager 231.
Leben (sechserlei) 195.
Leim 19.
Loch 172.
Lommel 196.
Löffelmacher 222.
Loths Frau 273.
Löwe 28, 176.
Luft 26.
Mäher 229.
Maler 224, 225, 226, 227.
Maria 278.
Maria's Brüder 29.
S. Martin 37, 40.
Der Mastbaum. S. Segelbaum.
Maulwurf 148.
Maulwürfe 336.
Mäusefalle 180.
Melchisedech 277.
Mensch 265, 266, 267.
Menschenkoth 81.
Messer 196.
Messner 218.
Mittwoch 253.
Mönch 315.
Mönche 293.
Mühle 230, 236, 237, 238, 240.
Mühlstein 168.
Müller 235, 238, 239, 240.
Mütter 312.
N. (Buchstabe) 335.
Name 161.
Nägel (am Karrenrad) 189.
Nase 174.
Nebiger s. Bohrer.
Niederkleid 181.
Notdurft 84, 90, 229.
Nuss 153.
Ochse 294.
Orgel 5, 6.
Oel 146.
P. (Buchstabe) 159, 335.
Papier 329, 330.
Pater noster 47, 48.
Pergament 331.
Pfaffen 315.
Pfaffenmutter 318.
Pfarrer 297.
Pferd 135, 176, 297.
Pferde (die reissigen) 50.
Pfingstmittwoch 247.
Priester 313, 316.
Propheten 96.
Psalm VIIT. 47.
Psalter 46, 47.
S. Quintin 38.
Rechttun 24.
Rhein 65, 303.
Rübe 147,
Ruder 205.
Rügen s. Ruder.
Sack 158, 163, 207, 237.
Saite 7.
Saitenspiel 74.
Salz 167.
Samstag 254.
Sattel 143.
Sau 70, 89, 90, 91, 296. Säugen (durch Säulen) 309, 310. Schaf 176. Schäfer 313.
Schatten 145.
Scherer s. Barbier.
Schiff 166, 197.
Schlag-Uhr 9.
Schlange 144.
Schmäre (Schmiere) 193.
Schnecke 261.
Schnee 137, 325.
Schneider 219, 221.
Schreibfeder 3.
Schuh 63, 179.
Schuhe 165.
Schuhmacher 215, 219.
Schwaben 260.
Schwanger 310.
Schwein s. Sau. See 54.
Der Segelbaum 17.
Seidensticker 219, 225.
Seinesgleichen 23.
Senf 82.
Siegel 2.
Silbe (die erste) 191.
Söhne 312.
Sonne 183.
Sonne, Mond, Sterne 4.
Specht 98.
Speivogel 92.
Spiegel 14, 15.
Spieß 212.
Sprachhaus s. Abtritt.
Stein 65, 188.
S. Stephanstag 246.
Stiefel 165.
Storch 94, 95, 101, 236.
Strang Garn 11.
Strehl 203.
Straße 175.
Stumpf 178.
Suppositoria 75.
Tag (der längste) 248.
Tage 249.
Taufe 57.
Testament 313.
Teufel 60, 129, 230, 237.
Thau 51, 55.
Töchter 312.
Tod 198.
Todenlade 228.
Trauben 138.
Trinken 78.
Tropfen 303.
Tuch (eine Elle) 25.
Turteltaube 95.
Vögel 92, 93, 94, 95, 96, 97, 98, 99, 100, 101, 103.
Volk (das fröhlichst) 268. Väter 312.
Wachholter 95.
Wachs 325.
Waffenschmied 220.
Wasser 52, 53, 54, 56, 57, 58, 59, 60,
61, 62, 63, 64, 65, 69, 175, 206.
Weib s. Frau.
Weihwasser 57.
Weinfass 1.
Weinreben 325.
Weinschenke 60.
Wesen 185.
Wetterhahn 96, 97.
Wind vertreiben 187.
Wirthe 60.
Wochen 250, 251.
Wolf 124, 125, 126, 127, 128.
Wunderwerk 30.
Wünschen 308.
Würme 91.
Zäpflein 75.
Zeit (die kürzeste) 264.
Zuber 164.
A18 viel: Ebensoviele. Räthsel 165. Au wer: Uhr. R. 9.
Bawm (Baiim) mhd. boum, boun,
böm, bäm: Baum. R. 12. Beder: Bader. R. 325. Beschawren, mhd. beschiuren:
beschirmen. R. 313. Beyhell, mhd. bil: Beil. R. 154. Beyt (subst.), mhd. beite, beit: Das Zögern, Hinhalten, Frist. R. 109. Biestern: Pflastern. R. 336. B ö r e r: Bohrer. S. a. Nebiger. R. 170. Brachvogel mhd. brachuogel:
Drossel. R. 92. Brüchen (Brüchen), mhd. bruchen:
brauchen. R. 3. 7. 59. B r ii e j e n, mhd. ebenso : Brühen,
Oebrüit, Gebrüht. Vgl. R. 1. Bruiden, mhd. brüeten: brüten. R. 132.
Camel i an, mhd. Gamalion: Camäleon. R. 148.
Daüm, mhd. doum : Der Daumen. R 8
Dörecht: Thöricht. R. 122. D o 11 e n 1 a d : Sarg (Todtenlade). R. 228.
Drechen: Drehen. R. 11. Dreygen: Tragen. R. 171. Dunchen: Düngen. R. 69. Dur: Thüre. R. 18.
F. s. V.
Gaden, mhd. gadem, gaden: Gewölbe , Gemach. Würtz - gaden, Krämerladen. R. 174. Gauch, mhd. gouch: Thor, Narr.
R. 122. 175. Gehebe, mhd. gehebe: fest, haltbar. R. 152. G e 1 e c k, mhd. gelecke : lecker. R. 181.
Geringswiss, mhd. gerincwise: ringsum, rund herum, im Kreise herum. R. 119.
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Gryen, mhd. grüene, grien: Grün. R. 200.
Gütz Gauch, mhd. guggouch, gutguoch: Kukuk. R. 103.
Haft (was schwer hält.) „Den Haft lösen": das Räthsel lösen.
Hegen, Hipffen: Hopfen (?)• R. 156.
Howen: Hauen. R. 220.
Heymlickeit (das): Ausdruck für Abtritt. R. 223.
Hirtze, Hirtzen, mhd. hirz: Hirsch. R. 21.
Hofirn, mhd. hovieren, hofieren, in der Bedeutung: die Nothdurft verrichten. R. 229.
Hören, mhd. hoeren: hören, gehören „hörig" gehörig, zusammengehörig, abhängig. R. 305.
Hören (Adi.): von Horn. R. 136.
Hültzen (Adj.): Hölzern. R. 140.
Hün: Huhn. R. 139.
Herter (Comp, adj.) wird in dem Sinne: näher gebraucht. R. 16.
Kante (Kandt), mhd. kanne, kant, kante kantel: Kanne. R. 133.
Kap hon, mhd. kappun: Kapaun. R. 294.
Karch, mhd. karre, karrech, kar-rich: Karren, Wagen. R. 303.
Karchnab: Karrennabe. (Kreis, worin die Radspeichen befestigt sind.) R. 169.
Kiffel, mhd. kiver, kivel: Kiefer. R. 173.
Kleynett, mhd. kleinot, kleinoete: Kleinod. R. 290.
Knoff, mhd. knöpf, knopli: Knopf. R. 194.
K r o m m : Kmmm. R. 328.
Krümp: Gekrümmt (krumm). R. 144.
Krütz, mhd. krßbez, krebeze, criuz md. kreuz: Kreuz. R. 2.
AV'ortverzeichniss.
Laüss: Die Laus. R. 202.
Leger, rahd. leger, läger: Lager. R. 2.
L i e b e 11: zärtlich, schmeichelnd. R. 118.
Lome 11, mhd. lamel, lemel, lomel: Die Klinge (Messerklinge). R. 196.
Lycht: leicht. R. 18.
M a g t h u m, mhd. magetuom : Jungfräulichkeit. R. 322.
Maulwelff: Maulwurf. R. 336.
Meder, mhd. madacre, maeder: der Mäher. R. 229.
Min st, mhd. minnest, minst: mindest, wenigst, „am minsten" : am wenigsten. R. 25.
Moll: mal, ein moll: einmal. R. 179.
Morn: Morgen, „vber morn": übermorgen. R. 304.
M ule, mhd. mttl, miilc: Mühle. R. 62.
Mulwölff, mhd. moltwerf, mul-welf: Maulwurf. R. 148.
Neb ige r, mhd. Nabeger: Bohrer. R. 170.
Niederkleyd, mhd. Niderkleit: Unterkleid, vielleicht auch clsass. für: Hemd gebraucht R. 181. Nummer: Nimmer, nimmermehr. R. 33.
Oerte, Plur. von Ort. R. 116.
P f e r e r, mhd. pherrcr: Pfarrer. R. 297.
Pont, mhd. pont, ponte: der Punct, der Spunt. R. 2.
Rätische, Raetsche. Schwierige Frage, Rätsel. Rettersch, Zimmr. Chronick 1. 436. Retterisch üf geben, Raetersch, rätersch, ra-terschen, retterschen, rettrisch, retersen, redersch, reders, retelse, redelsen, Rettelsch, rädelse, re-delse alth. rätissa, radisca z u raten.
Räthsel, mhd. rätsal, raetsel: Rat-sal, Rotsal, Raetsel, Ractsele, Retsele, Retzel. Rötsal geben (enigmatizare).
Reüchen: Riechen. R. 73.
Rodt (Rot) mhd. Rät: Rath.
Roller: Fuhrmann. R. 214.
Röten: Rathen.
Rügen, mhd. rüejen, rüegen: Rudern. R. 205.
Ruw (Rüw), mhd. ruowe, ruo: die Ruhe. R. 4. 16.
Schotte, mhd. schete: Schatten. R. 145.
Schlaher: Schläger „ein Lautten-schlaher" ein Lautenschläger (Spieler). R. 231.
S ch m e 1: schmal, „mit dem schmelsten holtz". R, 325.
Schwerlich: beschwerlich. R. 13.
Sprochhaus als Bezeichnung für Abtritt. R. 272.
Stroll: der Kamm. R. 203.
Stross-Wiisch: Kehrbesen, auch Strohwisch. R. 188.
Stiimpff(der): Stumpf. R. 177.229.
Trucken (trücken): Trocken. R. 267.
Vbcrginnen: Uebergehen. R.56.75.
V e r j e h e n : Bekennen. R. 60.
Vnderlon (Subst.) Provinzial. für
Unterlass. R. 13.
V n g e 1 e t z t: Unbehindert. R. 90.
V n r i e b i g (vnriiwig): Unruhig. R. 18.
Unsprechst (superl. adj.): Unge-sprächst. R. 94.
Fäll er: Völler. R. 39.
Fer, ferr (ferrer): fern, forner. R. 16. 133.
Verjehen: Versichern, Bekennen, Betheuren, Sagen, Mittheilen. R.60.
Verleckt: leckerhaft. R. 123.
Verlich: gefährlich. R. 43.
Feysten--die kleinen Händlein
feysten in die Stuben. R. 120.
F r e w r e n: frieren, gefrieren. R. 53.54.
Wechszlich: Wachsend. „Ein wecliszlichs leben" ein wachsendes Leben. R. 195.
Weckolter: Wachholder. R. 95.
Wich: Docht. R. 198.
Winckelwurst: Ausdruck für menschlichen od. thierischen Koth-haufen. R. 296.
Zaiin: der Zaun. R. 21.
Zeren: Essen (zehren) „Zu ymss zeren" Mittag essen. R. 259.
18 hier beginnt offenbar eine neue Frage, deren Merkmal im Original fehlt.
19 Der Autor blieb die Auflösung dieses sowie des folgenden Räthsels schuldig.
20 Wohl ein Druckfehler und soU ,Jeindt" heiasen.
Makkaronische Dichtung: scherzhafte Dichtung, in die lateinisch deklinierte Wörter einer anderen Sprache eingestreut sind (z. B.: totschlago vos sofortissime, nisi vos benehmitis bene, B. von Münchhausen; italienisch poesia maccaronica; »Knödeldichtung«) [Duden]