Ich bin ein leichtes Haus; es spinnen
Und weben Menschenhände mich,
Doch wohnet Heldenkraft darinnen
Und stärket zu dem Kampfe sich.
Und wer heut unter meinem Dache
Froh leert den schäumenden Pokal,
Sinkt morgen wohl, ein Ziel der Rache,
Gemordet von des Feindes Stahl.
Willst um zwei Zeichen mich vermehren:
Steh' ich, ein weißes Ross, vor dir.
Hoch hielt die Vorwelt mich in Ehren,
Ich war der Fürsten stolze Zier.
Alljährlich ward' ich auch – nicht wenig
Mit Gold und Silber ausgeschmückt –
Als Zeug' empfang'ner Lehn vom König
Siziliens nach Rom geschickt.
Zelt, Zelter
Zelter bezeichnete im Mittelalter ein leichtes Reitpferd oder Maultier, das den besonders ruhigen und für den Reiter bequemen Zeltgang (die Spezialgangarten Pass und Tölt als einseitigem Schritt) beherrschte. Im Tempo steht der Tölt dem Trab keineswegs nach. Der moderne Begriff ist Gangpferd.
Der Neapolitanischer Zelter ist das Pferd, welches ehedem der König von Neapel als Anerkennung der Vasallenschaft dem Papste mit einer Quantität Gold jährlich durch seinen Botschafter überbringen ließ. Diese Verbindlichkeit stammt von Karl von Anjou, wurde aber von Ferdinand I., als derselbe das Concordat von 1818 abschloss, abgeschafft.