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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 13839

von August Müller

Anagrammoid

Ein Sinnbild der Gerichtsbarkeit,
Sieht mich dein Auge hin und wieder.
Geziert mit Schwert und Ritterkleid,
Blick' ich voll Stolz zu dir hernieder.
Mein Name birgt – bei meiner Ehr'! –
Zum Zeitvertreib für deine Backen,
Ein buntes, respektables Heer
Von Nüssen, leicht und schwer zu knacken! –
Denn sieh' nur, in zwei Silbenpaare
Schließ' ich, dir zum Erstaunen, ein:

1. Den Platz, wo sich des Krämers Ware
Dem Käufer zeigt in langen Reih'n;
2. Was dient, der Balken Last zu tragen,
Und Hellas Tempel stolz umgab;
3. Womit du pflegst den Schmerz zu klagen;
4. Den Aschenkrug im Heidengrab;
5. Mit fettem Grün bedeckte Flächen;
6. Des Blumenbeetes Königin;
7. Ein scharfes Ding, um sie zu rächen;
8. Des Schnupftabaks Bewahrerin;
9. Den Waidmann, dem des Vaters Segen
Der jüng're Bruder schlau entwand;
10. Den Helden, der mit tapfrem Degen
Theresien beschirmt das Land;
11. Des Zephyrlüftchens lindes Kosen;
12. Den Strom, der Merseburg bespült;
13. Der Sehnsucht Ziel für den Matrosen;
14. Was forschend in der Wunde wühlt;
15. Der stolzen Britten Ehrentitel;
16. Ein Blatt, das Spieler hocherfreu't;
17. Was schwärzt des Schornsteinfegers Kittel;
18. Das Polster, das der Lenz dir beut;
19. Was Frauenkleider hält zusammen;
20. Den Sonnengott am Himmelsdom;
21. Den Bösewicht, der Trojas Flammen
Zum Spaß erneut im alten Rom;
22. Des Hundes Krankheit, den – zum Hohne –
Den Hunnen sandte Heinrichs Hand;
23. Den König, der Jsais Sohne
Vererbte Zepter, Thron und Land;
24. Der Winde mächtigen Gebieter;
25. Des kleinen Eichhorns Lieblingsfrucht;
26. Des Römerherdes fromme Hüter;
27. Woran man immer Ecken sucht;
28. Ein großes Reich im kalten Norden;
29. Die Flut, die Kronenburg bespült;
30. Den Gott, der jauchzt, wo Völker morden.
31. Ein wohlbekanntes Tier, das wühlte;
32. Den Fluss, woher Kosaken kamen;
33. Des Reiters Thron, des Knaben Lust;
34. Wovon Soldaten ihren Namen;
35. Was dem Verdienste ziert die Brust;
36. Den Ort, wo Saul die Hexe fragte;
37. Des blinden Pfeffels Vaterland;
38. Den Dichter, der am Pontus klagte,
Als Rom's Beherrscher ihn verbannt;
39. Des Blutes ästige Kanäle;
40. Des armen Gänschens Henkersmahl;
41. Ein Deutungswort, dass Niemand fehle;
42. Den Stand, dem nützt der Ahnen Zahl;
43. Was Pindar, Flaccus, Klopstock sangen;
44. Wohin der Straus die Eier legt;
45. Ein Knäblein, zart von Bau und Wangen,
Das gleichwohl Pfeil und Bogen trägt;
46. Ein Götterwesen, einst im Norden
Durch Schlittschuhlauf und Pfeilwurf groß,
47. Ein Ungetüm in Aeol's Horden;
48. Ein Wort – du triffst's in Psalmen bloß;
49. Des Tellers und der Schüssel Grenze;
50. Was Einer oft dem Andern dreht;
51. Den sanftesten der raschern Tänze;
52. Was aus zergang'nem Schnee entsteht;
53. Des Küchensalzes scharfe Quelle;
54. Bewegter Ketten Schauerton;
55. Den deutschen Strom, des' stolze Welle
Sich neigt vor einem Kaiserthron;
56. Ein Ding, das dir die Wäsche glättet;
57. Was Handwerksbriefe treu bewahrt;
58. Worauf der Sybarit sich bettet;
59. Was doppelst sich am Wagen paart;
60. Den Mann, der mitten durch die Flammen
– Ein frommer Sohn – den Vater trug;
61. Was dir die Lippe zieht zusammen,
62. Ein Geldstück, das der Franke schlug;
63. Den Strom, der in empörten Wogen
Begrub den Retter Leopold;
64. Ein Weib, das Jakob – schlau betrogen –
Für treuen Dienst empfing als Sold;
65. Ein Blümlein in dem Korngefilde;
66. Ein Münzstück in der Römerzeit;
67. Die Göttin, die mit sanfter Milde
Den Nächten Licht und Glanz verleiht;
68. Den Großpapa von allen Rindern,
Mit dem der Deutsche wacker focht;
69. Den Papst, der Luthers Werk zu hindern,
Trotz seines Bannstrahls, nicht vermocht;
70. Den Ort, den Mädchenarme schirmten,
Als ihn umras't die Brittenschlacht;
71. Der Berge einen, die sich türmen
Zum Himmel auf, durch Riesenmacht;
72. Die Säugerin der Dioskuren;
73. Was einst zerrissen Simsons Hand;
74. Den Sumpf auf Hellas reichen Fluren,
Wo Herkules die Hyder fand;
75. Ein Tierlein, des Besitzers Schande;
76. Was weder sieden ist, noch kalt;
77. Der edlen Hirsche leichte Bande;
78. Ein Kraut, dem Balsamduft entwallt;
79. Den Wunderhelden, der im Heere

Des großen Karls der Taten viel
Vollbracht und auf dem Feld' der Ehre
Bei Ronceval erreicht das Ziel. –
80. Kannst du das Rätsel nicht ergründen,
Das so viel Kinder in sich schloss;
So geh' nach – Belgern! Dort zu finden
Ist's noch, ein mächtiger Koloss!

Lösung anzeigen

Rolandssäule

Anmerkungen

1. Laden; 2. Säule; 3. Au; 4. Urne; 5. Auen. 6. Rose. 7. Dorn. 8. Dose. 9. Esau. 10. Laudon. 11. Säuseln. 12. Saale. 13. Land. 14. Sonde. 15. Lord. 16. Aß. 17. Ruß. 18. Rasen. 19. Nadel. 20. Sol. 21. Nero. 22. Raude. 23. Saul. 24. Aeolus. 25. Nuss. 26. Laren. 27. rund. 28. Russland. 29. Sund. 30. Ares. 31. Saue. 32. Dom. 33. Ross. 34. Sold. 35. Orden. 36. Endor. 37. Elsass. 38. Naso. 39. Adern. 40. Nudeln. 41. Alle. 42. Adel. 43. Ode. 44. Sand. 45. Eros. 46. Uller (eine Gottheit der ehemaligen heidnischen Nordländer, schön von Gestalt und geübt als Schlittschuhläufer und Bogenschütze. Zweikämpfer riefen den Gott Uller um Beistand an.) 47. Nord. 48. Sela. 49. Rand. 50. Nase. 51. Ländler. 52. Nässe. 53. Sole. 54. Rasseln. 55. Donau. 56. Rolle. 57. Lade. 58. Dune (Eiderdune). 59. Rad. 60. Aeneas. 61. Säure. 62. Sous. 63. Oder. (Maximilian Julius Leopold, Herzog von Braunschweig꞊Wolfenbüttel fand am 27. April 1785 in der Oder bei Frankfurt seinen Tod, als er bei einer fürchterlichen Überschwemmung den vom Tode bedroheten Vorstädten in einem Kahne zu Hülfe eilte.) 64. Lea. 65. Rade. 66. Denar. 67. Luna. 68. Ur (Auerochse). 69. Leo X. 70. Orleans (Johanne d'Arc, die Jungfrau von Orleans, entsetzte im Jahre 1429 diese von den Engländern hart belagerte Stadt.). 71. Oßa. 72. Leda. 73. Leu. 74. Lerna. 75. Laus. 76. lau. 77. Rudel. 78. Narde. 79. Roland. 80. Rolandssäule

Verweise

Anagrammoide