Nicht eigne freie Wahl hat X erkoren,
Aus tiefsten Herzensdrang ward es geboren,
Im Schmerz der eignen Unzulänglichkeit,
Im Sehnen: in des Lebens Not und Streit
Den Druck zu mildern überstarker Ketten
Und stillen Herzensfrieden uns zu retten.
Ein Bild, viel schöner als in schönsten Träumen,
Grüßt mild und her aus fernen Himmelsräumen,
Wie wenn ein Stern mit wunderbarem Licht
Verheißungsreich durch Wolkenlücke bricht. —
»O steig hernieder aus den lichten Zonen,
Mit Deiner Segenskraft bei uns zu wohnen!«
So fleht das Kind am Geist mit brünst'gem Glauben.
O, wollt ihm nicht durch Spott den Irrtum rauben!
Verlockt es nicht, dass nach Genuss und Glanz
Es hascht und giert als einz'gem Siegeskranz!
Verschmäht es seines Sternes leitend Winken,
So wird es rettungslos im Sumpf versinken.
Wohl kann das Bild zu uns nicht niederschweben;
Doch in dem Ringen, sich zu ihm zu heben,
Lässt hinter sich der Mensch den Erdenwust,
Bleibt seines edlern Wesens sich bewusst,
Und durch den Drang, die Flügel zu entfalten,
Gelingt's die Raupenhülle zu zerspalten.
Ideal