Als ich zuerst geboren war,
Lebt' ich wohl kaum ein halbes Jahr
Und schmückte Garten, Feld und Au
Mit meinem zarten Himmelblau.
In meinen letzten Lebenstagen
Ward ich zerrupft und ganz zerschlagen
Und so - nach großer, großer Qual,
Geboren dann zum zweiten Mal.
In dieser zweiten Lebenszeit
Schuf man mich um zu einem Kleid.
So trug mich nun der reichste Mann,
Und auch der Bettler zog mich an.
Alt kam ich wiederum in Nöten,
Ward ganz zermalmet und zertreten.
Und endlich nach sehr großer Qual,
Geboren dann zum dritten Mal.
So ward ich nun das, was ich bin,
Und gar geduldig ist mein Sinn.
Und manche Lehre und Geschicht'
Erzählt dir mein bemalt Gesicht.
Als Bote mit verschlossnem Munde
Trag' in die Fern' ich manche Kunde
Und sterbe oft in Feuersqual
Zum dritten und zum letzten Mal.
Flachs, Leinwand, Papier
Aus Flachs wird Leinen gewonnen, dieses zu Leinenpapier verarbeitet.