Rätselgedichte, Rätselreime
von Franz Anton Peter Frölich
Was ist geschehn im Saal? was springt die Menge,
Die eben lauschend saß, wild kreischend auf,
Und stürzet fort in überhast'gem Lauf
Den Türen zu in wogendem Gedränge?
Der Ausgang wird verstopft durch eingekeilte Leiber.
Wer widersteht der schrecklichen Gewalt,
Die nun zu wirrem Knäul zusammenballt
Die starken Männer, schwache Kinder, Weiber?
Ein Krachen, Splittern, Wimmern, Fluchen, Beten, —
Verzweifelnd Ringen, Stürzen überall.
Zerquetschte röcheln matt in Todesqual,
Es zucken Leiber, die die Wucht zertreten.
Und dennoch, wie wir bald bestätigt hören,
Nicht wirkliche Gefahr hat hier gedroht.
Was trieb so viele denn in Not und Tod?
Was konnte die Unsel'gen so betören?
Dem feigen Herzen eines scheuen Toren
Entsprang das X und packte Andre an,
(Gleich wildem Tier, das aus dem Käfig rann)
Das X, das hier zum Rätsel ward erkoren.
Furcht