Logo
Rätselgedichte, Rätselreime

≡ ► ◄ ▲

Rätselgedicht Nr. 13560

von Franz Anton Peter Frölich

Rätsel

Am Schreibtisch sitzt er früh, und Hunger spürend
Langt er zur Seite, wo bereit ihm stand
Die Frühstückssemmel, und den Briefbeschwerer
Erfasst und führt zum Munde seine Hand.
»Die Zähne werden stumpf; ich werde alt!«
So seufzet er und schreibt geduldig weiter.
Nun muss er ins Kolleg. 's ist bitter kalt.
Er spürt's; doch hangt der Mantel über'm Arme,
Ein Bettler spricht ihn unterweges an;
Er reicht als Gabe ihm die Brille von der Nase
Und staunt hernach, dass er sein Heft nicht lesen kann.
Auf einer Reise sucht, als ihm entfallen
Die Zimmernummer, er von Tür zu Tür.
Da ruft er froh: hier ist man sehr gefällig!
Da hat man's sorglich angeschrieben: »hier!«
Er reist nach Haus. Der Gattin will er bringen
Den Blumenschmuck im zierlichen Karton
Und nimmt ihn statt des alten Reisekissens
Zur weichen Unterlage im Waggon.
Nun steigt er aus. Wo ist denn seine Straße?
Er irrt umher, kennt sich nicht aus; ihn bangt.
Da endlich wird's ihm deutlich: statt nach Halle
Hat ein Billet nach Hamburg er verlangt.

Ihr werdet solcher Käuze mehr wohl kennen.
Nun sagt mir an: wie pflegt Ihr sie zu nennen?

Lösung anzeigen

zerstreut

Verweise

Rätsel