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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 13549

von Franz Anton Peter Frölich

Homoionym

Zwei Wandrer im Gebirge.
Die Wolken finster dräun;
Dumpf grollt es in der Ferne,
Bald wird es nahe sein.

Sie streben eilend weiter,
Dort winkt ein Zufluchtshaus;
Das möchten sie erreichen,
Bevor losbricht der Graus.

Da teilen sich die Pfade.
Wo mag der nächste sein?
»Hier links scheint mir der beste.«
»Den rechts dort schlag ich ein.

Zuerst komm ich zur Stelle;
Wenn nicht, so zahl ich Dir
Zweihundert Pfund; als Letzter
Zahlst Du die Summe mir.«

»Es gilt!« und jeder hastet
Nach seiner Wahl dahin.
Es spannen sich die Kräfte
Durch Aussicht auf Gewinn.

Da ras't es wild gewaltig;
Es heult und zuckt und kracht.
Der Fels erbebt, es beuget
Den Wald die Schreckensmacht.

Zwei Leichen sind gefunden.
Ein wunderbar Geschick:
Man trägt sie in die Hütte
Im gleichen Augenblick!

Wer war nun der Gewinner?
Die Frag' entschied sich nie.
Ihr aber mögt mir sagen:
Wer waren Es und Sie?

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Wetter

Anmerkungen

Es = das Wetter; Sie = die Wetter (Personen, die gewettet haben)

Verweise

Homoionyme