(Zwei Wörter, jedes für sich.)
Im Rathauskeller hat soeben
Hofschneider Stich geleert sein letztes Glas,
Begrüßt die andern Gäste und geht fort.
Des Doktors Vetter, der noch fremd am Ort,
(Mit dem er zum Frühschoppen sich begeben,)
Sieht Stich neugierig nach und fragt: wer war denn das?
Der Doktor sagt es ihm und fährt dann flüsternd fort:
Ein Mann von seltnem 2, ein Genius der Nadel,
Ein Scherenritter ohne Furcht und Tadel.
An elegantem 1 tut's hier ihm keiner gleich.
Er hat's schon weit gebracht, gilt allgemein für reich,
Und dennoch ist sein 2 sehr traurig.
Ich wünsch mich nicht an seine Stelle.
Sein Weib macht ihm das Haus zur Hölle!
Im vor'gen Jahre war es schaurig,
Als man im Blute ihn gefunden.
Damals hab' ich genäht und verbunden
Den 1, den er sich selber beigebracht. —
Der Doktor stockt und seufzt beklommen:
»Da kommt mein Junge; hab's mir schon gedacht.
Ein Störenfried ist immer nah.
Den Arzt zu spielen ist fürwahr ein schlechter Witz.
Na, sag was gibt's denn nun? was willst Du, Fritz?«
»Papa, Du sollst nach Hause kommen,
Mama sagt: Amtmanns Magd war da,
Es wär mit Marlott' wieder schlimmer.«
»Langweilig Volk! das plagt mich immer,
Sein ew'ges 2 ist unerträglich,
Und dann das Honorar so kläglich!
Jedoch was hilft's? man muss sich fügen,
Geschwind noch einen 1 und dann rin ins Vergnügen!«
Schnitt, Geschick
Geschick: 1. Fähigkeit; 2. Schicksal