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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 13520

von Alfred Neumann

Rätsel

In deiner Einfalt glaubst du,
Lenker deines Schicksals gar zu sein?
Gefehlt, du Armer! Sieh die tausendjähr'ge Esche dort sich regen,
Und hör an ihrer Wurzel dumpf den Bronnen rauschen,
Und sieh auch drei Gestalten. Ihrem Raunen wolle lauschen,
Hör, was sie sagen, hör den Fluch und hör den Segen,
Hör, was sie dir verhängen: Glücksfall, Unheil, Pein.
Die eine nennt, was schon gewesen war, die andre, was da ist,
Die dritte, was dir wird in dunkler Zukunft Frist.
Sie sind's, die drei, die des Geschickes Weg bestimmen,
Der deiner harrt, ob's dir genehm, ob du dich wehrst, so gut du kannst.
Denn wenn du glaubst, dass du mit deinem Widerstand sie bannst,
Die drei, die von der Wiege bis zum Grabe um dich sind,
Dann weitgefehlt, du Armer! Sieh den Born dort in der Sonne glimmen,
Und sieh, die tausendjähr'ge Esche auch, gepeitscht vom Wind —
Die drei dort sind zu stark, als dass du Schwächling je sie übermannst!

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Nornen

Anmerkungen

Die Nornen sind in der nordischen Mythologie schicksalsbestimmende weibliche Wesen, von denen einige von Göttern, andere von Zwergen oder Elfen abstammen sollen. Innerhalb der indogermanischen Religionen und Mythologien besteht eine Verwandtschaft mit den römischen Parzen und den griechischen Moiren.

Verweise

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