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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 13427

von Johann Christian Auernhammer

Scharade (1+1+1 Silben)

Freund, so kostbar als die Erste ist nichts in der ganzen Welt,
Viele, denen sie verdorben, kauften gern um schweres Geld
Sie sich lauter, aber ach, die Quelle, die sie gibt, ist trüb,
Und der Faden ist geendet zeitiger als ihnen lieb.

Eigenschaft des Bergs, der zu des Himmels fernen Säumen strebt,
Und des Obelisken, der in Rom sich in die Luft erhebt,
Ist die Zweite, Leser, doch auch spielen, singen kannst du sie,
Nur der Kühne strebt sie mutig, aber der Verzagte nie.

Länger als der Silben Dritte, und nichts kürzer findest du,
Sie umfasst im Ringe alles, sie entschwindet dir im Nu.
Doch des Ganzen Gräuel findet, wer in der Geschichte späht,
Wo mit frechen Mördern eine Furie zu Rate geht –

Und das Zeichen wird gegeben, sonst der Andacht Segensruf,
Und die Brüder morden Brüder, die ein Gott zur Liebe schuf.
Selbst ein Gottgesalbter badet seine Hand im Bürgerblut,
Und ein edler greiser Feldherr unterliegt der Glaubenswut.

Lösung anzeigen

Blut + hoch + Zeit = Bluthochzeit

Anmerkungen

Die Bartholomäusnacht (auch Pariser Bluthochzeit genannt) war ein Massenmord an französischen Protestanten, den Hugenotten, in der Nacht vom 23. zum 24. August 1572, dem Bartholomäustag. Admiral Gaspard de Coligny und weitere Führer der Hugenotten wurden dabei ermordet. Sie waren anlässlich der (vermeintlich der Versöhnung dienenden) Hochzeit des Protestanten Heinrich von Navarra (des späteren Königs Heinrich IV.) mit Margarete von Valois in Paris versammelt. In derselben Nacht wurden weitere Tausende Protestanten in Paris und in den Folgetagen frankreichweit ermordet.

Verweise

Scharaden