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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 13378

von Rudolf Treichler

Logogriph

[1]Sie raunt uns alte fromme Sagen
Von Göttertat und Heldentum,
Von Hochzeitsjubel — Weinen — Klagen,
Von grauer Vorzeit Glanz und Ruhm.

Sie lebt im halben Schlaf und Traume —
Da hebt sich hell im Abendschein
Aus ihres Mantels goldnem Saume
Ihr fein und fröhlich »Töchterlein«.

[2]Das singt und klingt und lässt uns steigen
Aus ihrem bunten Wunderkleid
Viel farbiger Bilder luftigen Reigen,
Voll Freud und Staunen, Lust und Leid.

Es lauschen ihm die Kinder gerne
Und sitzen stumm und still in Reih'n,
Naht es beim ersten Abendsterne
Und tritt in unsre Stube ein. —

[3]Da — kommt auch sie noch angeschlichen,
Das alte, schwache, dürre Tier!
(Mit den zwei anderen verglichen:
Kein Ruhm und Preis und keine Zier!)

Mit einem Hauche mehr im Namen,
Im Klange gleich — kommt's angestakt,
(Doch fällt sie ganz aus unserm Rahmen
Auch »philologisch« — untersagt!)

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Märe, Märchen, Mähre

Verweise

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