Dem Starken weihte man am friedlichen Gestade
Der Elbe einst ein Bild von Erz,
Laut sprach aus ihm das Heldenherz;
Doch ahnend des Geschicks geheime Pfade
Lenkt es den Blick hinüberwärts.
Und dem Gerechten gab des Siegers Gnade
Der Väter altes Reich - und am Gestade
Der Weichsel schwand der Völker Schmerz.
Kennst den Gerechten du? - Sein Vaterherz
Ist dauernder als noch das Erz;
Ihm ward die schöne Königskrone
Für seine Tugenden zum Lohne.
August der Starke
August der Starke (* 12. Mai 1670 in Dresden; † 1. Februar 1733 in Warschau) war von 1694 bis 1733 als Friedrich August I. Kurfürst von Sachsen sowie von 1697 bis 1706 und erneut von 1709 bis 1733 als August II. in Personalunion König von Polen und Großfürst von Litauen. Er gilt als eine der schillerndsten Figuren höfischer Prachtentfaltung des späten 17. und frühen 18. Jahrhunderts und begründete als Prototyp absolutistischer Selbstdarstellung durch seine ausgeprägte Kunst- und Bauleidenschaft den Ruf Dresdens als prunkvolle barocke Metropole, der bis heute nachwirkt. Unter ihm erlebte der Kurstaat eine enorme wirtschaftliche, infrastrukturelle und kulturelle Blüte.