Ich war in Köln. Der Dom war schon besehen,
Bestaunt der Meisterwerke hohe Pracht;
Ich stand am Rhein und wollte weiter gehen,
Sobald die Brücke mich nach Deutz gebracht;
Da sah ich meine erste Silbe schweben,
Es schien als käm' ein halbes Dorf heran;
Ich staunte, so wie alle, die ihr Leben
Wie ich, dies Wasserdörfchen noch nicht sah'n.
Ein Vogel, groß von glänzendem Gefieder,
Saß auf der ersten Silbe letztem Rand,
Er schüttelte, ein Silbenpaar fiel nieder,
Es naht dem Ufer, wo ich's endlich fand.
Nun, dacht ich, willst in Kölln du heut' noch bleiben,
Und von und mit den schönen Silben schreiben.
Gedacht, getan. Der Morgen war geschwunden,
Ich wohnte nah am Rhein, im heil'gen Geist,
Und habe dort das Schöne stets gefunden,
Dass man dort gut, ja, ganz vortrefflich speist;
Jetzt rief der Wirt: Ihr Herren kommt zu Tische!
Ich kam und fand mein Lieblingsessen, Fische.
Nachdem ich von der ersten Silb' erzählet,
Alsdann die andern Silben vorgezeigt,
Mir noch vom Fisch ein zweites Stück erwählet,
Ward mit dem Stück das Ganze mir gereicht;
Ich ließ indes, die Katzen zu vergnügen,
Das Ganze doch auf meinem Teller liegen.
(unbekannt)