Jüngst kam von einem frohen Schmause
Ein frommer Ehemann nach Hause,
Vom Wein war ihm sein Köpfchen schwer.
Drum eilt er rasch der Ruh' entgegen
Und pocht mit wahren Herkuls Schlägen
Als ob im Städtchen Feuer wär,
An seine Tür. – Bald rief's von innen:
»Wer pocht, als wäre er von Sinnen?« –
»Ach liebes Weib, mach auf, ich bin's.
(Schon kannt' er an des Tones Grimme
Der lieben Ehehälfte Stimme)
Dein Männchen« sprach er muntern Sinns.
Die Tür flog auf; und sonder Säumen
Eilt er zur Ruh' in süßen Träumen
Zu doppeln dieses Tages Lust.
Doch ach! sein Weibchen, kaum nur spürte
Im Bett' sie ihn, so dezidierte
Sie's Ganze ihm, nach Herzenslust.
Der Mann durchbebt von Angst und Schrecken,
Was konnt er tun, als sich verstecken?
Des Weibes Zorne zu entgehn.
Drum griff er rasch zu diesem Ende
Zum Ersten gleich, kroch dann behände
Tief unter's Bett' und ließ sie krähn.
Am Morgen, als wär nichts geschehen
Sah' man die Frau zur Kirche gehen,
Sich an dem letzten zu erbaun.
Drum mag, wer sich ein Weibchen freiet,
Ja nie, dass es ihn nicht gereuet
Den Kirchengängerinnen traun.
Gardinen + Predigt = Gardinenpredigt