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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 13010

von Margarethe Wegener und Anna Schmidt

Logogriph

Ein weites Reich steht in meinem Bann,
Darinnen herrsch' ich als schlimmer Tyrann
Über Groß und Klein und Jung und Alt
Mit schnöder Gewalt.

Und wie meine Laune nun grade ist,
Gilt heut' als Gesetz, was in kürzester Frist
Schon strenge verpönt; doch rasch bei der Hand
Hab' ich neuen Unfug und Unverstand.

Wie ist es nun möglich dabei, dass doch
So glücklich die Menschen in meinem Joch,
Und, ob ich es treibe noch so toll,
Doch allezeit sind meines Lobes voll?

Das Rätsel, warum sie zu jeder Stund'
So eifrig gehorchen, leicht löst sich's im Grund:
Nur so regier' ich ihr Thun und Lassen,
Dass ich sie weiß von innen zu fassen;

Ihr Meinen und Dünken und all' ihr Begehr
Führ' lustig am Schnürchen ich hin und her;
So können sie kaum etwas anderes wollen,
was sie nach meinem Machtspruch sollen.
So stecken sie tief in der Sklaverei,
Und fühlen sich doch so wohl dabei.

Um all' meine Macht aber ist es getan,
Fügst Du nur ein kleines Zeichen daran.
Dann siehst Du mein glänzend Reich mit allen,
Die je ihm dienten, vergangen, zerfallen.

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Mode, Moder

Verweise

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