Anagrammoid
[1]Sechs Zeichen nennen's Mädchen dir,
Sie ist so sanft so zart,
[2]Doch viere ist ein raues Tier
Von wilder großer Art.
[3]Fünf andre sind ein Ökonom,
Der viel geschrieben hat,
[4]Und drei ein Tier oft wild, oft fromm,
Von Haaren spiegelglatt.
Als ich noch jüngst spazieren ritt,
In [5]vieren lief der Gaul,
Da stolpert' er und sank und glitt,
Ich fiel auf [6]Vier und Maul.
Es war ganz nah beim Hochgericht,
[7]Vier schaut zum Nest heraus;
Ich wusch am Bach mir das Gesicht
Und schlich mich dann nach Haus.
Mein Mädchen gab mir ein Glas Wein,
Doch ach! er war so [8]vier;
Er mocht' von schlechter [9]drei wohl sein,
Drum griff ich schnell zum Bier.
Da rief das Mädchen [10]drei geschwind!
Sie meint' ich wär' zu warm;
Ich seufzte [11]zwei, nein, nein mein Kind!
Komm [12]drei in meinen Arm!
Doch als sie nun mich andre [13]drei,
Folgt ich dem guten [14]vier,
Und dacht': es ist ja einerlei,
Sei's saurer Wein, sei's Bier.
Da nannt' sie spottweis' mich gar [15]zwei,
Ich ließ es gern geschehn,
Und lachte drob und stellt's ihr frei;
Denn alles lässt ihr schön.
Bertha
Anmerkungen
1. Bertha; 2. Baer; 3. ?; 4. Reh; 5. Trab; 6. Bart; 7. Rabe, 8.
herb; 9. Art; 10. heb?; 11. ah?
oder ha? oder he? usw.; 12.
her; 13. bat; 14. Rath; 15. Er?
3. vielleicht
Johann
Ambrosius Barth
13. bat (von bitten)
14. Rath = alte Schreibweise von Rat
15. Er als Anrede
Verweise
Anagramme,
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