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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 12724

von Alois Cobres

Scharade (1+1 Silben)

Soll die Welt dich immer, Mensch! betrügen,
Suchst du nur die himmlischen Vergnügen,
Nicht des Lebens so erhabnen Grund?
Lasse dich von ihnen nicht betören,
Besser ist's, die Erste anzuhören,
Denn sie macht dir eine Lehre kund,
Die, als wäre nichts daran gelegen,
Tausend Menschen sterbend erst erwägen,
Wenn sie wenig, oder nichts mehr nützt,
Und die Thoren in den letzten Tagen,
Wenn sie Angst, und Unruh schrecklich plagen
Vor Verzweiflung selten mehr beschützt.
Soll sie Trost im Tode dir verheißen,
Muss es jede Handlung klar beweisen,
Dass dein Aug beständig auf ihr ruht.
Droht des Grabes schauerliche Stille
Zu empfangen dann die reife Fülle
So verschafft sie Ruhe dir, und Mut.
Über Tiere sollt ihr euch erheben,
Die nach flüchtigen Genuss nur streben,
Ist der Zweiten wohlgemeinter Ruf.
Meinen Lehren euer Tun, und Lassen
Nach des Schöpfers Absicht anzupassen,
Ist die Pflicht, wozu euch selber schuf.
Torheit ist es nur für Nebensachen
Einzig leben, nur für sie zu wachen,
Zu vergessen seines Daseins Ziel,
Mensch! du denkst vernünftig, und erhaben
Doch, was nützen dir die Geistesgaben,
Was der Zukunft deutliches Gefühl?
Wenn dein Streben nicht, wie deine Taten,
Was die zweite Silbe zeigt, verraten,
Die den Werth der Handlungen erhebt:
Der nur ist vernünftig, klug, und weise,
Wer auf dieses Lebens kurzer Reise
Gegenwart mit Zukunft eng verwebt.
Alles hat sich gegen dich verschworen,
Auch das Ganze heißt dich einen Toren,
Wenn du, Mensch! desselben Ruf verschmähst.
Und, statt alle Handlungen zu krönen
Durch das Ganze, selbst dich zu verhöhnen
Leichtsinn zeigend im Begriffe stehst.
Handle nicht, wie blinde Atheisten,
Die sich nichts zu glauben töricht brüsten,
Frage die Vernunft, und die Natur,
Beide werden lehrreich dir enthüllen
Eines weisen Schöpfers hohen Willen,
Und dich führen auf des Ganzen Spur.

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End + Zweck = Endzweck

Verweise

Scharaden