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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 12420

von Rudolf Treichler

Rätsel

Es sprosst wie eine dunkle Blüte
In jedes Menschen Innern auf,
Es krönt aus kreisendem Geblüte
Des Lebens streng gemessnen Lauf.
Der gibt in ihm sich Ziel und Ende —
Verharrt doch nur zu kurzer Ruh!
Und dann, in neu verjüngter Wende
Strömt er von ihm sich selber zu.
Treu dient es allen unsern Trieben,
Den guten, wie den bösen auch!
Dem dumpfen Hassen, edlen Lieben —
Bis in den letzten Atemhauch.
Es kündet uns in leisen Tönen
Das eigne inn're Fühlen an,
Es mahnt zum Guten, Wahren, Schönen
Und warnt vor'm Bösen jedermann.
Es öffnet jedem Seelenfeuer,
Schließt sich vor Hass und Kälte ein —
Wie Saiten einer edlen Leier
Erbebt es jeder Lust und Pein.
Und ist die »Blüte« still verblühet,
Wird sie zur »Frucht« in — »andrem Land«
Von der ein »Same« einst erglühet —
Zu neuer »Blüte« neu entbrannt!

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(unbekannt)

Verweise

Worträtsel, Treichler