Am Strand des Meeres stand ich, sah dem Spiel der Wellen zu,
Und sah ihr ewig Kommen, sah ihr ewiges Vergehen,
Und sah ihr Ineinanderfließen, ohne Rast und Ruh,
Das ewige, nie endende Geschehen,
Das ewige: »Jetzt ich, jetzt du!«
Ich fiel in Träumerei und sah im Geist in alte Zeiten,
Sah Wikinger, sah eine Stadt, sah eine Burg erstehen,
Und sah den Dänenkönig an des Heeres Spitze schreiten,
Sah, wie die Burg zerstört in Stücke fiel,
Und sah auch noch in meines Traumes Spiel
Den Wogenprall der Stadt den Untergang bereiten.
Und als ich aufgewacht, erschaut ich auf des Meeres Grund
Granitne Blöcke, die an eine Stadt gemahnten,
In die mit spitzem Zahn die Wellen sich die Wege bahnten,
Und sah dort unten in des Meeres tiefem Schlund
Zu Hauf die Trümmer, die ein Märchen wieder lässt erstehen,
Wenn es von einer Stadt uns spricht, die einst viel Glück gesehen,
Und die das Meer verschlungen hat,
Die schöne, unglücksel'ge Stadt.
Weißt du, mein Freund, wovon ich hier im Rätselspiel gesungen?
Ist auch zu deinem Ohr die Mär gedrungen
Von jener Stadt, die — einst gewesen — heut nicht länger steht,
Die Stadt, verklungen und verschlungen und verweht?