Tagesgrauen, grauen, haft, Kummer voll, schmerzenreiche, namenlos, Schmerzensbette
Ich kenn' Dein schwarzes Los, wenn schon beim ersten Tagesgrauen
Du eines neuen Tages grauen Qualen musst begegnen,
Die Sonne Du in Deiner grauen Haft nicht kannst erschauen,
Und grauenhaft der Leidensgott erscheint, Dich neu zu segnen.
Es reicht der Kummer voll die Schüssel Dir der schweren Leiden,
Und kummervoll musst Du das schmerzenreiche Mal genießen —
Der Schmerzen reiche Kost, Du Ärmster, kannst sie nicht vermeiden,
Wenn Tränen ungestillten Jammers in den Teller fließen!
Ein namenloses Leid hat dunkles Schicksal Dir beschieden,
Du bist nur eine Ziffer, bist den Namen los und musst verzichten
Auf alles, was uns Gottes Erde bietet hier hienieden,
Und mit geballter Faust musst Deine Arbeit Du verrichten.
Nun ist der Tag vorbei, Du liegst auf Deinem Schmerzensbette.
Vergiss die Qual des immer neuen Schmerzens; bette auf das Kissen
Das müde Haupt, und Dein Gebet, es laute: »Herr errette
Den letzten Deiner Knechte, lass das Leben länger ihn nicht missen!«