Homonym
[1] Es tanzt ein Paar, zwar hölzern steif, doch feurig,
Mit wirbelnder Geschwindigkeit
Aus straff gespannter Kalbshaut, so erweisend
Des Kalbs (posthume) musikal'sche Fähigkeit.
[2] Als noch am Leben war und ungehäutet
Und unverzehrt das wohlgerat'ne Kalb,
Besaß als »Doppelläufer« es dieselbe Sache,
Ein jeder ganz, nicht so wie sonst dies Fleisch, nur »halb«.
In doppeltem Besitz haben's auch andre Tiere,
Wie Reh und Hammel, Gans und Schwein.
Wär's nicht beim Häschen ganz besonders kräftig,
Würd's bei der Flucht bergauf nicht so im Vorteil sein.
[2] Das Wunderlichste ist nun dieses:
Es bracht' auch uns're Literaturgeschichte
Gedoppelt es hervor, nicht grad aufs Haar sich gleichend
Wie jene, doch auch Namen von genügendem Gewichte.
Schlegel
Anmerkungen
1. Schlagwerkzeuge
zum Spielen eines Schlaginstruments
2. hintere Keule von Schlachttieren.
3. Friedrich
Schlegel (deutscher Kulturphilosoph, Schriftsteller, Literatur- und
Kunstkritiker, Historiker und Altphilologe) und
August Wilhelm
Schlegel (deutscher Literaturhistoriker und -kritiker, Übersetzer,
Alt-Philologe und Indologe)
Verweise
Homonyme ,
Koch ,
Forum