Ein Kobold ist's, ein neckisch Ding,
Foppt ohne Scheu hoch und gering;
Mit Schelmenblicken lockt es dich:
»Komm doch heran und greife mich!«
Du rennst, doch da versteckt es sich.
Verdutzt hörst du, bald hier, bald dort,
Sein trügerisch, zweideutig Wort;
Es tut, als wollt' es helfen dir
Und führt dich schmählich in die Irre
Du läufst, verläufst dich, stehst 'mal still,
Schüttelst den Kopf, weißt nicht, was es will.
— Schon wieder der Ruf! Du stürmst in Eil', —
Da spottet's: »Ich meinte das Gegenteil!«
— Eben wirst du von hinten gezwackt
... Blitzschnell fährst du 'rum,
Fast hätt'st du 's gepackt!
Nun wird's dir aber bald zu dumm,
Denn wieder entgleitet es wie ein Aal,
Und was du hältst, ist nur sein bunter Schal.
Jetzt kichert's in der Hecke,
Du springst zu und stolperst, schon schwindet's um die Ecke.
Verdrießlich, atemlos vom Lauf
Und halb entmutigt gibst du's auf.
Da kommt's ein Schrittchen heran, bleibt winkend stehn
Und flüstert: »Kannst du denn nicht sehn?«
Reglos stehst du sekundenlang
Wie unter feines Sinnes Zwang,
Raffst deine List zusammen,
Musst alle Sehnen spannen ...
Und wagst den Sprung geschickt ...
Hurra! es ist geglückt!
Unter des Siegers Griffe
Duckt sich der Irrwisch, gern überwunden.
Lächelnd durchschaust du jetzt seine Kniffe,
Und aller Ärger ist verschwunden.
Die Trophäe schwingst du stolz, und seelenfroh
Bist du, dass die lustige Jagd geendet so.