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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 11613

von Anonymus

Scharade (1+2 Silben)

Die Erste.
Mit eisernem Szepter beherrsch' ich die Welt,
Denn ich bin der Quell aller Sorgen,
Bald werd' ich ganz offen zur Schau gestellt,
Und bald aller Augen verborgen.
Hier folg' ich der Sünde, dort reiz' ich dazu,
Doch wo ich mich zeige verscheuch' ich die Ruh,
Der Sterbliche nenne sich auserwählt,
Den ich nie weder außen noch innen gequält.
Die beiden Letzten.
Mit Recht sind wir Kinder des Satans genannt,
Mit Recht straft hart man die Jugend,
Macht sie sich mit uns nur im Scherze bekannt,
Wir untergraben die Tugend.
Durch uns wird nur Unheil hervorgebracht,
Der Edelste sinket durch unsere Macht,
Doch ach, der Gewohnheit, der Sitte Gewicht,
Das ist's was auch hier unser Urteil besticht.
Das Ganze.
Das Ganze – ja das ist ein wunderlich Ding,
Ein Zankapfel ist's der Gelehrten,
Oft schien's mir unschuldig, ganz harmlos, gering,
Oft schalt ich die, so es mir wehrten.
Jetzt, älter an Jahren, jetzt scheint mir denn doch,
Als gäb's dem Gewissen ein tüchtiges Loch;
So lass' ich den Streit denn noch fernerhin walten,
Und will es derweil für »unerlaubt« halten.

Lösung anzeigen

Not + Lüge = Notlüge

Verweise

Scharaden, Anonymus