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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 11492

von Karl Dielitz

Streckenrätsel

[1] Obgleich die Franzosen mich für einen Sänger halten, so wollen es doch die Deutschen nicht wahr haben; aber ich merke schon, warum jene mir mehr Gerechtigkeit widerfahren lassen: [4] ich bin leicht und flüchtig, wie sie, drehe und wende mich oft, zuweilen stundenlang, bald nach dieser, bald nach jener Seite, und so mag ich ihnen wohl mehr zusagen. Es verträgt sich indessen sehr schlecht mit ihrer Artigkeit, dass sie mich bei gewissen Gelegenheiten einen Hund nennen. [1] In der Regel trage ich ein glänzendes Kleid, mit den schönsten Farben geschmückt; es ist aber weder von Haar, noch von Wolle, weder von Leinen, noch von Baumwolle oder von Seide: es ist nicht einmal aus einem Stück gemacht, sondern besteht aus lauter Teilchen die sich indessen recht passend zu einem Ganzen fügen. Man will mir vorwerfen, und ich muss gestehen, dass es mit Recht geschieht, die Vielweiberei werde von mir in Schutz genommen. [3] Von Getränken bin ich ein großer Verehrer: wie viel Tee, Kaffee, Bier, Branntwein und Wein ist schon durch meine Kehle gegangen, und noch nie hat man mich berauscht gesehen! [2] Oft bin ich die traurige Veranlassung, dass Tausende ihr Leben einbüßen; dann führ' ich immer einen Stein im Munde, und dennoch bin ich zu der Zeit keineswegs in Zorn oder in Wut: ein kleines Kind könnte mich mit Einem Finger regieren. [1] Nicht so sanftmütig bleibe ich aber, sobald einer meiner Nebenbuhler naht: es gibt sogleich einen Zweikampf, der zuweilen schon sehr blutig geendet hat

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Hahn

Anmerkungen

1. Tier; 2. Teil einer Schusswaffe; 3. Zapfhahn; 4. Wetterhahn

Verweise

Homonyme, Dielitz