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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 11377

von Johann Witschel

Scharade (2+1 Silben)

Das erste Silbenpaar. Im weißen Flügelkleide
Wie spielte einst um mich der wilde Zephyr her!
Die Wange färbte sich zu aller Menschen Freude.
Ich prangt' auf hohem Thron; doch meine Last war schwer.
Ich fiel, so stürzt bei Nacht ein schöner Stern hernieder.
Die Habsucht packte mich. Die zarte Schönheit floh.
Die Wange ist entstellt. Vertrocknet sind die Glieder.
Wer singet mein Geschick? Wo ist die Harfe, wo?
Willst von solchem Gram gestärkt dich wegbegeben,
Noch eine Silbe harrt, blick meine Letzte an.
Sie kann zu Vollgenuss Dir Aug und Sinn erheben,
Wer sie in Reinheit fasst erklimmt die Sternenbahn.
Lös' auf, das Rätsel nun; ein selt'ner Preis ist dein.
Sprich aus das Wort, so soll für Dich das Ganze sein.

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Hutzel + Stil = Hutzelstil

Anmerkungen

Zephyr (»der vom Berge Kommende«) ist einer der Anemoi, eine Windgottheit aus der griechischen Mythologie, die den (milden) Westwind verkörpert. In der Antike wurde Zephyr als Frühlingsbote und »Reifer der Saaten« verehrt.

Hutzel: 1. gedörrte Frucht, besonders Birne; 2. alte Frau mit runzliger, faltiger Haut

Was ist der Hutzelstil? Ein einziger Treffer im Web bei Perlentaucher.de: »Ein Feriendorf im Hutzelstil der dreißiger Jahre soll dort entstehen.«

Verweise

Scharaden, Witschel