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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 11255

von Maria Brockmann

Rätsel

Lang und mühsam ist die Reise,
Die der Mensch durchs Leben macht;
Ist denn niemand, der ihn schützet,
Und ihn führt durch Grau'n und Nacht?
Doch! Es leitet eine Jungfrau
Dich mit fester, sich'rer Hand,
Willst du dich ihr anvertrauen
In das wahre Vaterland.
Lange geht sie schon auf Erden,
Gab schon vielen das Geleit;
Ewig bleibt sie jung und lieblich,
Ewig neu und schön ihr Kleid.
Ernst, doch sanft ist ihre Stimme,
Und ihr Blick so gut und mild;
Ihre Züge, wenn auch männlich,
Tragen recht des Friedens Bild.
Eine Fackel in den Händen,
Leuchtet sie dir stets voran,
Niemals wird es dunkel werden,
Geht sie mit auf deiner Bahn.
Niemand gibt so süße Freuden,
Wie die Jungfrau sie dir beut,
Und wo nur ihr Fuß gestanden,
Sind auch Blumen hingestreut.
Keine Mutter kann so trösten
Dich in Kummer und in Schmerz:
Drum in schweren, trüben Stunden
Wirf dich an der Jungfrau Herz.
Niemand kann so Frieden geben,
Niemand solchen Mut verleih'n;
Wer mag denn doch diese Jungfrau
So geheimnisvoll wohl sein?

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Religion

Anmerkungen

Der Metapher Jungfrau für Religion ist schon sehr gewagt.

Eine Fackel in den Händen meint die Kirche.

Verweise

Worträtsel, Brockmann