Zion (Sion)
hieß ursprünglich eine Turmburg der Jebusiter an der südöstlichen Stadtgrenze
des vorisraelitischen Stadtstaats Jerusalem. Seit deren Eroberung durch König
David und dem Bau des ersten Jerusalemer Tempels unter Salomo wurde der Zion
im Tanach zum Synonym für den Wohnsitz JHWHs, des Gottes der Israeliten. Er
rückte damit ins Zentrum der Hoffnungen des Judentums, die sich auf weltweite
Anerkennung dieses Gottes und seiner Rechtsordnung richten. Diese
Zionstheologie durchzieht die Prophetie im Tanach seit Jesaja und bestimmte
auch die Endzeiterwartung des Urchristentums mit.