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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 10994

von Friedrich Zuckschwerdt

Rätsel

Wenn meine Eltern friedlich sich vertragen,
So kann ich nicht entstehn;
Doch wenn sie sich zerreiben und zerschlagen,
Wirst du mich sehn.
Schnell hüpf' ich, bin ich kaum geboren,
Aufs dargereichte Kissen hin,
Und fress' es gierig auf, und bin
Ganz unersättlich; alles ist verloren,
Was nur mein scharfer Zahn berührt;
Und wenn es nicht an Nahrung mir gebricht,
So wachs' ich schnell zum Riesen, und vernicht',
Was mir das Schicksal nur entgegen führt.
Die Stadt mit ihren prächtigen Palästen
Verheert mein Hunger; alles beugt
Sich meiner Allgewalt; sogar die Eiche neigt
Ihr Haupt, wenn sie mein scharfer Zahn berührt.
Wenn ich in schwarzen Staub mich hülle,
So schaff' ich euch des Donners laut Gebrülle,
Und leuchte auf, wie schneller Blitz,
Und töte, was des Blitzes Bahn betritt.
Der Fels erbebt; er wird zersplittert,
Der Erde fester Bau erschüttert,
Wenn ich, ein Zwerg, mit jenem Staube mich
Vermähle, und ein fürchterlich
Getös' erhebend, meine Fesseln sprenge,
Zerschmettre, morde, brenne, senge.
Doch jetzt errate, wer ich bin;
Dann wende dich zu andern Rätseln hin.

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Funke

Verweise

Worträtsel, Zuckschwerdt, Sphinx/Clio