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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 10972

von Franz Brentano

Verdopplungsscharadoide (2 Teile)

Das Erste doppelt führt der Vater zur Männerschlacht;
Da brach das Szepter, Freiheit hob sich im Morgenglanz.
Das Zweite doppelt ward getanzt und froh belacht:
Da brach die Sitte, Freiheit wurde zur Frechheit ganz.
Es sang das Ganze Bürgerzwiste zum Brand entfacht:
Da brach die Freiheit, schnell vergilbte des Siegers Kranz
Zur goldnen Krone, die Superbus trug mit Hohn,
Der Geist von Brutus und Lucretia war entflohn,
Das Bürgerblut lieh Purpur einem Kaiserthron.

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(unbekannt)

Anmerkungen

Lucius Tarquinius Superbus († um 495 v. Chr.) stammte der Sage nach aus der Familie der Tarquinier und war der siebte und letzte König von Rom. Er regierte seit 534 v. Chr. und wurde der Überlieferung nach im Jahr 509 v. Chr. aus Rom verbannt.

Marcus Iunius Brutus Caepio (* 85 v. Chr.; † 23. Oktober 42 v. Chr.), oft kurz Brutus genannt, war ein römischer Politiker in der Zeit der späten Republik und einer der Mörder Gaius Iulius Caesars.

Lucretia war laut späterer Tradition eine römische Frau aus der (halb-)mythischen Frühzeit, Tochter des Spurius Lucretius Tricipitinus und Gattin des Collatinus aus der königlichen Familie der Tarquinier. Sie war berühmt für ihre Schönheit und noch mehr für ihre Tugendhaftigkeit.

Verweise

Verdopplungsscharadoiden, Brentano