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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 10938

von Johann Georg Christoph Müller

Scharade (1+1 Silben)

Was man in jeder Stadt in Mehrheit finden kann,
Und auch im Pfarrdorf meist trifft an,
Was oft das Herz in Rührung setzt,
Nicht selten auch das Aug ergötzt,
Das wird mein erstes Wort dir nennen,
Du wirst es hoffentlich schon aus Erfahrung kennen.
Mein Zweites ist ein Personale,
Man trifft's in jedem Fürstensaale,
In Kabinetten und Alleen
Kann man oft sein Gefolge sehen;
Es herrschet da meist steife Sitte,
Und Falschheit wohnt oft in der Mitte,
Mir war's verhasst zu allen Zeiten,
Ich kann's selbst nicht am Himmel leiden.
Mein Ganzes ist der Ruhe Aufenthalt,
Der Wind weht schaurig da und kalt.
Man sieht hier Tränen viel vergießen,
Doch nicht von dem, für den sie fließen,
Denn, eingewiegt in tiefen Schlummer,
Verhallt für ihn der Erdenkummer;
Wohl jedem braven Menschenfreund,
An dessen Urne einst dankvoll die Liebe weint!

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Kirch+ Hof = Kirchhof

Verweise

Scharaden, Müller