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Rätselgedichte, Rätselreime

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Rätselgedicht Nr. 10859

von Johann Georg Christoph Müller

Scharade (1+2 Silben)

Noch fällt mir bei ein fremdes Wort,
Das pilgre noch zum Schlusse fort;
Vielleicht kann's, werte Leser! Ihnen
Statt eines Epiloges dienen.
Mein Erstes ist ein Fluss, dort in Italien
Kann man sein Wellenspiel besehn.
In Piemonts romant'schem Land
Entspringt er, so viel mir bekannt.
Mein Zweit- und Drittes fasst den Namen,
Den manche Schönen schon bekamen;
Man darf nur Kosegarten nennen,
Schnell wird man es entfalten können.
Die Briefe, die er uns gegeben,
Sind Nahrungsstoff für Geist und Leben.
Nur muss, das ist ja öfters schon der Fall gewesen,
Gedoppelt man das Mittelzeichen lesen.
Mein Ganzes ist ein Fabrikat,
Das bald den muntersten, bald ernsten Inhalt hat.
Zwar passt es meinen Rätseln nicht,
Ich finde sie sehr wässericht.
Doch sind's nur Reime, da geht's an,
Ich hab das oben kund getan.
Indessen wag' ich doch zu sagen,
Dass, ehe man mich wird zum finstern Grabe tragen,
Wenn mir es nicht an Zeit gebricht,
Und fehlet am Verleger nicht,
Noch manches sich von dem wird produzieren können,
Was klar mein Ganzes weiß zu nennen

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Po + Em[m]a = Poema

Anmerkungen

Der Fluss Po entspringt den Cottischen Alpen im an der italienisch-französischen Grenze gelegenen Valle Po und mündet nahe bei Adria (Venetien) in die Adria. Mit einer Länge von 652 km ist er der längste Fluss Italiens.

Ludwig Gotthard Kosegarten (* 1. Feb. 1758 in Grevesmühlen; † 26. Okt. 1818 in Greifswald) war Pfarrer der Kirche Altenkirchen auf Rügen, später Professor an der Universität Greifswald. Er hat sich auch als Dichter einen Namen gemacht. Werke (u. a.): Hainings Briefe an Emma. 2 Bände. Leipzig 1791

Poema (span.) = Gedicht

Verweise

Scharaden, Müller